Einen roten Faden zu haben, ist selten eine schlechte Idee. Es sei denn, man muss ihm mit dem Auto von Berlin nach München folgen. Doch genau das passiert Klaas Heufer-Umlauf und Joko Winterscheidt am Mittwochabend in der neuesten Ausgabe von "Joko & Klaas gegen ProSieben".
So eine Staffelpause bietet nicht nur allen Mitarbeitern einer Show-Produktion Gelegenheit, einmal durchzuschnaufen, sondern ist auch eine Chance, sich Neues auszudenken. Denn nichts ist langweiliger, als immer dasselbe zu machen. Manchen gelingt das, anderen nicht so sehr.
Wie man besser aus einer Staffelpause kommt, zeigte am Mittwochabend das Team von Florida Entertainment. Denn bei der ersten Folge der neuen Staffel "
Steven Gätjen: "Bin ich schon tot?"
"Wir machen jetzt Mittwoch, 2030 sind wir dann am Donnerstag, Leute", fängt Klaas Heufer-Umlauf an und denkt das Konzept dann weiter: "Wenn wir dann Ende 70 sind, haben wir dann eine Samstagabendshow." "Wenn ihr Ende 70 seid, bin ich Ende 80!", fällt
Der Sarkasmus der drei präsentiert sich also in neuem Glanz und es sollte nicht das letzte Mal sein, dass Winterscheidt und Heufer-Umlauf an diesem Abend Witze über das Alter von Steven Gätjen machen. Aber auch der Kreativität der Produktion hat die Pause gutgetan und hier sticht vor allem eine Idee hervor. Die Produktion hat sich nämlich auch hier eine Art Running Gag ausgedacht, denn Winterscheidt und Heufer-Umlauf müssen ihre Aufgabe nicht in einem Rutsch erledigen, sondern über alle Folgen dieser Staffel gestreckt.
Zur Erinnerung: Joko und Klaas müssen in jeder Folge sechs Aufgaben erledigen. Für jede erfolgreich absolvierte Aufgabe erspielen sich die beiden Vorteile für das Finalspiel. Gewinnen sie das, bekommen sie, nun immer donnerstags statt mittwochs, 15 Minuten Sendezeit bei ProSieben zur freien Verfügung. Verlieren sie das Finale hingegen, wartet eine besondere Aufgabe, die meist eine Demütigung für die beiden und gleichzeitig launige Unterhaltung für die Zuschauer bietet.
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München – Berlin – München
Für den Auftakt werden die beiden in einen alten Lada gesteckt und sollen vom Studio in Berlin Adlershof nach München fahren. "Nach München? Mit dem Ding? Das ist ja Selbstmord!", findet Heufer-Umlauf und seinem Kollgen Winterscheidt ist auch etwas aufgefallen: "Weißt du, was irgendwie total dämlich an dieser ganzen Aufgabe ist? Ich komme gerade aus München hierfür und muss jetzt nach München."
In der Tat eine kuriose Situation, die aber noch kurioser wird, als die beiden die zwei Handicaps erfahren. Denn zum einen ist der Weg nach München durch eine rote Linie auf dem Boden markiert, der die beiden unbedingt folgen müssen, zum anderen dürfen sie zwar das Auto verlassen, aber nicht den Boden außerhalb des Autos berühren.
Warum, das erfahren Winterscheidt und Heufer-Umlauf relativ schnell, denn die Produktion hat ihnen natürlich eine ganze Reihe Hindernisse in den Weg nach München gelegt. Physisch, aber auch zeitlich, denn die allererste Aufgabe besteht darin, Berlin bis 12 Uhr mittags zu verlassen. Also geben die beiden Gas und räumen Hindernis um Hindernis aus dem Weg. Mal rabiat, mal weniger, mal mit Grips, mal mit Geschicklichkeit – und mal mit blankem Mut.
Einfach machen oder doch lieber auf eine "sogenannte Idee" kommen?
"Ne Holztreppe – mit’m Auto? Das ist nicht schlau", stellt Klaas Heufer-Umlauf fest, als ihm einmal die Art des vor ihm liegenden Hindernisses klar wird. Winterscheidt schlägt daraufhin folgenden Plan vor: "Wir machen das jetzt einfach." Das wiederum gefällt Heufer-Umlauf nicht, denn das mache man immer so. Seine Alternative: "Wir können doch einmal überlegen, ob wir nicht auf eine sogenannte Idee kommen!" Am Ende entscheidet sich Winterscheidt für seinen eigenen Plan und fährt einfach die Holztreppe hinunter – erfolgreich. Einige Hindernisse später gelangen die beiden dann tatsächlich an die Berliner Stadtgrenze und düsen Richtung Bayern.
Da man aber berechtigte Zweifel daran hegen darf, dass die Produktion wirklich die komplette Strecke von Berlin nach München mit einem roten Streifen auf der Fahrbahn markiert hat, darf man nicht nur gespannt sein, ob und wie die zwei in München ankommen, sondern auch, wie man diese fernsehtechnische Herausforderung gelöst hat. Bei den anderen Spielen war zwar der Schwierigkeitsgrad für die Produktion geringer, der Unterhaltungswert und die Kreativität der Aufgaben aber nicht.
Im dritten Spiel etwa müssen die beiden TV-Unterhalter nacheinander vor einem Bluescreen entlang laufen, ehe später die beiden Szenen übereinandergelegt werden. Das Ziel: Läuft die Szene so ab, dass sich die beiden durchgehend berühren, ist die Runde gewonnen. Der besondere Clou: Auf dem Bildschirm sieht die Szene dann so aus, als wären die beiden Spielfiguren in einem Videospiel.
"Das sind heute nicht so einfache Spiele"

Eine witzige Idee später müssen Winterscheidt und Heufer-Umlauf dann gegen die beiden Schauspieler Marie Bloching und Bruno Alexander Aufgaben entweder sehr, sehr leise oder sehr, sehr laut erledigen und so erfährt man ganz nebenbei, wie man möglichst geräuschlos durch eine Styropor-Wand geht.
Im Duell gegen Palina Rojinski und Torsten Sträter geht es dann um eine Art Musikquiz auf Steroiden. Denn die zwölf Songs, die es zu erraten gilt, werden vom Studiopublikum "gesungen" und zwar auf eher unkonventionelle Art. Mal werden nur die Wörter nach Häufigkeit im Text skandiert, mal das entsprechende Musikvideo nachgetanzt und wieder ein anderes Mal, wird der Text auf Schildern und nach Wortgruppen sortiert hochgehalten.
Ja, die Pause hat allen Beteiligten gutgetan, auch wenn Heufer-Umlauf der Schweregrad der Show nicht behagt: "Das sind heute nicht so einfache Spiele", stellt der Moderator fest und in der Tat erspielen sich die beiden nur zwei von sechs möglichen Vorteilen für das Finalspiel. In dem müssen sich Winterscheidt und Heufer-Umlauf Gegenstände mit Zollstöcken reichen – und versagen. Es gibt also nicht die ersten 15 Minuten freie Sendezeit der Staffel, stattdessen müssen die beiden eine Strafaufgabe absolvieren.
Fortan gibt es die Programmansagen von den beiden, allerdings als animierte Figuren. Winterscheidt synchronisiert einen niederländischen Tapir, Heufer-Umlauf hingegen leiht einem animierten Axolotl seine Stimme. Zumindest eine Woche lang.