Obwohl Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf in der ersten Folge der Jubiläumsstaffel nicht reüssieren konnten, entschieden sie sich auch in der 50. Ausgabe ihres Formats "Joko & Klaas gegen ProSieben" für die Risikovariante. Das Ergebnis: Das infernale Duo darf den ganzen kommenden Sonntag bei ProSieben Programm machen. Das kann ja heiter werden.

Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Robert Penz dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf werden immer wie Popstars empfangen. Am Dienstagabend besonders. Da gab es nämlich die 50. Ausgabe des Formats "Joko & Klaas gegen ProSieben". "Man braucht jetzt nicht so zu tun, als ob es '75 Jahre Grundgesetz' wäre, aber es ist schon auch gut", konstatierte Heufer-Umlauf in aller Bescheidenheit. Die 50. Ausgabe heißt auch: Bis dato knapp 300 Studiospiele 20 Mal gewonnen, 29 Mal verloren "und über 1.000 Mal mir nicht zugehört", so Zeremonienmeister Steven Gätjen, der beim 50er natürlich auch nicht fehlen durfte.

Duo infernale geht volles Risiko

In der zweiten Ausgabe der "Jubiläumswochen", wie der Sender die siebte Staffel nennt, bekam das infernale Duo abermals eine besondere Option: Es durfte eine Risikovariante spielen, in der es nicht um "lächerliche" 15 Sendeminuten, sondern gleich um einen ganzen Tag als Programmdirektoren von ProSieben ging. Hier wurde also erneut geklotzt, nicht gekleckert. Heißt: Gewinnen Winterscheidt und Heufer-Umlauf die 50. Ausgabe, werden sie am kommenden Sonntag (21. April) 24 Stunden für das Programm des Senders verantwortlich zeichnen. Also spielen, was sie möchten.

Zur Erklärung: An sich treten die beiden in diesem Format ja stets in sechs Runden, in denen sie sich Vorteile fürs Finale erspielen können, gegen ProSieben an. Das läuft auch bei der Risikovariante so, allerdings haben sie in dieser für die sechs Spiele sowie das Finalspiel lediglich 50 Fehlversuche. Sind die aufgebraucht, ist die ganze Chose für Winterscheidt und Heufer-Umlauf natürlich verloren. Wie in der Woche zuvor. Dennoch: Die beiden wählten natürlich erneut die Risikovariante, hatten sie ja noch eine Rechnung offen.

Mit der Spucke des Partners "basteln"

Zu Beginn mussten die Moderatoren im Spiel "Bröselbadminton" mit Federballschlägern Christbaumkugeln von Runde zu Runde immer einmal mehr über das Netz spielen, was wirklich nicht sonderlich gut funktionierte. Gätjen, der offenbar Mitleid hatte, gab ein paar schlaue Tipps und bekam daraufhin ein "Ich glaube, wir haben wirklich alles verstanden, sind aber einfach zu blöd für dieses Spiel" von Winterscheidt zu hören. Nach elf Fails, also elf zerbrochenen Christbaumkugeln, schafften er und Heufer-Umlauf es aber dann doch noch, den Weihnachtsschmuck fünf Mal über das Netz zu spielen.

Wie schnell so eine Ausgabe mit Risikovariante theoretisch zu Ende sein kann, zeigte sich in der nächsten Challenge, bei der die beiden in 120 Sekunden sechs Aufgaben lösen mussten. Es galt etwa, das Wort "Insolvenz" auf der eigenen "Joko & Klaas"-Wikipedia-Page zu finden und für das Hemd einer kleinen Puppe aus Kaugummi eine Wäscheleine zu "basteln".

Beim ersten Versuch waren die 120 Sekunden bereits bei der Wikipedia-Aufgabe aufgebraucht, weshalb Winterscheidt und Heufer-Umlauf wieder von vorne beginnen mussten, was im Laufe der Zeit zumindest die Aufgaben leichter machte. Aber nicht unbedingt angenehmer.

"Das ist so eklig, deine ganze Spucke ist an meinen Händen", ließ Heufer-Umlauf seinen kongenialen Partner beim Zusammenkleben der Wäscheleine mit dessen und seinem Kaugummi wissen. Auch eine Tür, die nicht aufgehen wollte, sorgte beim 40-Jährigen für Verdruss: "Es hakt, es hakt, die Tür geht nicht auf. Ich bin jetzt auf irgendjemanden sauer." Es blieben noch 36 Versuche für die restlichen Spiele.

