Lilly Becker ist die neue Dschungelkönigin. Zeit also, das Dschungelcamp besenrein für den Nachmieter zu hinterlassen. Doch bevor der einzieht und die Promis wieder in Deutschland sind, nutzt RTL die Camp-Kulisse am Montagabend für ein letztes Zusammenkommen aller Kandidaten. Und die haben noch ein paar offene Rechnungen mitgebracht.
Zwei Wochen lang haben sich die zwölf Promis im RTL-Dschungelcamp verbrüdert, angefreundet, beschimpft, verflucht, angeschrien und wieder besänftigt. Am Sonntagabend nun hat das RTL-Publikum
Die Show ist damit gelaufen, die Promis haben gemacht, wofür sie eingekauft wurden, der eine mehr, der andere weniger, kurzum: Damit wäre eigentlich und im Prinzip alles gesagt.
In der Welt des Dschungelcamps trifft man sich aber nach dem Campen traditionell noch auf einen Tee. Zum Après-Anbrüllen, zum Schwelgen in Erinnerungen und zum Begleichen alter Rechnungen. Denn weil das Dschungelcamp nun mal zur Familie des Reality-TV gehört, ist das Berufliche hier nicht nur beruflich, sondern wird in der Zeit des Camps auch zum Privaten.
Wer hier mit einem anderen aneinander gerät, lässt das nach Drehschluss nicht einfach im Büro, sondern nimmt den Streit mit in die nächsten Trash-TV-Shows, mindestens aber mit in das große Wiedersehen. Und da bildet die 18. Staffel keine Ausnahme.
Herren: "Ich seh endlich aus wie Alessia"
Allerdings beginnt das Wiedersehen erst einmal nicht mit Geschrei, sondern mit Harmonie. "Wir haben das schon anders erlebt und wir haben uns schon anders auf Gruppen gefreut", berichtet Moderator
"Ich seh endlich aus wie
Das kann
Lilly Becker erkennt Kollegen nicht
Am augenscheinlichsten scheint aber dennoch die Veränderung von Pierre Sanoussi-Bliss gewesen zu sein. Denn ein paar Minuten nach ihren Ex-Kollegen zieht Dschungelkönigin Lilly Becker ein, setzt sich neben Sanoussi-Bliss und guckt sich mit den anderen ihre Highlights an. Erst dann realisiert und erkennt sie ihren Nebenmann: "Oh mein Gott, du siehst anders aus!", ruft Becker und in der Tat hat sich Sanoussi-Bliss ein wenig rasiert seit ihrem letzten Treffen.
Nach so viel Harmonie und Zuneigung hangeln sich die Moderatoren Köppen und Zietlow langsam zu den prekären Themen. Becker bereut in ihrer Dschungelzeit, so erzählt sie auf Nachfrage, zwei Dinge. Zum einen, ein bisschen viel gerülpst zu haben, zum anderen den Umgang mit
Den hatte sie nach dessen Versagen bei den Essensprüfungen unter anderem als "Schlange" und "ekelhaften Jungen" bezeichnet. Nun, wieder von Angesicht zu Angesicht, tun Becker diese Wörter leid. "Ich hatte Hunger und ich konnte mir nicht vorstellen, dass du keine Sterne holst. Das war sehr gemein, du bist ein toller Mann."
Keine Versöhnung zwischen Timur und Maurice
Nicht ganz so harmonisch endet der zweite große Streit der Staffel.
Nun treffen Dziwak und Ülker erneut aufeinander, doch anders als bei Dylan und Becker sind sich die beiden auch nach dem großen Wiedersehen einig, dass man sich nicht einig ist. "Das ist schon ein bisschen billig", findet etwa Ülker den Umstand, dass man ihm als Schauspieler immer gleich Schauspielerei unterstelle. Ein Gynäkologe würde im Feierabend ja auch nicht zu Hause an seiner Frau herumdoktern. Außerdem sei versucht worden, ihn mundtot zu machen, immer wenn er versucht habe, sich zu öffnen.
Anna-Carina Woitschack kann auch nicht so heile Welt
Dziwak wiederum bleibt bei seinen Vorwürfen, denn Ülker habe dieselbe Geschichte immer wieder erzählt. Außerdem habe Dziwak nach seinem Auszug aus dem Camp viele Mails mit der Botschaft erhalten: "Krass, dass du das so früh erkannt hast." Es steht also Aussage gegen Aussage, aber die Kontrahenten haben diesmal weder die Lust noch den Willen, ihren Streit noch einmal mit voller Intensität aufleben zu lassen. Bei
"Die letzten Momente waren sehr unschön für mich", erzählt Woitschack auf Nachfrage, denn dort sei sie zu Unrecht verurteilt worden, Stehfest ausgelacht zu haben. Sie dafür dann auch noch vor versammelter Mannschaft anzuklagen, sei ebenfalls nicht in Ordnung gewesen. "Wie kannst du das begründen?", will Woitschack von Stehfest wissen.
Beim Besprechen des Kochens habe Woitschack ihren Kopf beiseite genommen und gelächelt, beginnt Stehfest nun von einer Szene zu erzählen, doch da geht Woitschack sofort dazwischen: "Weil man es nicht mehr hören konnte und nicht mehr ertragen konnte", macht die Schlagersängerin ihrem Ärger Luft und rechtfertigt sich in ungewohnter Deutlichkeit: "Und ich habe 14 Tage mein Maul gehalten!"
Zwei Camperinnen werden keine Freundinnen mehr
Es ist dieser eine Satz von Anna-Carina Woitschack, durch den sich das Gucken des Dschungel-Wiedersehens einigermaßen gelohnt hat. Denn all die Szenen aus den nicht enden wollenden Rückblicken hat man ja in den vergangenen zwei Wochen bereits sehen können.
Dieser Satz hingegen aus dem Mund einer Schlagersängerin, aus dem sonst nur Phrasen über die Liebe und das Leben kommen, ist Gold wert, lässt er doch die gerade noch flammende Diskussion über Realität im Reality-TV überflüssig werden.
Dieser Satz macht zwar kein einziges Wort in einem Schlagertext glaubwürdiger, aber er macht Woitschack tausendmal menschlicher, als es zwei Wochen Maden essen gekonnt hätten. Und als Woitschack die Diskussion mit Stehfest mit einem "Vielen Dank, wir werden keine guten Freunde mehr. Ich akzeptiere und respektiere dich und sage vielen Dank!" beendet, wünscht man sich schon fast, dass das die Zeilen von Woitschacks nächstem Song sind. Vielleicht stellt sie den ja dann am 23. Februar vor, denn da steigt bei RTL die nächste und vorerst letzte Nachlese der diesjährigen Dschungel-Staffel.
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