Nach dem Verrat ist vor dem Verrat: In der vergangenen Folge fiel Menowin Fröhlich Kollegin Melody Haase in den Rücken. In Folge sieben nun erzählen die "Promis unter Palmen" wieder vom Verrat. Doch diesmal verrät nicht einer den anderen, sondern alle eine Einzige.

Christian Vock
Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Christian Vock dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Spoiler-Warnung: Die siebte Folge "Promis unter Palmen" läuft seit dem 24. März bei Joyn, aber erst am 31. März bei Sat.1.

Mehr News über TV-Shows

Bislang, und das sind immerhin bereits sechs Folgen, haben die Promis unter ihren Palmen, vor allem eines geboten: Geschrei. Es wurde gestänkert, provoziert, gestritten, geheult und in der vergangenen Folge sogar derart heftig beleidigt, dass Kürsat "Chico" Yildirim der Show verwiesen wurde. Die Handlung der Reality-Show kam bei all dem Gezeter ein bisschen zu kurz. Bisher hatten wir lediglich das Woelke-Klein-Desaster, eine Billo-Erotik-Einlage von Melody Haase und Nikola Glumac sowie ein lose dahin geschludertes Liebesgeständnis erneut von Melody Haase, nur diesmal an Menowin Fröhlich.

Das ist für sechs Folgen ein bisschen dünn, aber in der vergangenen Woche griff tatsächlich Menowin Fröhlich mit einem chirurgisch präzisen Schnitt ins Geschehen ein und lieferte: den Verrat. Denn zuerst führte er das "Team Liebe", also Fröhlich, Haase und Cosimo Citiolo in die Schlacht gegen Team "O.G.", nur um dann, als der Kopf des gegnerischen Anführers schon auf dem Holzklotz des Trash-TV-Schafotts lag, Chris "Christos" Manazidis zu verschonen und lieber Iris Klein aus dem Haus zu wählen. Warum? Der liebe Gott, so erzählt es der bibeltreue Fröhlich, sei ihm in den Steiß gefahren. Sinngemäß.

Liebe lieber nicht?

Der Verrat ihres Angebeteten stört Melody Haase aber gar nicht mal so sehr, sondern eher, dass ihr der ganze Frieden vorgegaukelt vorkommt. "Es fühlt sich für mich so an, als hätte Menowin sich jetzt komplett der Christo-Clique angeschlossen und scheißt so ein bisschen auf die Freundschaft zwischen uns", beurteilt Haase die Situation und in puncto "vorgegaukelt" macht der Schnitt schon einmal eine Aussage von Christos Manazidis publik, die später noch einmal relevant werden sollte: "Ab jetzt kämpfen wir ehrlich gegeneinander. Ohne Hate, ohne Lästereien und jeder gönnt jedem den Sieg."

"Wir versuchen immer, uns gegenseitig zu schützen. Das ist absolut egoistisch, ist mir aber scheißegal", formuliert derweil Lisha Savage aus Christos' Team das Kleingedruckte im Manazidianischen Friedensplan. Die Trash-TV-erfahrene Haase, kennt diese ungeschriebenen Gesetze und lotet bei Menowin Fröhlich aus, wie tief ihm denn der Heilige Geist in die Glieder gefahren ist: "Du weißt schon, dass die mich auch nicht verschonen würden?" Das sei ihm durchaus bewusst, doch hegt Fröhlich die restlichen Tage andere Pläne: "Jetzt die Zeit einfach noch genießen."

Angesichts der wenigen noch möglichen friedlichen Stunden im Haus will Zen-Meister Fröhlich nun quasi Buddha bei die Fische machen: "Es gibt nichts Schöneres als Frieden und Liebe." "Geh mit deinen Besties das Meer angucken, wenn du dafür hier bist, tschüss!", zeigt Haase, was sie von Fröhlichs Strategie der Nicht-Strategie hält, schließlich traut sie dem Frieden nicht.

Claudia Obert bittet zum Katastrophen-Tee

Doch bevor Haase Recht mit ihrer Vermutung gehabt haben wird, dürfen sich die Promis noch einmal zum Affen machen. Um herauszufinden, wer ein Team als Kapitän und damit geschützt vor einem Rauswurf, zur Nominierung führen darf, müssen sich die Promis in Kuh-Kostüme werfen und möglichst lange eine unter Strom stehende Stange festhalten. Die beiden, die das am längsten aushalten, sind Teamkapitäne. Oder wie Claudia Obert das Spiel beschreibt: "Sag mal, seit wann machen wir so cringe Sachen?"

