Die "Königin" ist gekrönt, das Dschungelcamp besenrein hinterlassen – nun müssen die IBES-Kandidaten noch ein letztes Mal im australischen Dschungel schwitzen. Denn RTL hat für den Montagabend noch einmal zum großen Wiedersehen gerufen. Da kracht es in der Regel, doch diesmal gab es statt Vorwürfen eine Entschuldigung.

Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Christian Vock dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

"No Angels"-Sängerin Lucy Diakovska ist die neue "Dschungelkönigin" und wenn man sich die Statistiken der Zuschauerabstimmungen ansieht, die RTL inzwischen veröffentlicht hat, dann ist das keine Überraschung. Von einem sicheren Platz im Mittelfeld hat sich Diakovska in der vergangenen Woche an die Spitze der Zuschauersympathien gedschungelt, im Finale schlug sie Leyla Lahouar mit 64,49 zu 35,51 Prozent der Stimmen.

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Doch das sind nur die nackten Zahlen, inhaltlich könnte man auch sagen, dass Diakovska aus den Prüfungen, dem Dauerstreit zwischen Kim Virginia Hartung und Mike Heiter und all dem anderen Gedöns am sympathischsten herausgekommen ist und dafür nun 100.000 Euro in verschiedene Projekte investieren kann, wie Diakovska bereits angekündigt hat. Zumindest kann sie das bald, denn nach der Krönung hat RTL noch "Das große Wiedersehen" und in eineinhalb Wochen dann "Das Nachspiel" gesetzt.

Und als ob es das noch gebraucht hätte, liefert RTL damit einen weiteren Beweis, mit welcher Doppelmoral der Sender mit der Show umgeht. Einerseits versteht man sich als Satire, die den Drang nach Ruhm und Geld einiger Promis auf die Schippe nimmt, andererseits nimmt man das Ganze durchaus ernst, indem man die Show inszeniert wie ein Fußball-Event mit Kommentaren von "Experten", also Ehemaligen, oder mit Neben-Shows wie etwa "Das große Wiedersehen".

Dschungelkönigin Lucy im Interview: Das hat sie mit ihrer Gage vor

Lucy Diakovska hat sich die Dschungelkrone 2024 geholt und beerbt Djamila Rowe auf dem Thron. Im Video-Interview verrät sie, was im Dschungel am ekligsten war und welcher Mitcamper ihr am meisten ans Herz gewachsen ist. (Foto: RTL)

Tim über Lucy: "Du warst die einzige, die nicht ein Mal gemeckert hat"

Am Montagabend deutscher Zeit trommelt RTL in Australien noch einmal die Belegschaft der aktuellen Staffel zusammen, auf dass sich noch ein klärendes Wort ergibt. Zumindest, wenn alle dem Ruf folgen. "Es gäbe ja gute Gründe, sich das zweimal zu überlegen", meint jedenfalls Moderator Jan Köppen, doch auf den ersten Blick scheint niemand gute Gründe gefunden zu haben. Zumindest sitzen da im Baumhaus-Studio alle elf Kandidaten, ehe Siegerin Lucy Diakovska separat einlaufen darf.

"Lucy, was war deine erste Amtshandlung?", fragt Köppen noch ironisch und Diakovska antwortet ebenso ironisch: "Ich habe erstmal angeordnet, dass unser Camp sauber durchgeputzt und für die weiteren Dschungelbewohner aufgeräumt wird." Dann greift Moderatorin Sonja Zietlow zu erwähnter Ernsthaftigkeit und fragt nach Diakovskas Einschätzung, warum sie gewonnen hat. "Weil ich einen ziemlich starken Kampfgeist habe, weil ich mutig bin, ehrlich bin, empathisch bin. Weil ich so viel Freude an diesem Dschungel gefunden habe und an meinen Mitbewohnern", analysiert Diakovska ihre Leistung wie ein Fußballprofi beim Spielfeldrand-Interview.

