In Teil drei des Event-Wochenendes geht es ans Eingemachte: Christian reist ab, weil er keine Lust mehr hat, wird aber nicht ohne voriges Verhör gehengelassen. Auch sonst bohrt Arabella bei den Kandidaten so lange, bis Tränen fließen.

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Ein Wochenende lang trafen sich (fast) alle Bauern und Kandidaten von "Bauer sucht Frau" zu einem Wiedersehen. Damit der Zuschauer das Event auch wirklich auskosten kann, verbringt er ganze vier Wochen mit dem Spektakel.

Bauer Christian ist das Ganze jedenfalls schon in Wochenend-Form zu lang: "Ich hab' keine Lust mehr", erklärt er frühmorgens mit gepackten Koffern.

Reisende soll man nicht aufhalten

Wie praktisch, dass er noch vor dem Auschecken von Arabella Kiesbauer und dem Kamerateam abgefangen wird. Was denn los sei, will die Moderatorin wissen. "Ich hab' einfach keine Lust mehr", wiederholt er.

Ob etwas passiert sei, fragt sie. Er verneint. Ob er sich nicht verabschieden wolle, fragt sie. Nein, auch das nicht.

So einfach kommt der gute Mann aber nicht davon: Arabella fragt erneut nach, was los sei, hakt nochmal nach, wieder und wieder.

Christian bleibt gelassen: Er hat, wie er ja ungefähr 30-mal sagen darf, halt keine Lust mehr. Einfach so. Sachen gibt's!

Man wartet darauf, dass Christian Arabella schüttelt und anschreit: "Lass mich gehen! Da kommt nichts mehr! Ich! Will! Heim!" Aber für Gefühlsausbrüche ist er ja nicht bekannt, und nach minutenlangem Verhör lässt Arabella von ihm ab.

… bis jemand weint!

Es gibt ja auch noch andere Menschen, die man bedrängen kann. Roman und Conny zum Beispiel: Die haben sich nach den Hofwochen bei einer Feier kennengelernt, an diesem Wochenende wieder getroffen – aber sie gehen doch schon wieder getrennte Wege.

Also: Was ist da passiert? Sagt schon: Was ist da WIRKLICH passiert?

Tarantino

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Quentin Tarantino redet über "Hateful Eight" und sein Karriereende. Sein neuer Film hat ihn auch zurück an seine Wurzeln mit "Reservoir Dogs" geführt. Kurt Russell und Jennifer Jason Leigh sprechen über Tarantinos Riesen-Dildo und wie es sich anfühlt während der Dreharbeiten fünf Monate lang aneinander gekettet zu sein.

Während die anderen Gäste per Fernseherlive bei der Vernehmung zuschauen, bohrt Arabella und bohrt und bohrt, bis Conny unter Tränen wegläuft. Ende der Ermittlung? Von wegen!

Arabella düst mit Kamerateam hinterher und horcht Conny weiter aus – immer unter dem Deckmantel der tröstenden Kupplerin, die ja nur das Beste für ihre Schäfchen will.

Penetrante Verhöre

Es ist fast beklemmend, wie penetrant die Leute hier ausgehorcht werden. Wie die Kamera in Großaufnahme Tränen zeigt, wie Arabella sich nie zufrieden gibt, obwohl schon längst zu merken ist, dass die Person nichts mehr sagen möchte.

Man kriegt ein wenig Mitleid mit den Menschen, an denen hier so gezerrt wird. Wo ATV üblicherweise seine Kandidaten kaum bloßstellt, scheint das Event-Wochenende all das nachholen zu wollen, was sonst so unangenehm am Reality-Fernsehen ist.

Die Privatsphäre, die den Leuten in der regulären Show bis zu einem gewissen Grad gelassen wurde, wird hier mit erbarmungsloser Vehemenz durchdrungen.

Der Zuseher als Komplize

Und natürlich wird man als Zuseher in diesem Spiel zum Komplizen gemacht: Man wartet ja nur darauf, dass etwas Pikantes passiert, weil die Fragerunden sonst rein gar nichts hergeben.

Nicht umsonst redet Arabella ständig von "Aussprachen" – wenn die Kandidaten zusammensitzen und sich rechtfertigen müssen, gibt das zwangsläufig nur dann etwas her, wenn etwas bisher Unausgesprochenes öffentlich gemacht wird.

So gesehen wäre es dann doch schön, wenn in der vierten und letzten Folge ganz einfach gar nichts geschehen würde. Wenn nur die Vorschau nicht schon mit Sätzen "Auch Maria muss sich erklären" locken würde ...

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