Im zweiten Teil der Dokusoap "Lugner & Cathy" hängt der Haussegen noch schiefer als zuvor: Ex-Playmate Cathy findet, ihr reicher Ehemann möge doch endlich die Einrichtung erneuern. Leider mag der sein Haus so, wie es ist.

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Ein Hilferuf gellt durch das Haus von Meister Lugner: Cathy, die 25-jährige Ehefrau des reichen Baulöwen, ruft nach mütterlichem Beistand. Mama, die sich gerade draußen am Pool süßen Träumen hingibt, kommt natürlich prompt herbeigeeilt und will wissen, was los ist.

Töchterchen zeigt ihr aufgeregt, dass ihre Lippe an einer Stelle dick geworden ist. Sie hat nämlich etwas nachspritzen lassen, und da hat sich jetzt wohl eine Stelle entzündet. Die Kamera hält eifrig drauf, auch wenn kein wirklicher Unterschied zu sonst zu sehen ist. Mama zuckt mit den Schultern: Tja, da kann man jetzt eh nichts machen.

Steinalter Krempel!

In Wahrheit liegt das Drama natürlich ganz woanders. Cathy findet, dass sich ihr Domizil in desolatem Zustand befindet. In einem Zimmer wellt sich das Holz in der Ecke, weil mal eine Katze offenbar ihr Katzenklo nicht fand. Und überhaupt: 31 Jahre alt ist die ganze Einrichtung, also "steinalt", wie Cathy findet.

Ein besonderer Dorn im Auge ist ihr die Küche, in der sich neuerdings sogar Ameisen herumtreiben. "Letztes Mal hat mir eine Ameise in die Titte gebissen!", empört sie sich. Sogar die Tiere wissen offenbar schon, welcher Sender zuhause ist: Für ARTE hätten sie sich höchstens an die Zehen getraut.

Cathy knöpft sich ihren Göttergatten vor: Der Krempel muss raus. "Mein Haus ist kein Krempel", erwidert der in einem Tonfall, als würde er einem kleinen Kind etwas erklären. "Das ist ein wunderschönes Haus."

Dauerstreit!

Es hilft nichts, da muss gestritten werden – wie überhaupt ständig in "Lugner & Cathy", dem jüngsten Aufklärungsbeitrag über das schreckliche Leben des mittlerweile 82-jährigen Society-Mannes Richard Lugner. Sie macht Drama, er macht keins, sie fühlt sich nicht ernstgenommen, er regt sich auf, dass sie sich aufregt, sie macht wieder Drama – mit solchen Beziehungszirkeln gehen manche Leute zum Therapeuten, Lugner und seine Frau gehen zu RTL2.

Die Streiterei setzt sich beim Kauf einer neuen Küche fort und freilich auch danach. Die alte Küche wird gegen eine von diesen anonymen Albtraum-Kältezonen ausgetauscht, die immer danach aussehen, als wäre Gemütlichkeit ein reines Verbrechen. Gefeiert wird mit gutem Essen – natürlich nicht zuhause, sondern im Lieblingslokal von Lugner, zu dem sich das Ehepaar flugs mit dem Hubschrauber transportieren lässt.

Schaut, Plastik!

Wenn sie sich nicht gerade dramatisch mit ihrem natürlich keinesfalls steinalten Ehemann zofft, geht Cathy ihrem zweitliebsten Hobby nach: Sie führt ihre Oberweite für die Kamera spazieren. Schon beim anfänglichen Aufzeigen der Wohnungsmängel läuft sie im knappen Bikini herum – weshalb der Kameramann so auf das gewellte Holz schauen kann, dass Cathys Playmate-Busen formatfüllend im Vordergrund steht. "Ich find Plastik gut", erläutert sie später einmal ihrer Mutter.

Auch später streiten Richard und Cathy noch ausführlich, als Cathys siebenjähriges Töchterchen Leonie einen kleinen Hund will und Cathy ihr einfach einen besorgt, obwohl Richard dagegen ist. Je länger sich das Drama hinzieht, desto klarer wird, welch wertvollen Beitrag die Sendung eigentlich liefert: Plötzlich ist man heilfroh, mit keinem der beiden verheiratet, verwandt oder bekannt zu sein. Das Leben kann so schön sein!

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