"Joko & Klaas gegen ProSieben": "Schere, Stein, Papier" mit Senderchef

Im nächsten Spiel durfte Popsänger Sasha in einer schalldichten Kabine sein Können unter Beweis stellen. Er intonierte zehn Lieder für jeweils 45 Sekunden, wobei Winterscheidt und Heufer-Umlauf pro Song lediglich drei Mal "reinbuzzern", also für 0,5 Sekunden reinhören durften. Danach musste der Name des Songs genannt werden.

Auch Sasha war dabei. © Seven.One / Nadine Rupp

Die Protagonisten "des größten Arbeitnehmeraufstands in der Geschichte Deutschlands", wie die Stimme aus dem Off die Show in der vergangenen Woche nannte, stellten sich bei dieser Herausforderung, die keine einfache war, überaus geschickt an. Egal, ob "Smells like Teen Spirit" (Nirvana), "If you believe (Sasha) oder "Tanze Samba mit mir" (Tony Holiday): Die Moderatoren erkannten die Songs in jeweils eineinhalb Sekunden.

Auch in der 50. Ausgabe tauchte ProSieben-Senderchef Hannes Hiller kurz auf, um gegen eines seiner beiden besten Pferde im Stall eine einzige Runde "Schere, Stein, Papier" zu spielen. Winterscheidt und Heufer-Umlauf durften den Wetteinsatz nennen. "Wenn ihr gewinnt, packen wir die Versuche drauf, wenn ihr verliert, werden sie abgezogen", erklärte Gätjen, worauf sich Heufer-Umlauf risikoscheu zeigte: "Ich bin ja, wie jeder weiß, spielsüchtig. Und deswegen beherrsche ich mich jetzt. Ich möchte fünf Spielversuche setzen."

Er und Hiller, der laut eigener Aussage "supernervös" war, zogen ihre Jacketts aus, postierten sich gegenüber und legten mit der "beinharten" Partie "Schnick, Schnack, Schnuck" los. Nach einem hochkarätigen Unentschieden, bei dem beide Kontrahenten den Stein als "Waffe" bemühten, machte der ProSieben-Chef seinen Gegner Heufer-Umlauf, der jetzt aus vermutlich taktischen Gründen mit der Schere in das Gefecht zog, mit einem zweiten Stein platt. Ein Kampf, der in die Geschichte eingehen wird. Für Winterscheidt und Heufer-Umlauf blieben somit nur mehr 18 Fehlversuche.

Das Gegenteil von Spiel ist Arbeit

Nach einer tendenziell langweiligen Runde mit Wissensfragen und einer semispannenden Challenge, bei der die Protagonisten eine 100 Meter lange Lunte, die an sieben Stellen unterbrochen war, überbrücken mussten, ging es im Finale ans Eingemachte.

In diesem hatte jeder der beiden für sich das Gegenteil eines von Gätjen genannten Dings oder Begriffs zu definieren. Stimmten die Antworten der beiden überein, galt die 50. Ausgabe für sie als gewonnen. Gelang ihnen dies in den zehn übrig gebliebenen Versuchen nicht, müssten sie sich für zwölf Stunden in das Pförtnerhäuschen von ProSieben setzen und dort etwa Leute kontrollieren sowie rein- und rauslassen oder Pakete entgegennehmen, ließ sie Gätjen wissen. "Richtige Arbeit? Das sind wir nicht gewohnt", so Heufer-Umlauf ironisch.

"Was ist das Gegenteil von Schrank?", wollte der Zeremonienmeister zunächst von den beiden wissen. Während Winterscheidt die Antwort "Bett" notierte, setzte Heufer-Umlauf auf den "Tisch". Auch das Gegenteil von Schach ("Mensch ärgere dich nicht" versus "Dame") führte nicht zum Erfolg. Sehr wohl aber jenes von "spielen". Sowohl Winterscheidt als auch Heufer-Umlauf schrieben "arbeiten" in ihr Tablet, was sie an diesem Abend zu Siegern werden ließ. Für die Fans der beiden heißt das: Am kommenden Sonntag dürfen Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf einen Tag lang Programmdirektoren spielen. Oder ist es mehr Arbeit als Spiel? Das wird sich dann vermutlich weisen.

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