Der "Kampf der Realitystars" biegt auf die Zielgerade ein. Kurz vor dem Finale fliegen am Mittwochabend aber noch einmal zwei Kandidaten raus. Vorher gibt es einen ebenso deftigen wie kräftigen Streit. Der Grund: ein Nominierungsstirnband. Aber anders, als sie jetzt denken.

Christian Vock
Eine Kritik
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So ein Stirnband ist ein zweischneidiges Schwert. Beim Tennis etwa leistet es einem zuverlässige Schweiß-Aufsaug-Dienste und in Actionfilmen hält es die Haare fern und damit den Blick frei für heranfliegende Kugeln. Doch unter rein ästhetischen Gesichtspunkten ist ein Stirnband eher zweifelhafter Natur. Sollte man also weder Roger Federer noch John Rambo sein, sollte man sich die Verwendung eines Stirnbandes zweimal überlegen.

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In Trash-TV-Formaten hingegen sollte man sich die Sache mit dem Stirnband dreimal überlegen und sogar viermal, wem man dieses Stirnband im Fall der Fälle weiterreicht. Sie haben bislang nur "Tennis" und "Stirnband" verstanden? Dann gehen wir Folge neun im "Kampf der Realitystars" doch lieber ganz von vorne an und dieses "vorne" beginnt zunächst ganz harmlos mit einem kulinarischen Fauxpas.

Welche Schlagzeile gehört zu welchem Promi?

"Man tut natürlich Pancakes in Butter braten und nicht in Olivenöl!", echauffiert sich Matthias Mangiapane beim Frühstück in der Sala, als Sarah Knappik genau das Gegenteil versucht. Aber man tut auch nicht "tut" verwenden und so steht es im Streit um Sachen, die man nicht tun tut, 1:1. Doch dann ist auch schon genug des Vorgeplänkels und die Produktionsfirma bittet zum "Bestrafungsspiel".

Ein Spiel namens "Skandal" steht auf dem Programm und "es geht um Schlagzeilen und ihre Verursacher". Genauer gesagt sollen die Kandidaten Promis ihren Schlagzeilen nach Memory-Regeln zuordnen. Emmy Russ hat in Bezug auf Schlagzeilen ihre ganz eigenen Ansprüche. "Es gibt eigentlich keine Schlagzeile, die ich über mich nicht lesen möchte. Weil: Auch schlechte Werbung ist Werbung und Hauptsache, mein Name wird richtig geschrieben und sie finden mich auf Instagram später."

Na dann. Jedenfalls ordnen die Promis Kevin Großkreutz seinen Döner-Wurf, den Penis-Bruch seinem Dieter Bohlen und Weiteres zu und Sarah Knappik darf sogar eine eigene Schlagzeile beisteuern: "Die größte Nervensäge im Trash-TV", heißt es auf einer Karte und die Knappik meint dazu: "Ich hab’s vorgelesen und mir war direkt klar, dass ich gemeint bin. Sofort, in einer Sekunde, weil: Ich kenn' meine Schlagzeilen."

So weit, so fast unterhaltsam. Doch anders als in den anderen Spielen zuvor, geht es hier nicht um eine Demütigung der Stars, sondern um ein viel größeres Streitpotenzial.

Sarah Knappik: "Ich werd' richtig Stress haben heute"

Denn die Verlierer, in diesem Fall Matthias Mangiapane, Sarah Knappik, Bernd Kieckhäben, Lukas Baltruschat und Aneta Sablik, sind nicht nur für die Hinauswahl nominiert, sondern müssen auch noch ein Stirnband mit der Aufschrift "nominiert" tragen. Die anderen wähnen sich bereits aus dem Schneider, sind laut Regeln aber nur "vorerst unberührt".

Emmy Russ versteht jetzt gar nichts mehr: "Ich versteh' jetzt gar nichts mehr". Auflösung: Die Stirnbänder können im Laufe der Folge noch ihre Träger wechseln – und genau das werden sie auch.

Denn plötzlich müssen die Nominierten einzeln ins "Redaktionsbüro", eine Art Raum für die Kommunikation mit der Produktionsfirma, und dort aussuchen, welcher Promi welche Luxusgüter abgeben soll. Wer am meisten Kreuzchen macht, darf sein Stirnband einem anderen geben. Kieckhäben macht sechs Kreuze, Baltruschat, Sablik und Mangiapane aus Solidarität kein einziges, nur die Knappik langt mit zwölf Kreuzen kräftig zu. Ihre Begründung: "Der Nette geht zuerst." Allerdings ahnt Knappik gleichzeitig: "Ich werd' richtig Stress haben heute."

Und der Plan der Produktionsfirma, gegen Ende nochmal richtig Bambule zu provozieren, geht auf: "Oh mein Gott, Sarah, wie konntest du alle Koffer! Du weißt, wie wichtig mir mein Koffer ist", zeigt Russ die offenen Wunden in ihrem Kleiderschrank. Matthias Mangiapane hingegen geht es um die Moral: "Sag' ich dir richtig ins Gesicht jetzt. Du bist die Ratte. Du verkaufst jeden! Jeden verkaufst du. Ich würd' mich schämen, Sarah!"

Kampf ums Stirnband: Sarah Knappik gegen Emmy Russ

Knappik sieht in der Echauffiertheit Mangiapanes lediglich eine Taktik, damit die anderen sie nominieren, doch der richtige Stress sollte für das Realitysternchen erst noch kommen. Denn weil sich Russ so aufgeregt hat, bekommt sie am Abend von Knappik das Nominierungsstirnband gereicht.

"So auszuflippen und mich so anzugehen, mich im Stich zu lassen und mich vorzuführen", klagt Knappik an und Russ reagiert mit all ihrer verbliebenen Gelassenheit: "Nimm das zurück, diese Scheiße! […] Wie kann ein Mensch so ekelhaft sein!", regt sich Russ auf, die nur wenige Folgen zuvor ihre Kollegen für die neueste Handtaschen-Kollektion verraten hat.

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Stress und Streit allerorten

Kieckhäben kriegt ob der Schreierei ein Kollerchen, Russ steigert sich in ihre Wut, Mangiapane in Vorwürfe, Serkan Yavuz äußert Verständnis für Knappik und irgendwann klärt sich dann auch, was Russ so auf die Palme bringt: "Das Problem ist: Es ist keine pure Baumwolle. Das heißt, diese Stelle meines Körpers wird auf jeden Fall schwitzen und Pickel, Rötungen und Irritationen bekommen, weil das auch mit dem pH-Wert nicht korrekt ist", äußert Russ Bedenken hinsichtlich des Stirnbandes.

Doch das Schicksal sollte noch eine Wendung für die pickelgefährdete Russ bereithalten: Durch ein weiteres Spielchen retten sich nicht nur Russ und Eva Benetatou, Russ darf ihr Nominierungsstirnband außerdem wieder weitergeben und macht das mit den einleitenden Worten "Ich finde, heute wird Fernsehgeschichte geschrieben, die Gerechtigkeit siegt".

Also gibt Russ Knappik erstens die Chance, Teil der Fernsehgeschichte zu werden, und zweitens das Stirnband zurück. Damit war die ganze Geschichte im Ergebnis eigentlich umsonst und wenig überraschend schmeißen die Kandidaten Knappik bei der Nacht der Entscheidung raus, Aneta Sablik wird sie begleiten.

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