Martin Rütter, Xenia und Jeromé
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Martin Rütter sucht ein neues Zuhause für den "unvermittelbaren" Schweizer Schäferhund Chapo. Der stammt aus einem Vermehrerhaushalt und wurde einfach entsorgt, als er wegen Gesundheitsproblemen dringend ärztliche Hilfe gebraucht hätte. Findet der "Hundeprofi" nun verantwortungsvolle Menschen, die sich für immer um Chapo kümmern?
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Chapo hat trotz seines jungen Alters (1,5 Jahre) schon viel Schlechtes erlebt: Als der Schweizer Schäferhund an Ellenbogen und Hüfte erkrankte und dringend eine Operation brauchte, warteten seine ehemaligen Halter nur ab. Chapo ist nun beim Gehen beeinträchtigt und benötigt sein Leben lang Schmerzmittel. Für eine OP ist es zu spät.
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Im Tierheim Herne Wanne kümmert sich Pflegerin Nadine Morbach um den freundlichen Rüden: "Im Zwinger sitzt er manchmal auf seiner Decke und bläst Trübsal", sagt sie, "das tut einem wirklich weh zu sehen, weil er wirklich so ein toller Hund ist. Er hat keine Charaktereigenschaften, die Probleme bereiten", sagt sie.
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Martin Rütter weiß, wie schwierig es ist, Menschen für erkrankte Hunde zu finden: "Die Leute sagen: 'Nee, so was nagel ich mir nicht ans Bein!'", sagt er. Dabei kenne er selbst Hunde mit ähnlichen Baustellen, die 13 Jahre alt geworden sind: "Das ist ein fröhlicher Hund! Der ist mobil", sagt er: Gesucht wird für Chapo eine Familie, die ebenerdig lebt, gern auch mit Garten.
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Für die "unvermittelbare" Sugar gibt es bereits Interessenten: Das Paar Jeromé und Xenia hat sich in den Malinos-Mischling verknallt - obwohl Sugar alles andere als leicht händelbar ist: Die eineinhalbjährige Hündin ist ein Energiebündel und braucht klare Grenzen. Trainer Marcel Wunderlich aus Rütters Team und Pflegerin Alexandra Seitz-Huse aus dem Tierheim Mainz sind skeptisch.
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Pflegerin Alexandra fällt bei dem Treffen zwischen den potentiellen neuen Haltern und Sugar auch direkt etwas auf: "Dieses 'Du bist ne Feine!' und dieses Quietschen, das ist bei ihr Gift. Das muss ich von Anfang an ganz strikt unterbinden. Je hektischer der Mensch, umso hektischer ist sie", sagt sie. Nach weiteren Besuchen steht dann aber fest: Sugar darf umziehen.
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Doch schon nach drei Wochen gibt es Stress im neuen Zuhause. Martin Rütter trifft Xenia und Jeromé und erfährt, dass die Hündin bereits versucht hat, ihre neuen Besitzer zu beißen. "Ich war ein Mal zu kuschelig mit ihr und wollte ihr einen Gute-Nacht-Kuss geben", sagt Xenia. Martin Rütter schägt die Hände vorm Kopf zusammen, als er das hört.
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"Ich will das mal so drastisch sagen, wie es ist: Wenn die euch schwer verletzt, dann ist die ein Einschläferungskandidat" warnt der "Hundeprofi" Sugars neue Halter. Jeromé wiegelt ab: "Das wollen wir aber nicht!" Martin Rütter: "Das möchte niemand! Warum ich das so klar formuliere: Ihr könnt dazu beitragen, dass das nicht passiert."
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Martin Rütter: "Dieser Hund ist gefährlich! Ihr seid in der Verpflichtung, dass sie Schleppleine und Maulkorb trägt. Das ist nicht verhandelbar - auch in in den nächsten zwei Jahren nicht", sagt er. Wenn Besuch kommt, soll Sugar in die Box. "Sie muss einen Ruheort haben, wo sie selber entspannen kann, und die Leute müssen in Sicherheit sein."
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Jeromé und Xenia müssten ihre rosarote Brille absetzen und "die Ernsthaftigkeit sehen, die bei dem Hund da ist". Sugar sei eben kein gut sozialisierter Labrador, mit dem man ständig kuscheln könne. Die Hündin brauche klare Führung und Grenzen - nur so könne ein friedliches Zusammenleben funktionieren.
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Nach dem Besuch des "Hundeprofis" ist das Paar aufgewühlt: "Ich bin von mir selber erschrocken, weil wir doch versucht haben, nicht diese typischen Fehler zu machen", sagt Jeromé. "Ich fand das Gespräch mit Martin aber sehr aufschlussreich. Auch, dass er uns unsere Fehler gezeigt hat und uns gesagt hat, wie wir es besser machen sollen."
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In Brandenburg wird die vierjährige Shar-Pei-Mischlingshündin Daphne von Hundetrainerin Ellen Marques (M.) getestet: Wie reagiert sie auf unbekannte Menschen? Schnell wird klar: Wenn sich Männer nähern, ist Daphne sofort in erhöhter Alarmbereitschaft. "Es kann sein, dass sie doofe Erfahrungen mit Männern gesammelt hat", meint Martin Rütter.
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Ellen Marques erklärt Tierschützerin Stevie, bei der Daphne derzeit lebt: "Sie ist sehr skeptisch. Es kann sein, dass sie in solchen Situationen auch nach vorne gehen könnte." Martin Rütter beurteilt die Lage dennoch positiv: "Ich halte sie nicht für super aggressiv, eher unsicher. Das ist ein Erziehungsthema", gibt er vorsichtig Entwarnung.
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Pumi-Mischling Bernie hat bei dem Emdener Paar Inge und Andree genau das gefunden, was sich Martin Rütter für alle seine Schützlinge wünscht: ein neues Zuhause, in dem er geliebt wird und in dem man mit ihm arbeitet. "Der Bernie ist für mich ein Paradebeispiel, was bei den 'Unvermittelbaren' noch möglich ist", freut sich Martin Rütter.
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Frauchen Inge kommt aus dem Schwärmen über ihren neuen tierischen Begleiter gar nicht mehr heraus: "Ich könnte manchmal Heulen vor Glück, weil das so schön ist, so einen Jungspund wieder zur Seite zu haben. Das tut uns einfach allen so gut. Den möchte ich nie im Leben wieder missen. Manchmal vergesse ich sogar meinen Mann", sagt sie lachend.