Nachdem Sat.1 am Montag statt der erhofften und ersehnten Wunschbesetzung der Trash-TV-Fangemeine nicht Desirée Nick, Elena Miras, Bea Fiedler und Oliver Pocher als Nachrücker in den "Promi Big Brother"-Orbit entsandt hat, sondern Gitta Saxx, Papis Loveday, Payton Ramolla und Paco Steinbeck, hängt im gesamten Universum der Haussegen schief.

Eine Kolumne
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Zu Hause auf den Sofas, weil man statt subtilem Beef-Gold nur D-Ware vom Retouren-Wühltisch bekommen hat. Bei den "Promi Big Brother"-Bewohnern, weil es in der Raumkapsel noch enger wird. Und beim Sender, weil trotz intravenöser Blutauffrischung die Quoten einfach nicht anziehen.

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Um die Wogen trotzdem irgendwie halbwegs adäquat zu glätten, startet Tag 5 erstmal mit einem Bitchfight. Jörg Draeger gegen eine moderne Kaffeemaschine. Spannender ist nur noch, Uwe beim Stornieren von Artikeln im Supermarkt zuschauen zu müssen. Stichwort Uwe Abel. Der sagt nach etwa 78 Stunden auch mal wieder einen vollständigen Satz. Nämlich diesen: "Ich versuche die ganze Zeit, auf meinen Körper zu hören, ob ich das hier weitermachen soll." Uwe und Uwes Körper sprechen aber anscheinend unterschiedliche Sprachen. Ein Simultanübersetzer ist auch nicht in der Nähe. So bleibt Uwe unentschlossen, aber zumindest auch erst mal an Bord.

"Promi Big Brother": Feminismus für Anfänger

Auch der Showdown zwischen Rafi und Melanie hallt noch nach. Beide gehen sich aus dem Weg, insbesondere Melanie zeigt sich aber nachtragend und unversöhnlich. Sie gibt im Sprechzimmer zwar zu Protokoll, nochmal etwas zu Rafis Vorwürfen zu sagen, wäre unter ihrem Niveau. Ihren Worten Taten folgen lässt sie aber nicht. Die kommenden 24 Stunden verbringt sie damit, ihre Entourage um sich zu scharen und – jetzt raten Sie mal – ausschließlich über Rafi Rachek zu lästern.

Rafi, der Feminist der Herzen, beteuert derweil im Deeptalk mit "Bachelor"-Franchise-Kollegin Mimi seine pazifistische Ader: "Ich würde nie eine Frau schlagen, schon gar nicht hier im TV." So ein Glück für Melanie Müller, dass traditionell die Kameradichte bei "Promi Big Brother" recht hoch ist und sie somit erstmal in Sicherheit scheint.

Rafis Verschwörungstheorie, Melanie Müller hätte sich angeblich mit Eric Sindermann abgesprochen, überschattet jetzt also schon den dritten Tag in Folge. Wenn das so weitergeht, bastelt sich Rafi morgen einen Aluhut, lernt alle Texte von Xavier Naidoo auswendig und macht eine Ein-Mann-Querdenker-Demo vor dem Supermarkt. Vielleicht ist er aber auch nur frustriert, dass sich vor Beginn der Staffel niemand mit ihm absprechen wollte. Rafi konnte sich also nur mit Rafi absprechen. Und wie brillant das läuft, erleben wir gerade in Echtzeit.

Sendezeit der Zärtlichkeit

Damit es dann endlich mal eine Weile nicht um Rafi und Melanie geht, schickt Big Brother die beiden All-Bereiche ins Duell – also Big Planet gegen Raumstation. Da auf dem Big Planet aktuell aber nur vier Bewohner leben und in der Raumstation gefühlte 200 und ein Duell "4 gegen 200" sogar für Sat.1 zu unfair erscheint, dürfen sich die Bewohner des Big Planet aus den so genannten Raumis ihre vier Duellpartner auswählen. Geistesgegenwärtig erinnert Marie Lang ihre Planeti-Roomies vorab daran, dass man am besten "die Schlechtesten, gegen die wir gewinnen" auswählen sollte.

Ausgerüstet mit dieser Zusatzinformation legen sich Heike Maurer, Jörg Draeger und Gitta Saxx sofort auf Danni Büchner fest. Ihre legendären Qualitäten bei Prüfungen im Dschungelcamp haben sich offensichtlich bis in den Weltraum rumgesprochen. An die Seite von Danni wählt Team Big Planet noch Uwe, Eric und Payton.

Vollkommen durchgenervt davon, keine der auserwählten Duellteilnehmerinnen zu sein und somit weniger Sendezeit zu erhalten, als ihr nach eigenem Selbstverständnis qua Definition zustehen würde, beginnt Melanie Müller erneut eine Verbaloffensive zum Thema Rafi. Sie ist Trash-Profi und weiß: Dissen bedeutet Airtime. Und davon kann man nie genug bekommen, wenn man sich hauptberuflich für jedes Schrottformat bedenkenlos vor Kameras stellt.

