Halbfinale bei "Promi Big Brother!" Noch sechs wackere Promi-Attrappen bevölkern das einst mit 14 Kandidaten gestartete Sozialwohnprojekt auf einem Parkplatz in Köln-Bocklemünd. Stand Sonntag, 22:30 Uhr, haben alle sechs noch die Chance, ins Finale am Montag einzuziehen und dort den Sieg einzufahren, der mit 100.000 Euro Schmerzensgeld für die erlittenen Niveauschwankungen garniert ist.
Noch im Rennen sind
Kurz hofft die Chronistin am heimischen Joyn-Account, Big Brother würde eventuell heute
Leider wird das nicht passieren, denn bei "Promi Big Brother" entscheidet am Ende immer der Zuschauer und nicht die Politik, und Annalena Baerbock hätte sowieso keine Zeit gehabt. Sie ist sonntags immer in Kreativ-Klausur, um sich alle Varianten für die kommende Woche zu überlegen, mit denen sie dem Staat Israel vorschreiben möchte, wie er Verteidigungspolitik zu machen hat.
Nüchtern betrachtet bleibt es also dabei, dass aktuell die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mann den Sieg einfahren wird, bei 3:1 steht. Aber mal sehen. Im Laufe des Abends wird mindestens ein Kandidat das Auffangbecken für schwervermittelbare Celebrity-Darsteller verlassen müssen. Und wer weiß, vielleicht sieht das Geschlechterverhältnis dann schon wieder ganz anders aus und es ist
Wo wir gerade so schön in mathematischen Statistiken wühlen, hier eine weitere datenanalytische Feinheit: Da
Max Kruse erzählt von seinem Sohn
Weniger um Mathematik, mehr um interfamiliäre Reibereien geht es dann in der beliebten Whirlpool-Talkshow "Max Kruse am Mittag", in der Max Kruse über Max Kruse redet und Fragen aus dem Container-Publikum an Max Kruse beantwortet. Nach diversen Escort-Ladys und Pimmelkruse-Geständnissen geht es in der Halbfinal-Edition um die Familie.
Kruse hat einen Sohn, der bei seiner Ex-Partnerin in den USA lebt. Max sieht ihn selten, macht aber regelmäßig Urlaub mit ihm. Dort sagt sein Sohn dann Dinge wie: "Wenn du stirbst, erbe ich eh alles!" - was grundsätzlich vermutlich kein Satz ist, den sich ein Vater dringend von seinem Sohn wünscht. Max Kruse hat aber als alter Mittelfeldstratege immer den gesamten Strafraum im Blick und weiß: "Ich mache ihm da gar keinen Vorwurf, sowas kommt ja nicht von ihm, das hat ihm ja jemand eingetrichtert!"
Obwohl auch im Frauentrakt mit
Alida und Mimi ergänzen den Exkremente-Grand-Slam um einige interessante Geschichten rund um das Thema abgehende Blähungen. Während sich die beteiligten Produktionsmitarbeiter für diese erneuten Darmwind-Diaries fremdschämen, kommen diese Anekdoten um geruchsintensive Verdauungs-Kollateralschäden beim flatusverrückten Zielpublikum wahrscheinlich so gut an, dass uns spätestens im Adventsprogramm Hugo Egon Balder zur Primetime am Samstagabend zum großen "Sat.1 Promifurzen" empfängt.
Mike Heiters Liebeserklärung an Leyla Lahouar
Zum Glück gibt es auch noch Container-Philosoph Mike Heiter, der mit einer rührenden Liebeserklärung an Leyla Lahouar das lyrische Ich von "Promi Big Brother" kurz vor dem spontanen Freitod wieder in voller Blüte aufleben lässt: "Leyla is auf jeden Fall meine Traumfrau und is die große Liebe, datt hätt ich so nich gedacht!"
Lieber Mike, eines ist sicher: Datt hätten wir so auch nich gedacht! Aber wir freuen uns alle. Und mit uns auch
Der Cringe-Beauftragte von Sat.1 ist heute hoch konzentriert und stets auf Ballhöhe - und reagiert auf diese hollywoodreifen Liebesbekundungen geistesgegenwärtig und quotenforcierend mit einem Lockruf ins Sprechzimmer. Der ahnungslose Mike findet ein spontan vorbereitetes Do-It-Yourself-Kit "Verlobung" vor: Luftballons, ein riesiges Plüschherz mit dem Aufdruck "Merry Me", Champagner, Kerzen, Blumen-Bouquets und sogar einen symbolischen Ring. Ein verführerisches Angebot.
Verlobung zwischen Mike und Leyla? "Ich mach ett!"