Dazu passt dann auch, dass man sich Diakovskas wichtigste Szenen der vergangenen zwei Wochen noch einmal im Rückblick ansieht und wiederholt das Ganze bei den anderen beiden Finalisten Leyla Lahouar und Tim "Twenty4tim" Kampmann. Auch die dürfen die Show und sich selbst analysieren, erzählen, was man über sich gelernt habe, wie man sich selbst sehe und im Fall von Tim Kampmann darf man auch noch ein Kompliment loswerden, warum Diakovska und niemand anderes gewonnen hat: "Du warst die einzige, die nicht ein Mal gemeckert hat."

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Kim Virginia Hartung über sich selbst: "Weil ich scheiße unsympathisch war"

Aber RTL hat die Dschungel-Bande nicht zum Komplimente-machen zusammengeholt, zumindest nicht nur. Cora Schumacher hatte ja bereits mit ihrer Offenbarung, eine Affäre mit Oliver Pocher gehabt zu haben, und mit ihrem Abgang nach drei Tagen für Schlagzeilen gesorgt und hat nun die Gelegenheit, alles Noch-nicht-Gesagte loszuwerden. Zum Beispiel, dass sie sich am meisten über ihren Körper geärgert oder dass sie den Zuspruch der Zuschauer nicht erwartet habe: "Ich könnte ein bisschen mehr an meiner Selbstliebe arbeiten", meint Schumacher über sich selbst.

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Über einen Rückblick auf die absolvierten Dschungelprüfungen kommt Zietlow dann zu der Person, die in den vergangenen zwei Wochen wohl am meisten polarisiert hat: Kim Virginia Hartung. Warum sie so oft in Prüfungen gewählt wurde, will Zietlow wissen und Hartung hat eine einfache Erklärung: "Weil ich scheiße unsympathisch war." Bei der Story mit Mike Heiter habe sie nicht losgelassen, das sei ihr bereits im Camp bewusst gewesen. Ihr Plan sei aber gewesen, mit ihren Attacken zu warten, bis Heiter respektlos wird, um dann loszulegen.

"Irgendwie kommen wir immer auf das Thema", meint Zietlow, als sei sie daran völlig unbeteiligt, aber offenbar sind ihr Hartungs Aussagen zu selbstreflektiv und noch nicht krawallig genug, denn als Hartung weiter erzählt, glaubt sie plötzlich, bei Lahouar eine gewisse Einschlaftendenz zu entdecken. "Mich interessiert’s halt nicht so sehr", hat Lahouar brav eine provokante Erklärung. RTL zeigt noch kurz die wichtigsten Streitszenen und damit ist dann das Dauer-Thema Hartung und Heiter endlich komplett auf dem Tisch.

Kim Virginia Hartungs Entschuldigung bei Mike Heiter

Doch wer sich erhofft hatte, dass nun gehörig die Fetzen fliegen, der dürfte enttäuscht sein, denn die Beteiligten kochen den vergangenen Streit und alles, was drumherum war, auf kleiner Flamme. Man sei noch in Kontakt, erklärt etwa Mike Heiter über sich und Leyla Lahouar. Im Camp habe er sich aufgrund der Situation selbst nicht wohlgefühlt, da sei eine Annäherung für ihn schwer gewesen. Die schließt Heiter aber nicht aus: "Dann gucken wir mal weiter."

Nicht weiter, sondern zurück, blickt Kim Virginia Hartung. Denn auf die Frage, ob sie von dem im Camp Gesagten etwas zurücknehmen möchte, antwortet die Reality-Teilnehmerin: "Ich hab mich bereits in der Show bei Mike wegen der Sache mit dem Kind entschuldigt." Na immerhin, aber eine Spitze will sich Hartung noch aufheben. Als sie nach ihrer Aussage im Camp, Heiter habe einen kleinen Penis, gefragt wird, antwortet Hartung: "Ich möchte nicht lügen." Auch wenn Hartung glauben mag, ihre Reaktion sei für Heiter peinlich und nicht für sie selbst, war das dann auch schon die unangenehmste Situation beim "großen Wiedersehen". Aber bald folgt ja auch schon "Das Nachspiel".

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