Folge 17 bei "Germany's "ext Topmodel" und es sollte die große "Weg"-Ausgabe werden. Denn am "Family-and-Friends-Tag" bleibt erst Graces Family weg, beim Shooting Fabienne die Luft und dann auch noch Jermaine das Blut in den Beinen. Und ganz am Ende muss auch noch Armin sagen: "Ich bin dann mal weg."

Christian Vock
Eine Kritik
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Es ist ja nicht so, dass "Germany's Next Topmodel" eine wahnsinnig komplexe Show wäre. In der Regel ist der Ablauf immer der gleiche. Die Kandidatinnen und Kandidaten machen ihren Castingshow-Kram, die Kunden entscheiden, wen sie buchen wollen, die Klum spricht Kommentare ein, die zu den Bildern gezeigt werden und ganz am Ende treffen die Models die Klum persönlich, um von ihr und einem Gastjuror beurteilt zu werden. So wirklich viel Kontakt haben die Model-Schülerinnen und ihre Lehrerin also nicht, ein Umstand, über den ehemalige Kandidatinnen bereits berichtet haben.

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Daher ist es doch ganz interessant, dass eine Show, die den Untertitel "by Heidi Klum" trägt, eigentlich ganz gut ohne Heidi Klum funktionieren würde. Denn, ob da neben dem jeweiligen Gastjuror nun Heidi Klum sitzt, Käpt'n Iglo oder Bussi Bär, ist eigentlich wurscht. Besonders wurscht war es in der vergangenen Folge, als es darum ging, wer auf das Cover der "Harper's Bazaar" darf. Klum durfte zwar ihre Meinung äußern, die eigentliche Entscheidung lag aber natürlich bei der Chefredakteurin. Da war die Klum Gastjurorin in ihrer eigenen Show.

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In Folge 17 holt sich Klum wenigstens die Entscheidungshoheit in der Jury zurück, ansonsten sehen die Models nach wie vor wenig von ihr. Dass man zwar eine Modelausbildung "by Heidi Klum" gebucht hat, aber nur eine Modelausbildung "ab und zu by Heidi Klum" bekommt, nehmen die angehenden Models aber offenbar klaglos hin, von Beschwerden oder gar Rückerstattungswünschen ist in Folge 17 jedenfalls nichts zu hören. Bemerkenswert, ist Deutschland doch ungeschlagener Beschwerdeweltmeister.

Doch zurück zur Ab-und-an-Klum. Statt die Models persönlich zum nächsten Casting einzuladen, lässt Klum "ihren" Models wieder einmal von der Produktion lediglich eine Einladung zu einem Casting zukommen. Ein italienischer Sportklamottenhersteller suche zwei Models. Und, weil die Klum hat, was der italienische Sportklamottenhersteller möchte, haben beide einen Deal vereinbart. Der sieht vor, dass Jermaine, Lea, Xenia, Grace, Armin und Luka mal vorbeischauen, ob sie nicht vielleicht die gesuchten Models sind. Kleiner Spoiler: Sind sie. Zumindest Jermaine und Lea.

Wichtig war dem italienischen Sportklamottenhersteller nämlich, dass die Models in den italienischen Sportklamotten super aussehen, aber auch, dass sie miteinander harmonieren. Das tun Jermaine und Lea, sagt zumindest der italienische Sportklamottenhersteller. Vielleicht ärgert er sich aber auch, dass er erst in Folge 17 zu "Germany's Next Topmodel" gestoßen ist, Klum die Auswahl an Models also schon ein wenig ausgedünnt hat. Aber das ist nur Spekulation. Wenn Sie auf der Suche nach italienischen Sportklamotten sind, werden Ihnen jetzt jedenfalls Jermaine und Lea über den Weg laufen.

"Family-and-Friends-Tag" für alle! Für alle?

Über den Weg gelaufen wurde in der Model-Villa aber auch. Und zwar eine ganze Menge. "Bei 'Germany's Next Topmodel' ist es in dieser Woche endlich an der Zeit für die großen Gefühle. Denn der Besuch von Family and Friends steht an", verrät Heidi Klum nämlich bereits zu Folgebeginn und so strömen sie herbei, die Familien und Freunde. Für Lea kommt der Herr Papa, für Armin Schwester Britta, für Linus Freund Topper, für Frieder Schwester Marthe, für Fabienne Freundin Anna Lena, für Jermaine Freundin Stachel, für Xenia Bruder Nikolai und für Luka und Julian die Eltern – obwohl für die Zwillinge ja eigentlich jeder Tag bei GNTM ein Family-Tag ist.

