Es ist eines der gelungensten Wahlformate der vergangenen Jahre: Hanno Settele und seine "Wahlfahrt" zur Nationalratswahl 2013, auf der er mit Politikern diskutierte. Jetzt geht der ORF-Journalist auf Europatour.

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Hanno Settele steigt wieder ins Auto: Am 6., 8. und 9. Mai sendet der ORF eine "Wahlfahrt Europa" zur EU-Wahl 2014. Ausgestrahlt wird das Format jeweils im Anschluss an die beiden Vorausscheidungen des Eurovision Song Contest sowie nach dem Semifinale von "Dancing Stars" jeweils um 23.05 Uhr in ORFeins.

Nicht nur das Kennzeichen "W Wahl 14" ist neu: Für seine Fahrten mit europäischen Politikern lässt Settele die Staatsgrenze hinter sich und fährt dabei bis nach Griechenland, um Themen wie Einwanderung, Bankensystem oder Bürokratie am Ort des Geschehens zu diskutieren.

"Im Fokus der 'Wahlfahrt Europa' steht nicht die Präsentation von Parteien und Kandidaten", sagt ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner. "Das Format wird Europa und die EU auf eine andere Art erlebbar machen - indem man den Stacheldraht sieht, an dem Flüchtlinge dicht gedrängt und mit erwartungsvollem Blick stehen, wenn die Kamera auf sie gerichtet ist."

Wie denkt EU-Kommissarin Viviane Reding über ihre demokratische Legitimation, wie verbergen Griechenlands Reiche derzeit ihren Reichtum, um nicht mit faulen Eiern beworfen zu werden? "Diese Antworten liegen auf der Straße", findet Zechner. Europa sei ein abstrakter Gedanke, und durch die 'Wahlfahrt Europa' werde die Dimension des Projekts EU greifbarer.

"Es gibt keinen europäischen Schuh, der allen passt"

Hanno Settele hat von seinem neuen Roadmovie-Abenteuer vor allem eines mitgenommen: "Es gibt keinen europäischen Schuh, der allen passt." Das Ziel könne nur sein, den besten Kompromiss zu finden. "Von den 'Luxussorgen' der Nordländer zu echten Existenzproblemen in Griechenland – die Dreharbeiten zur 'Wahlfahrt Europa' haben uns ein breites Spektrum europäischer Lebensrealitäten gezeigt."

Die Fahrgäste der EU-"Wahlfahrt"

Hanno Setteles Fahrgäste kandidieren für das EU-Parlament. Sie decken die dortigen großen Strömungen und die zentralen Positionen ab. Alle haben Erfahrung mit Europapolitik.

Martin Schulz – "Der Präsident": amtierender EU-Parlamentspräsident

Viviane Reding – "Die Kommissarin": Mitglied der EU-"Exekutive"

Renata Alt – "Die Hoffnung der Neuen": kandidiert erstmals für das EU-Parlament. Die 48-Jährige ist in der Slowakei geboren, mittlerweile deutsche Staatsbürgerin und kandidiert nun für die Liberalen auf Platz neun.

Franziska "Ska" Keller – "Die junge Rebellion in der Politik": Franziska Keller, 32, kandidiert zum zweiten Mal für das EU-Parlament. Diesmal führt sie als europaweite Spitzenkandidatin der Grünen die Fraktion an.

Morten Messerschmidt – "Der Nationale": Messerschmidt ist Däne, EU-Abgeordneter, Mitglied der EFD und will das EU-Parlament abschaffen.

Fotios Amanatides – "Der Außenseiter": Amanatides, 44, kandidiert für die Piraten, ist gebürtiger Deutscher mit griechischen Eltern.

Die Sendungen im Einzelnen:

Dienstag, 6. Mai: Schulz/Keller – "von Verordnungen und Bürokraten"

Donnerstag, 8. Mai: Alt/Messerschmidt – "Völkerwanderung 2.0"

Freitag, 9. Mai: Reding/Amanatides – "Verteilungskampf im Euro-Land"

3sat zeigt alle drei Folgen am 23. Mai

"Wahlfahrt Online"

Online begleitet der ORF die "Wahlfahrt" diesmal mit einer eigenen Website - wahlfahrt.ORF.at - mit einer Datensammlung zum Thema Europa. Inhaltliche Schwerpunkte sind Geld, Migration und Struktur der EU. "Wahlfahrt Online" erzählt von den Problemen der EU und deren Herkunft. Unterstützt wird das Projekt auch via Facebook, wo Infografiken, Hintergrundberichte und Reportagen veröffentlicht werden sollen.

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