Alexander Wrabetz bleibt Generaldirektor des ORF: Er kann bei der Wahl des Stiftungsrats eine knappe Mehrheit für sich verbuchen.

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Am Ende sind es exakt die erforderlichen 18 Stimmen: Der von der SPÖ unterstützte Alexander Wrabetz bleibt ORF-Generaldirektor. Er ist damit der erste Senderchef in Österreich, der dreimal in Folge zum Generaldirektor bestellt wird.

Wrabetz' dritte Amtszeit startet im Jänner 2017. Er holte 18 von 35 Stimmen und bleibt damit weitere fünf Jahre Chef des Österreichischen Rundfunks.

Der geschlagene bisherige Finanzdirektor Richard Grasl gratulierte seinem Kontrahenten. "Es war ein Foto-Finish. Dieses demokratische Ergebnis ist zu respektieren", sagte er. Er habe ein gutes Konzept vorgelegt und hoffe, dass davon in den kommenden Wochen und Monaten einiges umgesetzt werde. Er hätte sich "über einen Erfolg gefreut".

"Ich werde mit dem Generaldirektor Gespräche führen, wie wir hier weiter vorgehen", erklärte Grasl und betonte, er stehe zumindest bis zum Ende seiner Vertragsperiode - bis Ende des Jahres - für den ORF zur Verfügung. Heute sei nicht der Tag, über seine Zukunft im ORF zu diskutieren.

So wurde gewählt:

Für den amtierenden General stimmten die 13 Räte des SPÖ-Freundeskreises, die beiden unabhängigen Betriebsräte Gerhard Moser und Christiana Jankovics, der grüne Stiftungsrat Wilfried Embacher, der NEOS-Stiftungsrat Hans Peter Haselsteiner und der Kärntner Siggi Neuschitzer.

Grasl konnte 15 Stimmen auf sich vereinen: Die 13 Räte des ÖVP-Freundeskreises, der Stiftungsrat von Team Stronach, Günter Leitold sowie FPÖ-Rat Norbert Steger.

Zwei Stiftungsräte enthielten sich: Gudrun Stindl und Ex-Caritas-Präsident Franz Küberl wollten sich für keinen der beiden Kandidaten entscheiden.

Marathon-Sitzung seit dem Vormittag

Um 10:00 Uhr hatte der ORF-Stiftungsrat seine Sitzung begonnen. Der amtierende General Alexander Wrabetz und sein Herausforderer, der bisherige kaufmännische Direktor Richard Grasl, stellten ihre Konzepte jeweils in einem Hearing vor.

Es folgte ein zähes Ringen: Die Hearings dauerten jeweils mehrere Stunden. Danach wurde gewählt.

Erste Stimmen noch vor der Wahl

Der Stiftungsrat der Grünen, Wilfried Embacher, hatte sich bereits im Vorfeld der Sitzung für Wrabetz ausgesprochen, ebenso wie der Kärntner Stiftungsrat Siggi Neuschitzer. Ursprünglich von BZÖ/FPK bestellt, sitzt Neuschitzer heute für die SPÖ-geführte Kärntner Landesregierung im Stiftungsrat.

Auch Richard Grasl hatte bereits eine Stimme sicher: FPÖ-Stiftungsrat Norbert Steger sprach sich für den Herausforderer aus.

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