ATV kümmert sich gleich mit zwei Sendungen um die einsamen Herzen auf österreichischen Bauernhöfen und in abgelegenen Tälern. Doch welches Format hat im erbarmungslosen Battle um die Zuschauergunst die schlagenden Argumente? Wir lassen "Tal sucht Frau" und "Bauer sucht Frau" gegeneinander antreten – Ring frei!
Die Kontrahenten im Flirt-Battle
In der einen Ecke des Boxrings macht sich das Schwergewicht "Bauer sucht Frau" mit zehn Staffeln auf dem Buckel bereit, seinen Titel zu verteidigen. Das Erfolgsformat setzt sich seit 2005 mit guten Quoten gegen alle andere Flirt-Shows im österreichischen Fernsehen durch. In jeder Staffel werden bis zu 13 Bauern vorgestellt, anschließend dürfen die Zuschauer sich bei ihrem Favoriten bewerben. Jeder Kandidat lädt dann drei Damen oder Herren für eine Woche auf seinen Hof ein.
Im Vergleich dazu ist der Herausforderer "Tal sucht Frau" in der anderen Ecke ein Fliegengewicht ohne große Kampf-Erfahrung. Erst zwei Staffeln des Dating-Ablegers liefen auf ATV, wobei es 2014 bereits einige Änderungen gab: Von zwei Folgen mit sechs Kandidaten in einem Tal steigerte sich das Flirt-Experiment auf elf Singles in zwei Tälern über sechs Folgen hinweg. Welche Frauen sich für ein Wochenende ins Tal aufmachen, entscheidet der Sender. Mit jeweils drei Holzherzen können die Kandidaten die Damen auf Dates einladen – wenn es denn keine Abfuhr hagelt.
Runde eins: die Kandidaten
Zuerst spielen die beiden Kontrahenten ihre Kandidaten gegeneinander aus. Bei "Tal sucht Frau" hatten bis jetzt 16 Männer im Alter von 22 bis 53 Jahren die Möglichkeit, ihre große Liebe zu finden: nette, mehr oder weniger attraktive Durchschnittstypen. Nach zehn Staffeln kommen bei "Bauer sucht Frau" mehr hübsche Gesichter zusammen. Große Stärke des Formates: Es dürfen auch Bäuerinnen und homosexuelle Kandidaten mitmachen. Das sorgt für einen höheren Abwechslungs- und Schaufaktor. Die Punkte-Richter sind sich einig. 3:0 für "Bauer sucht Frau".
Runde zwei: die Bewerber
Wie sehen nun die Deckel zu den Töpfen aus? So sexy wie beim "Bachelor" geht es in beiden Ring-Ecken nicht zu. Allerdings gibt es vereinzelte Ausnahmen. So bescherte Blondine Nicole mit hohen Absätzen und kurzen Röcken den Bauern bessere Einschaltquoten. Wie wichtig das Aussehen des Traumpartners ist, bestimmen die Landwirte selbst, wenn sie aus den Bewerbern wählen. Das Tal muss nehmen, was kommt. Letzteres Format steckt damit eine weitere Niederlage ein: Die vielfältigeren Bewerber bringen "Bauer sucht Frau" das 2:1.
Runde drei: die Schwiegermütter
An ihren Wochenenden müssen die Bewerberinnen bei "Tal sucht Frau" nicht zwangsläufig den Schwiegermüttern in spe begegnen – denn die Frauen übernachten im Hotel. Doch trotz der kurzen gemeinsamen Zeit ist sich mancher Mann so sicher, dass er (heimlich) ein Familientreffen organisiert. Das Thema Familienanschluss wird bei "Bauer sucht Frau" anders umgesetzt, vor allem bei den Mehr-Generationen-Höfen. Das sorgt für mehr Konflikt-Potenzial und Spannung. So muss der Herausforderer schon wieder eine harte Linke einstecken. Mit 3:0 siegt die Bauern-Sendung in Runde drei.
Runde vier: der Fremdschäm-Faktor
Das erste Bier am Frühstückstisch, Zickenkriege, unbeholfene Avancen, verkniffene Bussis im Heuhaufen: Dating kann sowohl auf dem Bauernhof als auch in den tiefen Tälern eine peinliche Angelegenheit sein. So endet diese Runde mit einem Unentschieden.
Runde fünf: der Liebesglück-Faktor
Zeit für eine Zwischenbilanz: Der Herausforderer hat schon ordentlich einstecken müssen. In der fünften Runde mobilisiert "Bauer sucht Frau" noch mal alle Kräfte: Sechs Hochzeiten, sieben Babys, 17 Verlobungen und viele verliebte Pärchen – so das Ergebnis nach zehn Staffeln. Dieser Treffer hat gesessen wie Amors Pfeil! Dem kann "Tal sucht Frau" (noch) nichts entgegensetzen und geht zu Boden... acht, neun, zehn. K.o. Den Dating-Battle gewinnt "Bauer sucht Frau".
Zugegeben: Es war kein ganz fairer Kampf. "Tal sucht Frau" braucht einfach noch ein paar Staffeln als Trainingseinheiten. Am 21. Mai ging es weiter mit der elften Staffel "Bauer sucht Frau" und den beiden Vorstellungsfolgen – inzwischen moderiert von Arabella Kiesbauer.
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