Dass Aleksandra Bechtel gestern zwischenzeitlich plötzlich ein bisschen eislaufen konnte, war die Enttäuschung des Abends. Dass sie dann doch noch zur alten Form auflief, jedoch ein versöhnliches Ende. Der Kollateralschaden: Sie wird nächste Woche im Finale nicht dabei sein, genau wie Timur Bartels, der völlig unerwartet gar nicht erst antrat. Im Finale gibt es mit Sarah Lombardi, die gestern erstmals zehn Punkte einheimste, eine haushohe Favoritin.
Es ist einfach schwierig. Das Potenzial für gute Unterhaltung im Sinne eines gepflegten Lachmuskeltrainings nimmt bei einer Show wie "Dancing on Ice" natürlich von Folge zu Folge ab.
Schließlich erlauben es sich die "Stars" ja doch, auf dem Eis kontinuierlich besser zu werden. Denn: "Sauschlecht" ist natürlich für TV-Konsumenten immer komisch, "schlecht" offeriert dem lachwilligen Zuseher auch noch ein paar ganz gute Gelegenheiten, "ganz okay" aber ist durchaus problematisch – und zieht häufig Langeweile nach sich.
Denn schließlich ist es nur bedingt unterhaltend, wenn Promis "ganz okay" tempelhüpfen, synchronschwimmen oder eben eislaufen. Eine Alternative wäre natürlich "saugut", aber realistisch muss man halt schon auch bleiben.
Moderation: Geistlosigkeit ohne Ende und ein letzter Rest vom Fest
Dass hingegen die "Dancing on Ice"-Moderatoren
Denn die Armada an Plattitüden und Versuchen, das Nichts mit Nichtigem aufzuladen, galt es erneut, mit Humor zu nehmen. Dass Weihnachten vorbei ist, dürfte Lufen noch nicht so ganz hinnehmen wollen.
Zumindest ließ dies ihr Kleid, das sie sich aus goldenen Geschenkpapier-Resten schneidern hat lassen, vermuten. Dazu noch ein Paar Schulterpolster aus einer "Quarterback" -Garderobe und ab in die Show!
John Kelly: Von Stürzen gezeichnet und wenig elastisch
Gestartet wurde mit einem Paarlauf der deutschen Olympiasieger
Den Reigen der Unvermögenden eröffnete gestern jedenfalls
Heißt: Ein bisschen mehr elastische Verformung hätte dem in Spanien lebenden Musiker bei seiner Kür mit Partnerin Annette Dytrt durchaus gutgetan. Zusätzliches Problem: Für seine einstigen Hausboot-Fertigkeiten fand der sympathische Musiker auch gestern wieder keine echte Verwendung auf dem glatten Nass.
Jurorin
Die Bechtel setzt auf harte Klänge und diente der Eisaufbereitung
Was viele auch gestern noch nicht glauben konnten:
Wüssten Axl, Slash, Duff oder irgendein anderer der längst trockenen Gunners, wofür ihr musikalischer Output heutzutage so herhalten muss, jeder einzelne von ihnen würde ernsthaft über ein Comeback in Sachen "Hochprozentiges" nachdenken.
Die headbangende Aleks wurde jedenfalls von ihrem Tanzpartner Matti Landgraf konsequent über das Eis geschubst und jeweils kurz vor einem fatalen Einschlag an der Bande abgeholt, um sie wieder auf Kurs zu schieben.
Dann und wann wischte er mit ihr auch ein bisschen das Eis auf, was Bechtel interessanterweise gar nicht groß zu stören schien. Trotz aller Nörgelei: Für all jene, die die 46-Jährige in den Wochen zuvor gesehen hatten, war Bechtels Performance gestern purer Rock 'n' Roll.
Sarina Nowak: Krankenschwester ohne Medikamente, aber mit Windelhose
Weniger Rock 'n' Roll, sondern mehr Schlafwagenmusik war zuletzt bei
Und man weiß natürlich, dass es auf dieser Welt Einfacheres gibt, als sich völlig paralysiert im Eiskunstlaufen zu versuchen. Obendrein ist Tanzpartner David Vicour kürzlich auch "voll aufs Knie gestürzt", was für ihn, Sarina und alle sieben "Dancing on Ice"-Fans natürlich ein totaler Schock war.
Auch
Großartig war eigentlich nur ihr Outfit, das an eine Krankenschwester in überdimensionaler Windelhose erinnerte, wofür man sich allerdings durchaus ein, zwei Mitleidspunkte von der Jury erwarten durfte.
Kati Witt war dann auch wirklich angetan. Jedoch weniger von der Nurse-Optik, sondern mehr davon, dass die beiden im Zuge ihrer Kür das ganze Eis ausnutzten. Da war es schon von Vorteil, dass es zuvor von Matti Landgraf und Aleksandra Bechtel bis an die Ränder aufbereitet worden war.
Die olympische Goldkür und die "Megaleistung" der Lombardi
Das Highlight des Abends war Aljona Savchenkos und Bruno Massots Darbietung ihrer olympischen Goldkür. Obwohl Savchenko einmal sogar ins Wackeln geriet: Ein Traum! Dass der Bruch zu
Zu Jackos "Beat it" knallte die Lombardi mit ihrem Eispartner Joti Polizoakis eine tadellose Performance auf das Glatt. Die Jury sah das nicht anders. Judit Williams etwa sprach von einer "Megaleistung" und spendete mit zehn Punkten erstmals in der zweiten Staffel von "Dancing on Ice" die Höchstnote.
Timur Bartels nicht mehr bei "Dancing on Ice" dabei
Schauspieler
Endlich: Da war sie wieder, die Bechtel’sche Behäbigkeit
Sarah Lombardi und John Kelly wurden von Jury und Publikum direkt ins Finale gevotet, während Aleksandra Bechtel und Sarina Nowak ins Skate-off mussten. Dass Aleks zu diesem Zeitpunkt schon ein wenig müde war, war für uns Zuseher ein Segen.
Noch ein letztes Mal durften wir uns also von der Bechtel’schen Behäbigkeit verzaubern. Noch einmal fühlten wir uns gut unterhalten, weil Sie wissen ja: "Sauschlecht" ist in so einem Fall immer gut.
Vor diesem Hintergrund ist es natürlich traurig, dass die einstige "VIVA"-Moderatorin, die gegen Sarina Nowak im Skate-off das Nachsehen hatte, künftig nicht mehr mit von der Partie ist. Auch Detlef Soost war deswegen sicher am Ende und musste…na Sie wissen schon.
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