Die letzte Folge der Reality-Serie "Machos & Playboys" verabschiedet sich ganz unzeremoniell: Ingo darf noch einmal herumpoltern, während Jürgen seine Partylaune ins Tonstudio trägt. Außerdem ist da noch Neuzugang Alex, der sehr viel Kohle für das Feiern mit seinen beiden Damen ausgibt.

Eine Glosse

Die Partnervermittlung bringt Jürgen kein Glück. Nachdem er ja schon im Vorfeld als schwieriger Kunde eingestuft wurde und die Mitarbeiterin seine Wünsche nach ihren Vorstellungen korrigierte, ist es kaum verwunderlich, dass das flugs arrangierte Date mit zwei Singlefrauen ergebnislos bleibt.

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Zum Glück weiß die Dame von der Partneragentur auch, woran es liegt. Sie legt Jürgen nahe, er möge ernsthaft seine Einstellung zu Frauen überdenken und dabei auch gleich das Wunschalter etwas anheben – der 41-Jährige sucht ja nach einer 20- bis 30-jährigen Freundin. Er ist sicherlich der allererste Mann, der je Vorstellungen in dieser Art geäußert hat.

Jürgen grinst breit, nickt mehrfach und verabschiedet die Dame mit einem knappen "Ja". Wenn die Sendung Untertitel hätte, wären seine dort festgehaltenen Gedanken sicherlich nicht zitierfähig.

Goldkehlchen Jürgen

Bevor sich Jürgen zum Feiern mit ein paar Fußballern trifft und danach einen netten Abend mit einer hübschen Rumänin verbringt, dürfen wir ihm aber noch ins Tonstudio folgen, wo er an einem garantierten Hit feilt: "Mei Oide is deppat".

"Es ist aus dem Leben gegriffen", erklärt Jürgen zu dieser schwungvollen Nummer. Er krächzt, raunzt und wimmert ein paar Zeilen, vor allem die höheren Tonlagen machen Kummer. "Singen hat er schon immer gut gekonnt", schwärmt ein Freund im Studio ganz ironiefrei.

Schaut mir zu!

Weniger kunstinteressiert verbringt Alex seine Zeit: Wir hatten ihn schon in der letzten Folge kurz kennengelernt - da hatte er sich mit zwei vorzeigbaren Damen aufs Fortgehen vorbereitet. Sie mussten ihm Kleider vorführen, er bewertete die Outfits auf einer Skala von 1 bis 5 – wobei er die Zahlen in der Mitte der Einfachheit halber einfach ausließ.

So stürzt er sich also in die Nacht mit den beiden Grazien, die von der Sprecherin mehrfach als "angebliche Italienerinnen" bezeichnet werden. Es könnte daran liegen, dass sie Iva und Rebeka heißen.

Der Aufwand ist groß, es fließt teurer Champagner. Bis zu 2.000 Euro gibt Alex pro Party-Wochenende aus, erklärt die Sprecherin. Wenn man das weiß und ihn dann begeistert rufen hört, wie neidisch die Leute schauen, tut er einem ein bisschen leid.

Ein Abschied ohne Tränen

Dann ist da natürlich noch Ingo, der noch eine Folge lang machen darf, was er immer macht: Er erklärt, wie dumm alle Menschen außer ihm sind, gibt sich betont derb und darf auch wieder ein paar böse Worte sagen. Hoffentlich sitzt seine Mama nicht vor dem Fernseher.

Einmal darf er also noch über "Haubentaucher" und "Schwuchteln" schwadronieren. Er gibt sich Mühe, weil er merkt, dass die Sendung bald vorbei ist. "Heutzutage gibt sich jeder ultrawichtig", empört er sich an einer Stelle. Gott sei Dank ist er zum Fernsehen gegangen, um uns das mitzuteilen.

Zum Glück weinen solch harte Männer nicht, weshalb der Abschied von den "Machos & Playboys" ganz tränenlos über die Bühne geht. Geweint wird erst, wenn sich die Produzenten zu einer zweiten Staffel entschließen.

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