Hanka Rackwitz hat hingeschmissen und das Sommer-Dschungelcamp freiwillig verlassen. Bereut sie ihren Auszug? Und, viel wichtiger: Hat sie Gigi Birofios Onkel schon kennengelernt?
Wer ins Dschungelcamp geht, ist Trash-TV-Profi und hat schon viele Interviews gegeben. Das Telefoninterview mit unserer Redaktion allerdings beginnt
Hallo Hanka!
Hanka Rackwitz: Hallo Patricia, ich bin Hanka Rackwitz aus – jetzt hätte ich fast gesagt, wo ich herkomme (lacht). Ich möchte den Ort nicht sagen. Aber das ist immer so bei mir: Ich hatte mal ein Bewerbungsgespräch, alle Leute saßen vor mir am Tisch und haben mich erwartungsvoll angeschaut. Und ich setze mich hin und höre mich sagen, dass ich gut in der Kiste bin.
Das ist mal ein Icebreaker!
Ich dachte, oh Gott, ist das noch zu retten? Das war wirklich was Wichtiges (lacht). So, liebe Patricia, jetzt geht's los.
Wichtigste Frage zuerst: Haben Sie Gigis Onkel schon kennengelernt?
Nein, das habe ich noch nicht (lacht).
Passiert das noch?
Keine Ahnung. Mir ist jetzt, wo das Dschungelcamp ausgestrahlt wird, permanent schlecht, wenn ich meine eigene Stimme höre und meine Körpermaße und mein Gesicht sehe. Mir geht meine Stimme sowieso auf den Wecker! Ich guck's natürlich immer, bin aber auch heilfroh, auch für die Hanka von heute, dass ich die Reißleine gezogen habe. Deswegen: Mir jetzt Gedanken zu machen, ob ich Gigis Onkel treffen will oder nicht... Aber wie ich die abenteuerlustige Hanka kenne, die noch so viel erleben will, würde ich schon sagen, dass ich mir das echt lustig vorstelle. Denn so, wie Gigi ihn beschrieben hat – er wohnt noch bei seiner Oma, sein Frauenbild, na ja, da will ich nicht weiter drauf eingehen – klingt das schon nach Traummann (lacht). Aber wer weiß, was das Schicksal vorhat.
Hanka Rackwitz: "Mit Elenas Einzug ist etwas im Dschungelcamp gekippt"
Dann müssten Sie sich jetzt eigentlich bei Gigi melden, oder?
Nein, nein, nein. Das habe ich in meinem ganzen Leben noch nie gemacht. Wenn das passieren soll, dann passiert das, aber ich initiiere das natürlich auf gar keinen Fall.
Bereuen Sie Ihren freiwilligen Ausstieg denn?
Nein, auf gar keinen Fall. Es gab in meinem Leben zu viele Situationen, die ich ausgehalten habe, nur damit der andere nicht geht, ganz egal, wie ich behandelt wurde. Das war teilweise nicht gut und jeder andere hätte schon lange gesagt: "Du Blödmann!". Aber ich habe durchgehalten und damit mein Leiden mitbegründet. Jetzt bin ich 55, die zweite Lebenshälfte hat begonnen und es wird Zeit, aus Fehlern zu lernen. Und deswegen hatte ich den Mut, das zu machen. Wegen des Geldes ist es natürlich doof, ganz klar, das ist auch fast der einzige Grund, warum ich's überhaupt gemacht hab. Aber ein Stückchen Glück kann man nicht mit Geld bezahlen.
Sie haben gesagt, dass
Nicht Elena selbst, aber mit Elenas Einzug ist etwas im Dschungelcamp gekippt. Im Vorfeld hatten viele die Sorge, dass die Quote nicht stimmt und wir unsere Rollen erfüllen müssen: Georgina Fleur soll bitte zickig sein und Sarah Knappik den Beef reinbringen... Ich habe zu meinen Mitcampern gesagt, dass man das im Legenden-Dschungel ja vielleicht auch mal anders machen könnte. Und gerade, als es menschlich und authentisch war, kam Elena. Die kannten sich alle schon, hatten schon x Formate zusammen gemacht und es gab direkt wieder diese oberflächlichen Gespräche. Alle stürzten sich auf Elena. Vielleicht war ich auch ein Stück weit neidisch, man muss sein eigenes Verhalten immer kritisch betrachten. Elena ist großartig, aber sie ist absoluter Fernseh- und Trash-Profi. Als alle dann das Fleisch gegessen haben, fand ich das nur schräg und krank [Anm.d.Red.: In Folge 6 machten sich einige Camper über fettige Straußenflügel her]. Ich wollte das nicht mehr. Ich habe das Richtige gemacht.
Was war schlimmer: Ihr erstes Dschungelcamp oder der Legenden-Dschungel?
Eindeutig mein erstes Dschungelcamp. Die Leute damals waren langweilig, ich musste ständig was mit mir selbst anfangen. Die haben ja alle immer nur gepennt oder waren schlecht drauf. Außerdem war es damals mit meinen Zwängen viel schlimmer, ich hatte deutlich mehr Probleme. Und natürlich war mir auch klar, dass mir das keiner abnimmt, dass ich tagtäglich in voller Montur im Bach sitze, weil ich Blätter sortieren will – das war auch sehr erniedrigend für mich. Auch auf die Gefahr hin, dass das ausgestrahlt wird – wenn ich ehrlich bin, bewundere ich meinen Mut von damals. Aber jetzt im Legenden-Dschungel war viel mehr Action und es waren auch viele Leute dabei, die ich schon immer mal kennenlernen wollte.
"Ich würde nochmal ins Dschungelcamp gehen"
Sind Ihre Zwänge im Sommer-Dschungelcamp wieder schlimmer geworden?
Umso schlimmer in meinen Augen das Fehlverhalten der anderen wurde, umso mehr kam der Ekel zurück. Ich konnte die Toilette irgendwann nur noch mit einem Stock öffnen. Oder der Thorsten Legat hat zum Beispiel immer in den Durchgang gerotzt, so wie Fußballer das machen; der Durchgang war unsere einzige Verbindung zur Außenwelt. Ich wusste irgendwann gar nicht mehr, wie ich da noch durchgehen soll. Das wurde immer schlimmer und die Gedanken kreisten und deswegen musste ich gehen.
Würden Sie nochmal reingehen?
Moment… Ich denke… Ich bin nicht sicher. Ich hör' auf meinen Bauch, mir ist schlecht. Aber ich würd's nochmal machen. Klar. Denn vorher in den Hotels ist es immer so schön (lacht). In meiner Lodge bin ich wie eine Königin behandelt worden. Und ich habe dort mit einem Tier zusammengelebt, das aussieht wie diese Koboldmakis. Das ist mich besuchen gekommen, die sind so niedlich! Und schon dafür hat sich alles gelohnt!
Über die Gesprächspartnerin:
- Hanka Rackwitz war 2017 zum ersten Mal im Dschungelcamp dabei. Damals hielt sich hartnäckig das Gerücht, dass sie sich voll bekleidet in den Bach gesetzt und diesen als Toilette benutzt haben soll. Dieses Jahr zog Rackwitz noch einmal als Legende in das Sommerlager in Südafrika ein.
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