Auch am Nationalfeiertag ruhen die Herzen der österreichischen Landwirte nicht. Zumindest zwei Bauern haben auch gar keinen Grund zur Festlaune: Die Hälfte ihrer ausgewählten Damen erscheint einfach nicht.
Österreichs Bauern kennen keinen Nationalfeiertag: Trotz des festlichen Datums geht die Liebessuche im TV weiter. So eine Reality-Welt ist eben auch eine heile Welt – ohne Streitigkeiten um große Töchter, ohne Debatten über Volk und Heimat, ohne populistische Brandstifter, die das Land am liebsten einzäunen würden.
Freilich haben die Kandidaten von "Bauer sucht Frau" auch so genug zu tun: Wenn es schon nicht um den Zustand der Nation geht, dann doch wenigstens um den des privaten Glücks.
Das kann aber manchmal ähnliche Kopfzerbrechen bereiten wie die heimische Politik: Selbst nach korrekter Öffnung der ordentlich zugeklebten Kennenlernbriefe entspricht das Ergebnis nicht immer der Wahl.
Keine mehrheitsfähigen Bewerberinnen
Beim "Mondseer Doppel" Georg und Stefan springen die Bewerberinnen jedenfalls ab, als wären die beiden die rot-schwarze Regierungskoalition. Stefan kann mit seiner 66-Prozent-Quote noch zufrieden sein: Seine Favoritinnen Jeannine und Babsi traben brav an. Seine dritte Kandidatin dagegen bleibt verschollen und geht nicht einmal mehr ans Telefon.
Trauriger noch ist das Resultat bei seinem Freund Georg: Da bleibt Nadine die einzige Frau. 33 Prozent Erfolgsquote: ein mageres Ergebnis.
Eine Bewerberin springt immerhin aus gutem Grund ab: Ihr Kind hatte einen Unfall. Die andere dagegen wird ebenso zum Geist wie Stefans dritte Wahl. Immerhin muss Georg später nicht lange rätseln, welche seiner Bewerberinnen er ankreuzen soll.
Ein Austritt aus dem Liebesbund
Im Land der Berge gibt es aber auch Bauern, die heiß umfehdet und wild umstritten sind. Grün erweist sich als sehr populär: Lorenz hat unter seinen vier feschen Damen nicht eine Einzige, die Probleme damit hätte, dass sein Land am Strome keine Elektrizität oder sonstigen Luxus bietet.
Eine muss er dennoch heimschicken, und so verliert Claudia ihren Sitz im Alpenkongress – die Bankangestellte, nicht die gleichnamige Studentin. Sie nimmt ihren Bergxit gelassen: Im Land der Hämmer gibt es ja sicher auch noch andere große Söhne.
Ein Vielfrauenstaat
Die restlichen drei Mädels können dafür die wilde Hüttenromantik umso stärker genießen. Abends sitzen sie bei Kerzenschein mit Lorenz am eckigen Tisch und betreiben hochprozentige Koalitionsverhandlungen.
Beim Flaschendrehen werden Lorenz einige Wahlversprechen abgerungen, die er noch am selben Tag einlöst: Er stellt sich mit Ukulele vor das Bett seiner Hübschen und singt ihnen ein Ständchen. "Vielgeliebtes Österreich" kommt nicht darin vor, aber die Damen sind trotzdem verzückt.
Dann gibt er allen Dreien noch einen Gute-Nacht-Kuss – auf den Mund natürlich. So schüchtern, wie er dabei tut, möchten sie diesen knuffigen Teddybären sicherlich gleich zu sich ins Bett zerren, aber das gälte wohl als "zu früh geöffnet" und würde kostspielige Wiederholungen nach sich ziehen.
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