Wie unfair ist es, dass Julian und Luka als Team antreten? Experte schätzt ein

Julian und Luka treten seit GNTM-Folge 16 als Team an. Viele Fans finden Heidi Klums Entscheidung, so kurz vor dem Finale, zumindest überraschend. Unser "Germany's Next Topmodel"-Experte Ramon Wagner schätzt ein, was es damit auf sich hat.

Und so gibt es in Folge 17 eine Menge Überraschungen, In-die-Arme-Fallerei und Freudentränen, fast so als habe man eine Truppe Teens seit Wochen von der Außenwelt abgeschirmt, ihr die Handys weggenommen und einer Nachrichtensperre unterworfen. Selbstverständlich nur, damit sich die Kandidaten voll auf ihre Modelausbildung konzentrieren können und nicht etwa, damit bei allen irgendwann der Kuckuck für ein paar schöne Eskalationsbilder pfeift.

Nur Grace bekommt lediglich eine Videobotschaft, weil Schwester und Mutter kein Visum bekommen haben. Das ist zum einen natürlich traurig für Grace, aber weil Grace die Anwesenheit ihrer Familie beim nahenden Shooting "mega gepusht hätte", ist es gleichzeitig auch eine massive Wettbewerbsverzerrung. Zumindest, wenn "Germany's Next Topmodel" ein Wettbewerb wäre. Aber weil es eben nur eine TV-Show ist, gibt es hier kein Regelwerk und keine Schiedsrichter und so sorgt Grace selbst für Chancengleichheit. Sie bittet Armin, ihr beim Shooting zuzusehen, damit sie nicht die Einzige ist, bei der der Family-Stuhl leer bleibt.

Armin ist zu wenig passiv-aktiv

Armin fühlt sich geehrt, muss aber gleichzeitig das Shooting eröffnen. Dafür hat Klum zum einen die GNTM-Veteranen Thomas Hayo und Kristian Schuller eingeladen und zum anderen ein Gerüst, Bungee-Seile und Glam-Punk-Klamotten besorgen lassen. Die Models sollen nun paarweise in ihren Outfits Scheingefechte miteinander führen, während sie in den Bungee-Seilen auf und ab springen. Schuller konzentriert sich beim Shooting aber immer nur auf eines der fechtenden Models, das andere Model hat dann also den passiven Part.

GNTM
Heidi Klum mit ihren Gästen Thomas Hayo (l.) und Kristian Schuller. ©  ProSieben / Sven Doornkaat

Das läuft offenbar mal schlechter und mal besser, manche Models haben aber mehr mit anderen Sachen zu kämpfen. Jermaine zum Beispiel hat man offenbar den Sicherheitsgurt so eng angelegt, dass er ein Blutdefizit in den Beinen erlebt: "Ich spür' meine Beine nicht mehr", gibt Jermaine bekannt, ehe man ihm Erleichterung verschafft. Bei Fabienne hat man es hingegen mit dem Schnüren des Korsetts zu gut gemeint: "Ich konnt' nicht stehen, ich konnt' nicht reden, das war alles ganz schlimm", berichtet Fabienne. Nach einer kurzen Pause packt sie jedoch der Ehrgeiz: "Ich fühl mich gut, ich krieg wieder Luft", erklärt Fabienne und bringt das Shooting zu Ende.

Klum ist daraufhin "froh, dass wir's nochmal machen konnten", denn es seien schöne Bilder bei rumgekommen. Eine Einschätzung, die Fabienne teilt: "Als man wieder Luft bekommen hat, ging das auch besser." Irgendwann ist man genug gehopst und mit einem "Es geht um den Einzug ins Halbfinale", leitet Klum die Entscheidung ein, meint mit "Halbfinale" aber lediglich die vorletzte Folge. Die muss sich Armin aber zu Hause vor dem Fernseher ansehen, denn Kristian Schuller kritisiert, Armin sei beim passiven Part nicht voll da gewesen. Armin hätte also offenbar seine Passivität aktiver gestalten müssen. Das verstehe, wer will, aber weil Klum Armin auch noch Lustlosigkeit unterstellt, heißt es für Armin diesmal nicht "by Heidi Klum", sondern "Bye-bye by Heidi Klum".

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