Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf verlieren das Duell gegen ProSieben am Dienstagabend und bekommen keine 15 Minuten Sendezeit. Als Strafe müssen sie eine Zoo-Dokumentation drehen. Während ein Spiel mit kuriosen Großaufnahmen punktet, langweilt ein anderes.

Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Christian Stüwe dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Jetzt bloß nicht blinzeln! Die Aufgabe, der sich Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf am Dienstagabend in einem der Spiele in ihrer Show "Joko & Klaas gegen ProSieben" stellen mussten, war alles andere als einfach. Das Moderatoren-Duo musste verschiedene knifflige Prüfungen bewältigen und durfte währenddessen insgesamt nur 150 mal blinzeln.

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An ihren Köpfen befestigte Kameras filmten direkt auf ihre Augen, "Blinzel-Schiedsrichter" zählten jedes einzelne Zucken der Augenlider. "Ihr habt Apparaturen auf dem Kopf, die sind mehr wert als ProSieben und Sat.1 zusammen", sagte Moderator Steven Gätjen. Bei dem Münchener Sender dürfte der Spruch nicht sonderlich gut angekommen sein.

Das eigentliche Highlight des Spiels war es, die zwanghaft aufgerissenen Augen von Joko und Klaas in Großaufnahme zu sehen. "Wie Sid von Ice Age", beschrieb Klaas den Anblick. Wenig später streifte sich der Moderator einen Anzug mit angehefteten Luftballons über. Er musste die Augen offen halten, während Joko mit Dartpfeilen auf die Ballons zielte.

Auch beim Blick in einen Ventilator durfte das Duo nicht blinzeln, Klaas musste auch noch Augentropfen in Jokos Augen tröpfeln. Alle diese Aufgaben meisterten die beiden ProSieben-Aushängeschilder souverän und ohne zu oft zu blinzeln, wodurch sie sich den Vorteil sicherten.

Bundesjugendspiele im Dunkeln: Klaas muss Hürdenlauf absolvieren, ohne etwas zu sehen

Wie immer ging es am Dienstagabend um 15 Minuten Sendezeit zur freien Verfügung für Joko und Klaas, in insgesamt sieben verschiedenen Spielen zockten sie gegen ihren Haussender um diesen Preis. Während es zunächst galt, die Augen offen zu halten, war bei den "Bundesjugendspielen im Dunkeln" das Gegenteil der Fall.

In einer stockfinsteren Sporthalle musste Klaas verschiedene Leichtathletik-Disziplinen bewältigen und dabei Bestmarken überbieten, die Schülerinnen und Schüler aus der sechsten Klasse im Tageslicht aufgestellt hatten.

Während Klaas überhaupt nichts sehen konnte, bekam er Unterstützung von Joko, der ein Nachtsichtgerät trug. Die ebenfalls mit Nachtsichtkameras gedrehten Bilder waren durchaus amüsant, etwa als Klaas beim Hürdenlauf immer wieder an den Hindernissen hängen blieb und auch ein Kameramann stolperte. Letztlich gewannen Joko und Klaas aber auch dieses Spiel.

Joko und Klaas werden bei den anderen Spielen kaum gefordert

Was die Originalität und den Unterhaltungsfaktor anging, fielen die übrigen Spiele leider deutlich ab. Und tatsächlich wurden Joko und Klaas auch nicht sonderlich gefordert, lediglich das erste Spiel ging verloren. Dabei warfen sie sich im Duell mit Nikeata Thompson und Riccardo Simonetti Gegenstände zu, das jeweils andere Duo musste mit verbundenen Augen den geworfenen Gegenstand an den Geräuschen erkennen.

In einem anderen Spiel sollten Gegenstände auf einer Werkbank so präpariert werden, dass sie möglichst schnell eine große Rampe herunterrutschen. Dabei setzten sich Joko und Klaas gegen die Schauspieler Max von der Groeben und Jannik Schümann durch.

Langeweile beim exponentiellen Händeschütteln

Das Nachsehen hatten auch Aminata Belli und Alli Neumann, als es darum ging, möglichst viel Wasser auf verschiedenen Tischen auszuschütten, ohne dass das Wasser über den Rand lief. Wirklich Spannung kam dabei nicht auf, der Tiefpunkt war aber tatsächlich das letzte reguläre Spiel des Abends.

In "Die Liga der exponentiellen Gentlemen" galt es in sieben Minuten eine exponentielle Zahlenreihe abzuarbeiten, indem Joko und Klaas etwas gemeinsam taten, zum Beispiel abklatschen oder Hand in Hand Schritte gehen. Als das Moderatoren-Duo sich am Ende des Spiels tatsächlich 256 mal die Hände schüttelte, hätte man problemlos durch die anderen Programme zappen können, ohne etwas zu verpassen.

Das Publikum im Studio war trotzdem völlig aus dem Häuschen. "Deshalb wird man Fernsehmoderator. Da bekommt man Standing Ovations dafür, dass man zählen kann. Und ich sage Ihnen, das kann nicht jeder von uns", bemerkte Klaas Heufer-Umlauf.

Joko und Klaas verlieren das Duell und müssen eine Zoo-Doku drehen

Mit fünf erspielten Vorteilen standen die Chancen für das finale Spiel eigentlich bestens. Doch insgesamt 15 Basketbälle waren einfach zu viel für Joko und Klaas. Das Moderatoren-Duo musste sich die Bälle nach und nach zuwerfen und verhindern, dass diese zu Boden fielen. Das Werfen und Fangen wurde natürlich immer schwieriger, je mehr Bälle die beiden zwischen ihren Armen und Beinen festgeklemmt hatten.

"Ich habe so eine wahnsinnig rutschige Hose an", beschwerte sich Klaas. "Zieh sie aus", forderte ihn Steven Gätjen auf. "Das will keiner sehen. Da sind Leute zuhause, die essen vielleicht gerade", antwortete Klaas. Am Ende war es aber Joko, der den entscheiden Ball fallen ließ, das Moderatoren-Duo verlor das Duell mit ProSieben und bekommt keine 15 Minuten Sendezeit am Mittwoch.

Stattdessen mussten sie eine dreiteilige Dokumentation für das hauseigene Streaming-Portal Joyn drehen, die im Zoo spielt. Die erste Folge feierte direkt im Anschluss in Heufer-Umlaufs Talkshow "Late Night Berlin" Premiere. Vermutlich wird diese Strafe Joko und Klaas nicht sonderlich geschmerzt haben.

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