Timur Ülker hat man in der aktuellen Dschungelcamp-Staffel meist nur beim Intro mitbekommen. An Tag zwölf wird der Schauspieler aber langsam aktiv. Doch ist sein Verhalten wirklich echt oder nur Schauspiel? Und wenn es Schauspiel ist: Ist dieses Schauspiel dann echt oder auch nur geschauspielert? Und was sagt Maurice Dziwak dazu?
Jürgen Hingsen,
Man könnte aber auch meinen, dass es zuerst die Promis getroffen hat, die bislang am wenigsten das Rampenlicht gesucht haben. Man könnte auch sagen: die sich benommen haben. Eine plausible Erklärung, denn nur, wer dem Schnitt etwas anbietet, findet für den Zuschauer auch statt und nur, wer stattfindet, kann mit seinem Verhalten auch Werbung in eigener Sache machen.
Eine durchaus plausible These, die allerdings an Tag elf ins Wanken geriet. Denn dort erhielten
Maurice Dziwak versinkt in Selbstzweifeln
Da aber an Tag elf niemand das Camp verlassen musste, bringt nun Tag zwölf ans Tageslicht, welche Theorie man weiterverfolgen sollte und es ist interessanterweise ausgerechnet Maurice Dziwak, der in dieser Sache Ursachenforschung betreibt. War er vor wenigen Tagen von
"Da hätte im ersten Moment niemand mit gerechnet", unterstreicht
"Ich bin einfach enttäuscht von mir selbst", offenbart Dziwak im Einzelinterview, dabei sollte er doch eigentlich von den Zuschauern enttäuscht sein, die haben ihn ja schließlich verschmäht. Aber Dziwak kasteit sich im Gespräch mit
Dziwak: "Das passt doch von vorne bis hinten nicht!"
Das ist die Wahrheit, aber nur die halbe. Denn wenn etwas noch sicherer ist, dann, dass sich die Promis irgendwann in die Haare kriegen, weil der eine dem anderen das Sonnenlicht stiehlt oder auch nur der Verdacht besteht. Und so begibt es sich, dass Maurice Dziwak sich in die Fantasien eines drohenden Rauswurfs stürzt und ihm
Mit einem "Soll ich dir mal was erzählen?" gesellt sich Ülker zu Dziwak und ohne das Ergebnis seiner Frage abzuwarten, will Ülker Dziwak mit der Geschichte seiner Tochter Mut machen. Als sie die Diagnose erhalten haben, seien sie auch verzweifelt gewesen, hätten dann aber den Mut gefunden und "haben 24/7 gekämpft um das Augenlicht unserer Tochter. Bruder, sie kann jetzt sehen". Der erhoffte Stabilisierungseffekt bleibt allerdings aus, stattdessen stellen sich bei Dziwak andere Gefühle ein: "Das ist was ganz anderes, Bruder."
Ein Gedanke, den Dziwak im Einzelinterview noch weiter ausführt: "Du kannst doch nicht diese Story mit einem möglichen Rauswurf vergleichen. Ich erzähle doch nicht so 'ne krasse Lebensstory auf diesen Vergleich! Das passt doch von vorne bis hinten nicht", meint Dziwak und fragt: "Was wollte er damit erreichen?" Und als Ülker den Vergleich mit "Wir haben das als Familie gemacht. Wir sind auch hier eine kleine Familie" weiterspinnt, wiegelt Dziwak sofort ab: "Bleib entspannt. Hier wird nicht mal 'ne WhatsApp-Gruppe zustande kommen, da kannste nicht von Familie reden."
Was Maurice Dziwak kann – und was nicht
Später lädt Dziwak seinen Frust bei Jörg Dahlmann ab: "Immer vor der Kamera extra", glaubt Dziwak und schimpft: "Diese gefakte Scheiße." "Ich bin bei Timur sehr vorsichtig", ist Dziwak bei Timur sehr vorsichtig, denn der versuche sich in Szene zu setzen und tatsächlich findet der Mann vom Schnitt zwei Momente, in denen Ülker kurz direkt in die Kamera blickt, als sei das ein Beweis für irgendetwas. Aber Dziwaks Urteil braucht ohnehin keine Beweismittel mehr, er will nur noch das Urteil verkünden.
Also stellt er Ülker zur Rede und teilt ihm seine Beobachtungen mit. Der Vergleich der Diagnose seiner Tochter mit so etwas Nebensächlichem wie dem Rauswurf im Dschungelcamp, sei für Dziwak so rübergekommen, dass Ülker den Fokus auf sich verschieben und "die Herzen der Zuschauer mit 'ner emotionalen Story haben" möchte. "Der Vergleich passt nicht", erklärt Dziwak, überrascht Ülker aber mit dieser Perspektive.
Ülker habe Dziwak lediglich sagen wollen, dass er nicht aufgeben darf. Stattdessen komme ihm Dziwak nun mit dieser "absurden" Interpretation und "so was zu sagen, ist schon so dermaßen abscheulich, dass du dich schämen solltest, so was mir überhaupt vorzuwerfen". Ein Wort folgt nun dem anderen, es hagelt Vorwürfe, Unterstellungen, Entschuldigungsforderungen und Schwüre, aber keine Klärung, wer da nun wem das Licht stiehlt und warum oder mit Absicht. Am Ende ist sich lediglich Maurice Dziwak sicher: "Menschenkenntnis, dat kann ich."
Wer muss den Dschungel an Tag zwölf verlassen?
Von derartigem Zwist unbelastet gehen Edith Stehfest und Lilly Becker in die gemeinsame Dschungelprüfung, die wieder einmal darauf hinausläuft, dass sich die beiden, von Hoden, über Herzen bis zu Vaginen, allerlei Tier-Inner- und Äußereien die Kehle hinunterstürzten müssen. Das Ergebnis: Die beiden holen ein paar Sterne, Edith wirft sich vor Beckers Leistung in den Staub und Becker wiederum rülpst in den Farben des Waldes, bis das Gegessene wieder ans Tageslicht kommt.
Bleibt noch die Frage zu klären, ob eine der eingangs genannten Theorien an Tag zwölf Unterstützung von der Realität bekommen hat. Die Antwort: nein. Denn Maurice Dziwak bleibt im Camp. Stattdessen erhalten Anna-Carina Woitschack und Sam Dylan die wenigsten Zuschauer-Anrufe. Warum am Ende Dylan und nicht die weniger aktive Woitschack gehen musste, kann Maurice ja dann noch einmal genauer erforschen.
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