Moderatorin Enie van de Meiklokjes hat für Sat.1 zum Weihnachtsspezial von "Das große Promibacken" geladen. Schauspielerin Janine Kunze überzeugte dabei weniger mit großer Raffinesse, dafür aber mit solidem Handwerk.
Was gehört zur Weihnachtszeit? Na klar: Plätzchen backen. Zucker mögen wohl die meisten. Und Mettigel passen einfach nicht so gut zum Glühwein wie Zimtsterne oder Lebkuchen.
Das Schöne am Plätzchen backen ist aber nicht nur der anschließende Genuss des Backwerks, sondern das Backen selbst. Es ist eine kleine Auszeit, Kindheitserinnerungen inklusive.
Und da Sat.1 nicht nur ein Faible für Gebäck, sondern auch für ein jahreszeitlich angepasstes Programm hat, gab es am Mittwochabend ein Weihnachtsspezial von "Das große Promibacken".
Goldener Cupcake und 10.000 Euro
Der Off-Sprecher versprach gleich zu Beginn "den härtesten Backwettbewerb aller Zeiten" und obendrauf noch "einen Wettkampf, wie es ihn noch nie gab". Und so einen Wettkampf gab es tatsächlich noch nie.
Angetreten waren:
Damit nun der Titel "Deutschlands bester Promi-Weihnachtshobbybäcker" auch nach Recht und Gesetz vergeben werden konnte, urteilte eine Jury, bestehend aus Patissier Christian Hümb und Bettina Schliephake-Burchardt über das Naschwerk der Promis.
Dieses mussten sie in drei Runden produzieren. Am Ende gab es für den Gewinner einen Pokal in Form eines goldenen Cupcakes, sowie 10.000 Euro, die er aber spenden musste.
Lebkuchenhaus nach deutscher Bauvorschrift
In Runde eins mussten die Promis zwei verschiedene Sorten Plätzchen nach dem eigenen Lieblingsrezept backen. "Verdammte Hacke, sind das Streber", urteilte
Während sich Kunze an schlichten Zimtsternen und Butterplätzchen versuchte, hatte besonders Kraus mächtig aufgefahren: Ein Erdnussbutterkörbchen gefüllt mit Schokolade und einer kleinen Salzbrezel drin versteckt, einen Bratapfel-Burger und "Heidesand goes Hollywood", sprich Heidesandplätzchen mit flambierten Mini-Marshmallows und Knallbrause. Oder wie Kraus es formulierte: "Mal was anderes".
Kraus' simple Grundidee hinter ihrer Backkunst: "Was kann falsch sein an Fett und Zucker?" Mit dieser simplem, aber optisch eindrucksvollen Idee kam Kraus in Runde zwei allerdings nicht mehr allzu weit, denn dort sollten die Promis einen Dresdner Christstollen nach genauem Rezept backen. Kraus' Problem: "Ich hasse Stollen". In der Tat konnte man hier von Hollywood kaum weiter weg sein.
Bei der letzten Aufgabe mussten die Promis dann ein möglichst kreatives Lebkuchenhäuschen backen. Bis auf Janine Kunze gingen die Promis den Job mit größtmöglichem Ehrgeiz an, allen voran wieder Sonya Kraus, die einen bunten Turm mit allerlei Dingen baute.
Kunze wählte da einen anderen Weg: "Ich bin ein einfaches Mädchen. Ich baue solide Häuser." Ihr Lebkuchenhaus gewann sicher keinen Architekturwettbewerb, dürfte aber jeder deutschen Bauvorschrift entsprechen. Am Ende sollte sich Kunzes solide Herangehensweise auszahlen, die Jury bescheinigte ihr über alle drei Runden hinweg das größte Backtalent.
So harmlos wie Mürbeteig
Janine Kunze ist damit nun offiziell "Deutschlands beste Promi-Weihnachtshobbybäckerin" und Gewinnerin einer Show, die harmloser nicht sein könnte. Promis beim Backen, ab und an ein launiges Wort und eine Jury, die irgendwo zwischen einigermaßen überzeugtem Berufsethos und fernsehtauglicher Lockerheit die Ergebnisse beurteilte.
Hier ein zu wenig mittig platzierter Marzipanklumpen, dort die Gewürze zu zart und bei Kraus' Christstollen sogar ein bisschen "wenig Porung", sollte es dieses Wort geben. Die Jury gab ihr Bestes, dem Zuschauer die Backwerke so verständlich wie möglich zu erklären.
Der Off-Sprecher hielt es hingegen mit Offensichtlichkeiten: "Sarah braucht offenbar Orangenabrieb und Sonja Puderzucker", kommentiert der Sprecher, als Sarah Orangen abreibt und Sonja mit Puderzucker hantiert.
So bekommt man beim "Großen Promibacken – Weihnachtsspezial" eine der wohl harmlosesten Sendungen, die es derzeit gibt und damit genau das Richtige zur Weihnachtszeit. Das Dschungelcamp kommt ohnehin schneller, als man denkt.
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