Christos Manazidis hingegen hat offenbar zu viel Zeichentrickfilme gesehen: "Stromschläge sind immer lustig, lassen einen immer ganz witzig aussehen." Und so holen sich die Promis einer nach dem anderen ihre Stromschläge ab, aber nur Claudia Obert lässt eine Information als Gegenleistung da: "Meine Titten sind 'ne Katastrophe, die sind wie Teebeutel. Es ist wirklich 'ne Katastrophe mit diesen Titten." Warum sie als Einzige beide Hände an die Stromstange hält, verrät sie allerdings nicht. Am Ende werden wegen eines Gleichstandes die Kapitäne ausgewürfelt und hier gewinnen Menowin Fröhlich und Cosimo Citiolo und so ist es nun Zeit für den Verrat.

Denn Menowin, so werden es Fröhlich und der Schnitt nun erzählen, ist sich immer noch sicher, dass sich nun alle lieb haben und fair spielen. "Eine Seite spielt noch strategisch und du checkst es nicht", versucht Haase Fröhlich nochmal zu überzeugen, doch der will nicht hören. Und so kann der Plan von Lisha Savage Gestalt annehmen und der sieht so aus: "Mein nächstes Ziel ist auf jeden Fall, dass Claudia die Villa verlässt. Sie wurde jetzt wirklich sehr, sehr, sehr lange durch die Show getragen von uns allen." Deshalb nimmt sich Savage nun vor, beim Nominierungsspiel absichtlich zu verlieren, damit Cosimo Citiolo sie und Claudia Obert zur Wahl für einen Rauswurf nominiert – und so sollte es auch kommen.

Cosimo Citiolo verrät seine Freundin Claudia Obert

Promis unter Palmen
Lisha Savage intrigiert sich durch "Promis unter Palmen". © Joyn/Tan Nian Xing

Abgesehen von Savages Verrat des Friedensabkommens ist die Sache auch deshalb so pikant, weil Citiolo nicht nur mit Obert befreundet ist, sondern vorher noch große Töne gespuckt hat: "Ich bin mit Claudia hier am meisten befreundet und man muss vor älteren Menschen Respekt haben. Wo ist der Respekt, wenn man immer die schwächeren oder älteren Menschen da vorne hinstellt?" Umso größer sind Oberts Augen, als Citiolo ihr verkündet, sein Versprechen, sie nicht zu nominieren, zu brechen. "Warum macht er das? Das ist Dummheit im Dienst", meint Obert und als Citiolo die selbst eingebrockte Situation durch einen freiwilligen Abgang lösen will, nimmt Obert das nicht ernst: "Mach deine Show woanders."

"Der kriegt jetzt meine Freundschaft entzogen", nimmt Obert die Sache persönlich und so bekommt Citiolo dann auch nicht mit, wie seine angebliche Freundin von den anderen Promis hinausgewählt wird – und zwar von allen. Denn auch Melody Haase, eigentlich keine Freundin von Lisha Savage, gibt Obert ihre Stimme. Und Savage? Die freut sich über ihre erfolgreiche Intrige, schmeichelt sich sogar noch bei Obert ein und empfiehlt sich damit bei kommenden Trash-TV-Shows für die Rolle der Niederträchtigen. "Ich fahr' hier meinen Ego-Trip, ist mir aber scheißegal", fasst Savage ihren überschaubaren Wertekanon zusammen.

Vielleicht ist Savage in ihrem Wunsch, unbedingt das Preisgeld mitzunehmen, aber auch einfach nur die Abgebrühteste von allen Palmen-Promis. Denn nachdem die ganze Truppe sechs Folgen lang die ohnehin schon unangenehme Show auf komplettes Ramsch-Niveau heruntergewirtschaftet hat, auch dank ihrer Mithilfe, sammelt Savage nun lediglich das Kleingeld zwischen den Scherben zusammen. Gut weg kommt hier sowieso niemand mehr, da kann man wenigstens noch ein bisschen was für den Dispo tun – und das sogar ganz ohne Geschrei.