Man merkt Mike die Gedankensynapsen an, die abrupt die Kontrolle über seine Gehirnwindungen übernehmen: Will er Leyla wirklich einen Antrag machen? Und wenn ja: Soll das nach 14 Tagen, stinkend im Container einer TV-Kaserne sein? Und wenn er noch nicht so weit ist: Wie sehr wirft ihn eine unromantische Ablehnung dieser Option in der romantikverliebten Zuschauergunst zurück? "Eigentlich sagt alles ja in mir", gibt er verwirrt zu Protokoll. Nach einigen quälenden Minuten der Abwägung lässt Mike sein Herz sprechen: "Ich mach ett! Wann is der richtige Moment? Datt weiß man ja nie! Vielleicht isser jetzt! Datt is was Geiles, watt Außergewöhnliches!"
Ob in diesen Sekunden seine schönsten Momente als lediger Mann vor seinem inneren Auge ablaufen, weiß ich nicht. Vor meinem inneren Auge laufen unangenehme Erinnerungen an das GNTM-Finale einige Ehrenrunden, in dem Theresia Fischer ihren damaligen Freund heiratete. Heute jedoch, das entspannt die Situation, ist kein Thomas Gottschalk anwesend. Was übrigens merkwürdig ist, denn bei "Promi Big Brother" darf man immer genau das sagen, was man zu Hause auf der Couch auch sagen würde.
Als Ehrenmann denkt Mike sogar daran, dass er sich "eigentlich erst die Erlaubnis von Leylas Mama holen" müsste. Spätestens da meint man das Schluchzen der PBB-Fans zu Hause an den Empfangsgeräten bis in meine Berliner Wohnung in Charlottenburg zu hören, die bundesweit einen herzergreifenden Tränenkollaps der Rührung erleiden, wie sie ihn zuletzt in den Schlussminuten von "Tatsächlich Liebe" erlebt haben.
Und was soll ich sagen: Mikes Mut wird belohnt. Minutenlang hängt die fassungslos glückliche Leyla an seinen Lippen. Mehrfach fragt sie zitternd, ob das "wirklich echt" ist. Mit dem Schlachtruf "Ich werde eine Heiter!" hat sie es dann auch final realisiert. Alle liegen sich in den Armen und vergessen für ein paar champagnertrunkene Minuten sogar, dass heute noch jemand die Verlobungsparty wird verlassen müssen.
Spätestens als
Hat Jochen Horst ein Call-Center hinter sich?
Jochen Horst hat in seinem zweiwöchigen PBB-Wellnessurlaub bisher jede Nominierungsrunde überstanden. Aber auch für ihn, der stets aussieht wie Ferdinand von Schirach im braunen Jogger, wird die Luft dünner. Sein Ruf als Exit-Listen-Spiderman eilt ihm aber derart voraus, dass Neu-Heiterin Leyla sich sogar in eine amtliche Verschwörungstheorie versteigt: "Denkt ihr, Jochen hat so ein Call-Center gemietet?" Das wird sich zeitnah zeigen, denn Matze gewinnt die Bauchladen-Challenge und ist als erster Promi sicher im Finale. Rein mathematisch sind jetzt mehr frisch Verlobte als Finalisten im Container, aber das wird sich recht zügig ändern. In einer offenen Nominierung treffen die Final-Aspiranten im Hinblick auf die letzte Exit-Entscheidung vor dem Finale folgende Entscheidungen:
- Max Kruse nominiert Alida
- Alida Kurras nominiert Max
- Matze Höhn nominiert Alida
- Mike Heiter nominiert Alida
- Jochen Horst nominiert Mike
- Leyla Lahouar (demnächst Heiter) nominiert Alida
Die gute Nachricht ist: Die Shisha-Gang hält zusammen. Das ist in der hektischen Zeit, in der wir leben, ja nun auch nicht alltäglich. Durch dieses Wahlverhalten sind dann am Ende aber tatsächlich Alida, Max, Mike und Jochen auf der Nominierungsliste. Die Zuschauer sind noch liebestrunken vom Verlobungs-Epos um Familie Heiter. Mike ist daher der erste, der vom Publikum ins Finale geschickt wird. Ihm folgt Alida Kurras.
Die letzte Entscheidung vor dem Finale fällt weit nach Mitternacht zwischen Max Kruse und Jochen Horst. Balko gegen Pimmelkruse. Discount Ferdinand von Schirach gegen Discount Lionel Messi. Am Ende reicht die Begeisterung der Zuschauer nicht mehr aus für Max Kruse. Die Siegesserie von Jochen Horst setzt sich also auch gegen den Ex-Nationalspieler fort. Im Finale am Montag also: Matze, Mike, Jochen, Alida und Leyla. Den Sieger verkünde ich dann morgen genau hier. Bis dann!
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