- "15 Jahre Goodbye Deutschland!" wurden in einer Luxusvilla an Mallorcas Küste gefeiert.
- Doch die Coronakrise dämpfte auch die Stimmung bei dieser fast vier Stunden langen VOX-Party.
- Einer fehlte besonders: "Jens hätte die Insel heute auf links gedreht", war Witwe Daniela Büchner sicher.
Daniela
Mehr als die Frage, wer da aufeinander treffen und wie das eskalieren könnte, wurden allerdings Existenzkrisen besprochen. In Zeiten von Corona ist auch das Auswanderer-Universum aus dem Fernsehen nicht mehr das, was es einmal war. Am Ende fehlte vor allem einer, denn die Sause auf Mallorca war eine ohne "Malle-Jens". Es flossen nicht nur bunte Drinks, sondern auch viele Tränen ...
Corona und die Auswanderer
15 Jahre lang hat das Team von "Goodbye Deutschland!" in 610 Folgen von 1.653 Auswanderern an 75 unterschiedlichen Destinationen in der Welt erzählt. Da kann man schon mal die Korken knallen lassen. Allerdings bestimmte eineinhalb Jahre davon eine globale Pandemie das Schicksal der Protagonisten.
Die Gäste auf Mallorca haben ihre Auswanderungsträume alle in der Gastronomie verwirklicht, einer durch die Corona-Krise zutiefst erschütterten Branche. Die finanziellen und emotionalen Breitseiten, die die meisten verkraften müssen, kamen ausführlich zur Sprache. "Du musst mit dem zufrieden sein, was im Moment da ist", hat Jörg Klein gelernt. "Sonst wird man verrückt." Er hatte mit Ehemann Fabio erfolgreich ein Lokal auf Gran Canaria betrieben - bis Corona kam. Gesundheitliche Probleme fordern die beiden zusätzlich heraus.
Auch
Die Rekordhalter bei "Goodbye Deutschland!"
Kathrin und Thommy Mermi-Schmelz halten immer noch in der Doku-Soap den Länder-Rekord beim Auswandern - Brasilien, Schweden, Mallorca, Österreich - und bejubelten den Anlass: "15 Jahre, Schatz! Und wir sind 14 dabei ..."
Doch wo waren die beiden eigentlich? Die Kellnerin und der Koch waren in Bissingen an der Teck gelandet, auf einem Food Truck: Corona-bedingt in Baden-Württemberg. Die beiden Vollblut-Auswanderer planten sogar, ihre kleine Wohnung in Paguera auf Mallorca nach eineinhalb Jahren Nicht-Nutzung aufzugeben: ein Gedanke, bei dem Thommy immer wieder die Tränen kamen.
Sieg der Unvernunft
Aber Kathrin und Thommy wären nicht sie selbst, wenn unter der Sonne Mallorcas und beim Anblick des Mittelmeeres nicht doch der Auswandererbauch den Kopf überstimmt hätte. Tommy wünscht sich mal ein Zuhause, aber bitte woanders. "Ein dauerhaftes Leben in Deutschland könnte ich mir schon vorstellen, aber erst, wenn ich alt bin."
Gemeinsam schauten sich die Party-Besucher gegenseitig auf dem Bildschirm beim Leben im Ausland zu und nahmen Anteil an Familie Wienhusens Bemühen, eine Existenz in Cala Millor auf Mallorca aufzubauen. Ihre neue Sports-Bar befindet sich ausgerechnet neben der ehemaligen "Faneteria":
Darum war das Zusammentreffen der drei nun einigermaßen heikel, aber auch nicht weiter der Rede wert: Daniela konnte sich nicht zu einer Begrüßung durchringen - "Ich hab gemerkt, ich kann das nicht", Peggy und Steff nahmen es ungerührt hin. Das war das.
Während mit Wienhusens alle mitfühlen konnten, lagen zwischen der Party am Mittelmeer und den Schimkes auf dem Bildschirm Welten. Die Familie in Nordschweden wird von allen am längsten in "Goodbye Deutschland!" begleitet und hatte auch wieder Neuigkeiten: Ihr Anwesen am Polarkreis soll nun auch Touristen zur Verfügung stehen. Wenig verlockend für die Runde, die mit leichter Sommerkleidung und Sonnenbräune auf einer Baleareninsel saß: "Da möchte ich nicht tot überm Zaun hängen", stellte Hasi klar. Weltenbummlerin Kathrin moderierte: "Das hat alles seinen Reiz."
Hauptsache, man befolgt den Rat von Oksana: "Go for it! Macht eure Träume wahr! Wenn ihr's nicht riskiert, werdet ihr nicht gewinnen!" Als Belohnung gibt es dann vielleicht eine Erfahrung, wie der 2018 verstorbene Jens Büchner sie in einem der Ausschnitte seiner "Goodbye Deutschland!"-Story formulierte: "Schon faszinierend, was das Leben mit einem so machen kann!"
Seine Witwe verließ schluchzend den Raum. Zu schwer wog in dem Moment wieder der Verlust: "'Goodbye Deutschland', das ist auch Jens Büchner. Er hätte heute die Insel auf links gedreht."
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(tsch)
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