Am Samstagabend entschied sich im Finale der neuen RTL-Show, welcher der insgesamt 240 Teilnehmer sich in Zukunft "Ninja Warrior Germany" nennen darf. Oder auch nicht. Denn die Show endete anders als geplant.

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Der Erfolg muss RTL wohl selbst überrascht haben. In den letzten Jahren versuchte der Kölner Sender die langen Sommermonate vor allem mit dem üblichen Einerlei zu füllen: "Die Bachelorette", "Ich bin ein Star - lasst mich wieder rein" - Hauptsache Promis, Hauptsache Trash, Hauptsache billig.

Und ausgerechnet eine kleine Show mit Athleten, die sich durch einen Parcours hangeln, sollte zum Quotenerfolg dieser Saison werden: "Ninja Warrior Germany". 18,5 Prozent erreichte die Adaption des japanischen Fomats "Sasuke" vergangenen Samstag, auch die Ausstrahlungen der US-Version auf RTL Nitro laufen überdurchschnittlich gut.

Das ist insofern erstaunlich, als dass sich "Ninja Warrior Germany" von seiner Dramaturgie her vollkommen von anderen Sendungen unterscheidet. Hier gibt es keinen garantierten Sieger wie bei unzähligen Casting-Shows. Nur vier Kandidaten konnten seit 1997 alle Aufgaben von "Sasuke" erfolgreich absolvieren. Die Amerikaner sind mit zwei "Ninja Warriors" in acht Jahren etwas erfolgreicher.

Die Kandidaten scheiden reihenweise aus

Wie schwer die Aufgaben in der Sendung sind, zeigte auch am Samstagabend das Finale von "Ninja Warrior Germany". 28 Sportler traten an, darunter viele professionelle Athleten. Drei Runden galt es zu absolvieren. Zumindest theoretisch.

Der erste Parcours blieb im Prinzip den Aufgaben der Vorrunden treu. Über Abgründe hangeln, das Gleichgewicht bewahren, zwischen Wände klemmen und dann an Ringen mit purer Muskelkraft nach oben hangeln. Zu viel für die meisten Teilnehmer. The-huy Giang, Lehrer und mit 35 Jahren der älteste Finalist, verlor am dritten Hindernis das Gleichgewicht.

Manuel Werling, 27, Personal Trainer, bereits am zweiten. Moritz Hans, einer der besten deutschen Junior-Kletterer, musste sich ebenfalls geschlagen geben. "Egal", sagte Bruder Philipp, der in einer der vorangegangenen Sendungen ausschied. "Morgen gibt’s trotzdem Käsespätzle." Ganz der Schwabe.

So setzte sich das Sendeminute um Sendeminute fort. Reihenweise Kandidaten versagten in Runde eins. Drei Freunde aus Köln, die es zusammen ins Finale geschafft hatten - ausgeschieden. Favorit Jan Hojer, Europameister in der Kletterdisziplin Bouldern - ebenso.

"Ich bin so platt, das ist fast unmöglich"

Es dauerte mehr als zwei Stunden, bis der erste Kandidat ins Ziel kam. Oliver Edelmann, 24, vierfacher deutscher Meister in Sportakrobatik. Und auch der tat sich schwer. Absolvierte er die ersten Hindernisse noch souverän, war er bei den Ringen am Ende seiner Kräfte.

Seine Schwester stand am Rand und brüllte unentwegt. Edelmann atmete schwer, probierte es aber dennoch. Und schlug 1,3 Sekunden vor Ablauf der Zeit auf den Buzzer. "Ich bin so platt, das ist fast unmöglich", hauchte er atemlos. Womit er Recht behalten sollte. Er blieb der einzige Teilnehmer an diesem Abend, der die erste Runde überstand und trat allein im nächsten Parcours an.

Die Bälle über dem Abgrund - kein Problem. Am Riesenrad festklammern und sich rechtzeitig lösen - auch nicht. Mit einer Art Besenstil über verschiedene Stufen in die Höhe schrauben und zu einem Hängebrett schwingen - zu viel für Edelmann. Er landete im Wasser. Keine weitere Runde, keine 100.000 Euro. "Ninja Warrior Germany" endete damit, dass es keinen "Ninja Warrior Germany" gab. Zumindest nicht in diesem Jahr.

Vollkommen ausgepowert schaute Edelmann in die Kamera und sagte: "Geht hart trainieren. Und pusht eure Arme!" Ein Tipp, den alle Interessenten für die nächste Staffel von "Ninja Warrior Germany" beherzigen sollten. Denn diese Sendung wird im nächsten Sommer mit Sicherheit wiederkommen.

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