Höhe ist wie Tiefe – nur andersherum. Es kommt immer auf die Perspektive an. Das mussten in der jüngsten Ausgabe von "Das Duell um die Welt – Team Joko gegen Team Klaas" auch Rapper Marteria, Sophia Thomalla und Ex-Kicker Thorsten Legat feststellen. Spaß hatten dabei alle drei nicht. Überhaupt keinen.

Christian Vock
Eine Kritik

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„!redein teinK. ad tsi retsiemtleW reD.“ Klaas Heufer-Ulauf steht in seiner Parade-Uniform auf einem Podest, wirft seinen Hut ins Publikum und beginnt einen merkwürdigen Einlauf. Er springt vom Podest, läuft rückwärts durchs Studio, lässt sich einen Ball durch das Loch einer Torwand zuwerfen.

Beim Gang hinter die Kulissen bringt er einen gelösten Zauberwürfel wieder durcheinander, lässt seinen Produzenten Jakob Lundt gegen sein ausgestrecktes Bein rennen, ehe er mitden Handflächen zwei Fackeln entzündet.

Es ist gleich zu Beginn einer der lustigsten Momente des Abends, als Klaas Heufer-Umlauf für seinen Einlauf als amtierender "Duell um die Welt"-Meister ein altes Spiel aus dem Joko&Klaas-Fundus aufträgt: Zuerst macht Klaas alles rückwärts und erst, als die Szenen in umgekehrter Reihenfolge abgespielt werden, ergibt alles einen Sinn. Am Ende steht Klaas auf dem Podest und begrüßt das Publikum: "Der Weltmeister ist da. Kniet nieder!"

Der Rest des Abends wird dann weniger lustig – zumindest für die Team-Gefährten von Klaas und Joko. Die beiden haben sich für diesen Samstagabend wieder prominente Hilfe für ihr "Duell um die Welt" geholt, und dass er über seine Zusage vielleicht noch ein wenig länger hätte nachdenken sollen, dieser Gedanke dürfte Rapper Marteria bei seiner Aufgabe sicher ab und zu gekommen sein.

Marteria taucht ab: "Hier ist das Leben, da ist der Tod"

Heufer-Umlauf schickt den Rostocker nämlich nach Belize. Zunächst denkt der Hobby-Angler noch, er könne erstmal gemütlich seine Angelschnur ins karibische Wasser hängen lassen. "Ist das nicht so richtig kommuniziert worden, dass das das Duell um die Welt ist? Glaubt er, das ist 'Goodbye Deutschland'?", witzelt Klaas, als er sich die Szene auf dem Monitor ansieht.

Mit Wasser hat die nahende Aufgabe dann zwar auch zu tun, nur mit gemütlich eben nicht. Wie Marteria wenig später nämlich erfährt, muss er beim sogenannten "Great Blue Hole", einem 125-Meter-Sinkloch 25 Meter nach unten tauchen, dort im "Klaasino Royale" so lange würfeln, bis er einen Pasch erzielt – und das Ganze ohne Druckluftflasche.

"Das war auf einmal dunkel, schwarz. (…) Hier ist das Leben, da ist der Tod", beschreibt Marteria nach einer Erstbesichtigung der Untiefe die Lage vor Ort.

"Einatmen, ausatmen, kriegt man wohl hin", redet Klaas die Aufgabe voller Sarkasmus klein, Marteria sieht das aber anders: "Das sind alles Sachen, die ich nicht kann. Ich kann nicht apnoetauchen, ich kann nicht die Luft anhalten." Immerhin würfeln kann er, also geht’s am nächsten Tag zum Meer.

Medizincheck und Apnoe-Lehrer

"Es ist alles daran komplett wahnsinnig", schätzt Marteria die Situation ganz richtig ein. Um den Wahnsinn aber ein bisschen zu minimieren, gibt es vorab einen Medizincheck und einen Apnoe-Lehrer. "Der ist in der Karibik, schorchelt ein bisschen rum – für viele Leute ist das ein Traum". stichelt Klaas, doch Marteria steht kurz vorm Abbruch.

Mit einem "Man muss auch mal an seine Grenzen gehen", fasst sich der Rapper dann doch ein Herz und erreicht seine Grenzen schneller als erhofft. Denn kaum ist er unten im "Klaasino" angekommen, gelingt ihm gleich beim dritten Wurf ein Sechserpasch.

Doch vor lauter Freude vergisst Marteria kurz die Gesamtsituation: "Dadurch hab' ich meine komplette Luft verloren, war alles raus." Trotzdem: Mit einem großen Japsen schafft er es an die Oberfläche und gewinnt.

"Duell um die Welt": Legat gibt sich kämpferisch

Doch was mit Tiefe geht, geht auch in die andere Richtung wie Thorsten Legat später erfahren wird. Der Ex-Kicker wird für seine Aufgabe mit einem Helikopter in die Südtiroler Alpen geflogen. Dort muss Legat auf einem Gipfel in 2800 Meter Höhe auf einem handtuchgroßen Fußballfeld einen Fußball 30-mal mit dem Fuß hochhalten.

"Der hat nur Scheiße im Kopf", teilt Legat mit, was er von Klaas' Idee hält. Trotzdem beißt der ehemalige Fußballer die Zähne zusammen, denn, wie Legat feststellt: "Der Wille versetzt Berge." In der Tat scheint Legats Wille eine gute Kondition zu haben, denn im letzten Versuch schafft es der Fußball-Kämpfer tatsächlich.

Sophia Thomalla aus dem Heli geschubst

Mit Willen hat die Aufgabe von Sophia Thomalla hingegen nichts zu tun, ganz im Gegenteil. Die TV-Bekanntheit hatte bei ihrer Aufgabe nämlich noch nicht einmal die Gelegenheit, ihren Willen überhaupt zu äußern. "Warum krieg ich jetzt so eine Weste an?" und "Warum ein offener Helikopter?", fragt Thomalla, als sie mit verbundenen Augen in einen Helikopter gesetzt wird.

Die Antwort bekommt Thomalla nur kurze Zeit später: "Du denkst du fliegst irgendwo hin und dann kommt einer und schubst dich raus", erzählt Thomalla rückblickend und ergänzt: "Ich hatte Todesangst. Dann siehst, du: Du hängst an einem Seil. Ihr seid Sadisten." Hinzu kommt, dass Thomalla dachte, sie sei auf dem Weg zu einer Klippe, von der sie springen soll – doch Joko hatte den Termin vergeigt und so musste ein Ersatz-Stunt her.

Man kann es nicht mit Gewissheit sagen, aber vielleicht war es ja dieser eine Punkt, den Sophia Thomalla am Ende etwas unfreiwillig für Team Klaas holte, der Heufer-Umlauf zum Sieg verhalf. Mit zehn Sekunden Vorsprung durfte Heufer-Umlauf nämlich ins Finalspiel im Studio starten, wo Joko und Klaas ein mobiles Zimmer entrümpeln und über eine Ziellinie ziehen mussten.

Klaas schaffte es als Erster und kann nun in der nächsten Show wieder sagen: "!redein teinK. ad tsi retsiemtleW reD."

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