Oh Dannibaum, oh Dannibaum

Danni Büchner, die Melanie Müller für Schlaftabletten-Junkies, sieht offensichtlich im Rafi/Melanie-Stresstest ebenfalls ihre Sendezeit-Felle davonschwimmen. Vollkommen aus dem Nichts brennen ihr daher vollkommen ansatzlos und "zufällig" die Sicherungen durch. Unter einem nur ungenau verständlich gemachten Vorwand kündigt sie an, gleich "komplett auszurasten", denn sie "ist auf 5.500". Auf 5.500 was genau sie ist, bleibt unklar. 5.500 Euro im Dispokredit vielleicht.

Um sich auf der aufmerksamkeitsrelevanten Zoff-Skala wieder nach oben zu arbeiten, zettelt sie anschließend fachgerecht einen vollkommen unnötigen Frontalangriff auf Ina Aogo an. Der vollkommen überraschten Spielerfrau wirft sie vor, sie hätte sich die letzten Tage auf dem Big Planet "erholt" und somit keinerlei Anrecht darauf, sich hinsichtlich der beengten und nahrungsarmen Einöde in der Raumkapsel zu beschweren. Ja, ja, Danni Büchner. Das Krawall-Handwerk versteht sie. Sie verwechselt nur oft die Werkzeuge.

Es heißt, Albert Einstein habe mal gesagt: "Die Definition von Wahnsinn ist: immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten." Und weil Danni Büchner der Albert Einstein der Trash-TV-Touristen ist, lebt sie genau nach diesem Motto. Entsprechend erwartet sie in jedem neuen Format aufs Neue, die Zuschauer würden sie lieben. Mit dieser Überzeugung im Gepäck kommt es einer persönlichen Beleidigung gleich, wenn ausgerechnet sie weiterhin ihr Dasein im Tristesse-Bereich fristen muss. Ob da allerdings eine Hate-Attacke auf Ina Aogo das beste Mittel ist, um ihr ramponiertes Image wieder aufzupolieren, scheint zumindest zweifelhaft.

Raumis vs. Planetis

Bevor es im Gummizellen-Trakt dieser "Promi Big Brother"-Staffel aber handgreiflich wird, startet Big Brother sicherheitshalber das erste Bereichswechsel-Duell des Jahres. Die vier Planetis starten im "Nasen-Shuttle"-Game gegen die Raumis. Dass es dabei um Nasengeschicklichkeit geht, wussten die Bewohner vorher nicht, sonst hätten sie womöglich nicht ausgerechnet Uwe zu ihrem Gegner erkoren. In der Nasentaxi-Challenge gewinnt kurze Zeit später wenig überraschend seine Raumi-Combo. Siegestrunken stürmen Uwe, Payton, Danni und Eric umgehend den Big Planet und ballern sich innerhalb von wenigen Sekunden mehr eiskaltes Bier rein, als David Hasselhoff zum Runterspülen eines Cheesburgers benötigt.

Whirlpool, Luxusbetten, vernünftige Klamotten, Spa-ähnliche Badegemächer: Egal – Hauptsache Alkohol. "Die haben sogar Gin Tonic", entfährt es Eric Sindermann. Der Jubel ist größer als bei RTL, als man Michael Wendler los war. Eher mau ist dagegen die Stimmung drüben in der Raumkapsel. Kein Bier, keine Party. Außerdem hatte sich die nicht am Duell beteiligte Raumschiff-Crew um Rafi, Melanie, Mimi, Danny, Papis, Paco und Ina erhofft, bei einem Sieg ihrer Mitbewohner gegen die Luxustruppe vom Big Planet ebenfalls den Bereich wechseln zu dürfen. Statt Kaviar und Champagner bekommen sie jedoch nur Heike, Jörg, Marie und Gitta sowie 11 Euro Supermarktbudget.

Ich Rafi nix

Und als wäre das nicht Strafe genug, schicken sie dann ausgerechnet Shoppinggenie Rafi zum Einkaufen, der sich am Warenregal ungeschickter anstellt als Klaas Heufer-Umlauf beim Tempodribbling gegen Erling Haaland. Von den zur Verfügung stehenden 11 Euro verbraucht er in seinen 60 Sekunden Promi-Shopping nicht mal die Hälfe. Eine Blamage, größer als die legendäre Transrapid-Rede von Edmund Stoiber. Nach dieser rafi-esken Einkaufstour bleiben also noch mehr Mägen ungefüllt als mit 1 Euro/Kopf Ernährungspauschale ohnehin schon. Die einzige brauchbare Erkenntnis lautet: Rafi ist beim Einkaufen genau so geschickt wie beim Aufdecken von Promi-Absprachen.

Kurz vor Schluss schicken die Zuschauer dann doch noch zwei glückliche Raumis auf den Big Planet: Danny Liedtke und Melanie Müller. Nicht nur durch diese zwangsverordnete räumliche Trennung verspricht der Mittwoch wieder interessantere Themen als den Dauerzoff zwischen Rafi und Melanie. Big Brother sortiert den ersten Bewohner komplett aus, schickt dafür aber zwei brandneue Kandidaten frisch ins All. Und ich werde Ihnen wie gewohnt die Fachanalyse dazu liefern. Also bis morgen!

PBB: Danni Büchner über ihre Trennung von Ennesto Monté

Emotionale Worte von Danni Büchner bei "Promi Big Brother". Die Witwe von Kult-Auswanderer Jens Büchner erzählte nun über ihre On-Off-Beziehung mit Reality-TV-Kollege Ennesto Monté. © ProSiebenSat.1
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