Vier Tage lang mussten unsere Dschungelcamper bei Wasser und Brot beziehungsweise Reis und Bohnen darben. Sam Dylan konnte sich in den Essensprüfungen einfach nicht gegen sich selbst durchsetzen. An Tag sechs ist die Küche aber endlich wieder warm und es gibt sogar ganz besondere Leckereien: Unverschämtheiten aus dem Fettnäpfchen.
Lange haben sich die Dschungel-Promis darauf konzentriert, die Zuschauer mit Anekdoten über die Kindheit oder den Ex zu unterhalten. Sie haben Brühwürfel ins Camp geschmuggelt, Make-up unterschlagen und im Falle von
An Tag sechs knüpfen die Dschungelcamper an Beckers Vorleistungen an, doch während Becker Dylan mit offenen Augen und klarem Bewusstsein vor den Kopf gestoßen hat, passieren die Verletzungen diesmal ohne feste Absicht.
Den Anfang macht dabei
"Herzlich willkommen in 1950!"
Es beginnt mit einem Gespräch über Vorurteile und endet mit einem Gespräch voller Vorurteile.
Der Auftakt für eine ganze Reihe von Verallgemeinerungen, hier eine kleine Auswahl: "Das sind tolle Menschen", "Ich finde immer: Schwule Menschen haben mehr Feingefühl für Dinge" oder "Ich mag die einfach, weil die so sensibel sind, so anders sind als andere" bläst Dahlmann da an Vorurteilen raus.
Pierre Sanoussi-Bliss ist der Erste, der’s ihm sagt: "Das ist ein Klischee, was du wahrscheinlich selbst nährst." Eigentlich alles klar, aber Dahlmann findet doch noch ein Fettnäpfchen, und zwar ein richtig großes.
"Du bist auch schwul? Das wusste ich nicht", streut
Nun kann man argumentieren, dass der Schnitt die Aussagen Dahlmanns ein bisschen verschärft hat, aber man kriegt trotzdem ein kleines Gefühl dafür, warum Sky der Meinung war, dass Dahlmann besser woanders arbeitet.
Zum Glück findet erneut Sanoussi-Bliss die richtigen Antworten: "Als wär das was Schlimmes!" und "Wer an so was echt noch glaubt, dass wir alle gleich sind […] Ich bin wie du, wir sind wie ihr, ist schon okay. Es wird langsam Zeit, das auch zu akzeptieren. […] Herzlich willkommen in 1950!"
Jürgen Hingsen stellt Maurice Dziwak bloß
Aber offenbar will
Er plaudert über seine Statue und erzählt, der Bildhauer habe ihm noch eine Radierung von Salvador Dalí gegeben. "Kenn' ich nicht, wer ist das?", fragt
Denn für Hingsen scheint es ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, dass jemand Salvador Dalí nicht kennt und so begibt sich der ehemalige Zehnkämpfer bei Dziwak auf eine bildungsbürgerliche Spurensuche, während der er von ihm wahllos Faktenwissen überprüft. Weil Dziwak der Hingsenschen Quiz-Inquisition nicht standhält, überzieht ihn der Leichtathlet mit Herabwürdigungen.
Auch davon eine kleine Auswahl:
- "Ganz ehrlich: Ist für mich Pflicht. Allgemeinwissen."
- "Das musst du doch wissen!"
- "Ey, sag mal, was weißt du denn?"
- "Könnt' ich mich drüber aufregen."
- "Das geht doch nicht, sowas!"
- "Also, bei aller Liebe. Der soll am liebsten nochmal in die Schule!"
- "Ist das nur was für Blöde hier, das Format?"
- "Hast du überhaupt ein politisches Wissen?"
- "Guckst du dir zum Beispiel 'Markus Lanz' an? Verstehst du da überhaupt was von?"
"Es gibt keinen größeren Schatz wie Allgemeinwissen", resümiert Hingsen. Das ist richtig, manche gehen sogar so weit und sagen: "Es gibt keinen größeren Schatz als Allgemeinwissen."
Nun muss man allerdings kein Allgemeinwissen haben, um zu merken, dass solche Worte zutiefst verletzend sind, und so teilt Dziwak Hingsen mit, was der trotz seines großen Schatzes offenbar nicht weiß: "Jürgen, solche Sprüche muss man auch nicht bringen. Du stellst mich als so einen kleinen dummen Jungen dar."
Was Yeliz Koç alles nicht über Jimi Blue Ochsenknecht erzählen wollte
Dzwiak zieht sich erst einmal zurück, ihm kommen aufgrund der öffentlichen Bloßstellung sogar die Tränen. Immerhin erkennt Hingsen nach einigen Hinweisen der Dschungelkollegen, dass er mit seinen Worten zu weit gegangen ist.
Was Hingsen allerdings auch zu denken geben sollte, ist die Tatsache, dass Dzwiak zwar offenbar eine geringere Allgemeinbildung hat als er, er aber trotzdem mit ihm zusammen in derselben Trash-TV-Show bei RTL sitzt.
Ansonsten gibt
Sie wisse nichts über seine Wohnverhältnisse, er habe die gemeinsame Tochter zur Adoption freigeben wollen und fange nun auch damit an, Reality-TV zu machen. Immerhin wolle er sein Kind weiter sehen und auch beruflich gehe es bei ihm aufwärts. "Ich wollte eigentlich gar nicht drüber reden", schließt Koç dieses wortreiche Kapitel.
Außerdem erfährt man, wie Lilly Becker ihre Haar-Extensions verliert, Jörg Dahlmann erzählt von seinen Tinder-Erfahrungen, Edith Stehfest weiß am besten, wie man Fleisch zubereitet, und Lilly Becker, Sam Dylan und Yeliz Koç holen in der gemeinsamen Dschungelprüfung vier Sterne. Vor allem, weil sich Becker sehr viel Blutiges die Kehle, Gesicht und Hals hinunterstürzt.
Zudem überrascht Timur Ülker mit dem Geständnis: "Ich komm' aus 'ner Großstadt, ich hab noch nie Tiere gesehen", um die an ihn gestellten Erwartungen in den Prüfungen zu dämpfen. Das muss dann aber auch reichen für einen Tag.
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