Doch nicht nur Scholz und Merz? Nach den Ereignissen von Aschaffenburg ändert RTL sein Konzept: Statt eines TV-Duells sollen nun alle vier Spitzenkandidaten der aktuell stärksten Parteien in einer gemeinsamen Diskussionsrunde aufeinandertreffen.

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Die TV-Landschaft im Bundestagswahlkampf 2025 bewegt sich: Die Sender RTL und n-tv sowie das dazugehörige "Stern"-Magazin haben am Montag überraschend bekannt gegeben, dass sie statt eines klassischen TV-Duells nun alle vier Spitzenkandidaten der derzeit stärksten Parteien zu einer gemeinsamen Diskussionsrunde einladen wollen.

"Nach den tragischen Ereignissen von Aschaffenburg in der vergangenen Woche und den sich daraus ergebenden politischen Entwicklungen haben sich die Voraussetzungen für ein TV-Duell am 16.2. geändert", erklärte Gerhard Kohlenbach, Chefredakteur Politik & Nachrichten RTL News. Man werde daher Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD), CDU-Chef Friedrich Merz (69), AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel (45) sowie den Grünen-Kandidaten Robert Habeck (55) zum direkten Schlagabtausch einladen.

Die Grünen fordern Umdenken bei ARD und ZDF

Die Grünen begrüßten die Entscheidung der Sender ausdrücklich. "Es ist gut, dass RTL nun reagiert und nicht länger an einem Duell zwischen Merz und Scholz festhält", sagte der Wahlkampfmanager der Grünen, Andreas Audretsch (40), dem "Tagesspiegel". Ein Duell zwischen dem SPD-Kanzler und dem CDU-Vorsitzenden sei "ein Duell von gestern" und spiegele nicht die tatsächliche Lage wider.

Gleichzeitig forderte Audretsch die öffentlich-rechtlichen Sender zum Umdenken auf. "Auch ARD und ZDF dürfen den Bürgerinnen und Bürgern eine echte Auswahl nicht vorenthalten, das ist mit ihrem Auftrag nicht vereinbar", betonte er. Die Grünen erwarteten, dass ARD und ZDF die Debatte ebenfalls für einen fairen Schlagabtausch öffnen und Robert Habeck einladen. Bislang halten die beiden Sender noch am klassischen zweier Kanzler-Duell zwischen SPD-Bundeskanzler Scholz und CDU-Herausforderer Merz fest, da diesen beiden die größten Siegchancen eingeräumt werden. (dr/spot)  © spot on news

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