Eine Kandidatin muss heim, eine andere will weg: Stört so viel Aufregung nicht das entspannte Flair der liebessuchenden Bauern, die hier so gemütlich das Gras rechen und die Kühe melken?
"Jetzt ist schon wieder was passiert", heißt es immer wieder in den Brenner-Romanen von Wolf Haas. Der Verdacht drängt sich auf, dass der Satz hauptsächlich dazu dient, Verwechslungen mit den einzelnen Folgen von "Bauer sucht Frau" zu vermeiden.
Auf der Entspannungsskala von 0 bis 100 erreicht die aktuelle Folge nicht mehr ganz den Spitzenwert von 99, den die vergangene Sendung geschafft hat. Da bewegte man sich langsam, sprach im Fußgängerzonentempo und unterhielt sich über nichts, was irgendwie belasten könnte. Diesmal muss jedoch jemand nach Hause gehen, während anderswo eine Kandidatin kneifen will. Immerhin machen sie das recht gesittet, weshalb die aktuelle Folge sich auf einem Entspannungs-Level von 90 einpendelt.
Wer hätte das geahnt?
"Verstruwwelter Mann, fesche Frau: So stellt man Reality-Pärchen zusammen!", orakelten wir schon vor einem Monat, als die Geschichte um Markus anfing – und siehe da: Wie prophezeit, ist die attraktive Cornelia in der Tat Markus' Favoritin. Kürzlich hatte sie noch Bedenken, was den Arbeitsaufwand in seinem' Eigenheim angeht. Wir empfehlen daher die Teilnahme an der Reality-Show "Unser Traum vom Haus" – oder vielleicht bei "Sarah und Pietro bauen ein Haus" - sollten die sich scheiden lassen und die Hütte wieder leer stehen.
Wer abreisen muss, ist Rita – die nette Blonde, die schon gedrängt hat, dass sie gerne wissen möchte, woran sie ist. Nun erfährt sie es, was ihr auch nicht so ganz recht zu sein scheint. Eigentlich hatte sie sich auf einen gemütlichen Abend zu dritt gefreut. Markus erklärt ihr deshalb zu schweren Klavierakkorden das Sendekonzept: Sie sind ja nicht dazu da, um neue Freunde zu finden, sondern einen Partner. Das geht halt im Trio nicht so gut.
Fünf sind eine zu viel
Nicht gar so konform mit dem Sendekonzept geht Roman, der statt der üblichen drei gleich fünf Frauen an den Hof holen durfte – und deshalb jetzt eine kleine Armee von ansehnlichen jungen Mädels dazu abkommandieren darf, ihm beim Grasrechen zu helfen. Beziehungsweise: sich um das Gras zu kümmern, während er mit Genießerblick seinen Damen dabei zusieht.
Plötzlich nimmt ihn die sonst so schüchterne Vicki beiseite und fragt ihn, ob sie vor seiner ersten Entscheidung schon abreisen kann. Sie sei etwas verunsichert, weil er gemeint habe, in einer Beziehung müsse man gut miteinander reden können. Damit fühlte sie sich angesprochen und will also nun aussteigen, bevor sie vielleicht heimgeschickt wird.
Bleibt, bis ihr gehen dürft!
Wenig später überlegt sie es sich wieder und sagt ihm, dass sie eigentlich doch bleiben mag. Die Luft, die Roman in dem Gespräch mehrfach hörbar durch die Zähne entweichen lässt, klingt nach maximalem Verständnis. "Wenn du dir eh schon unsicher bist, was soll denn da noch besser werden?", will er wissen. Manchmal ist es wirklich kein Wunder, dass die Kandidaten noch Single sind.
Das war es aber schon wieder mit aufwühlenden Ereignissen, die das Fernseherlebnis stören könnten. Zum Ausklang wird eine Kuh gemolken und im Garten die Gitarre gezupft. Bei der neuen Bäuerin Gabi kommen drei hoffnungsfrohe Anwärter an, die allesamt nett, anständig und sauber sind. Und Bauer Christian bringt seine Ladies kurzerhand in zwei angemieteten Wohnwägen unter. Kann ja nicht angehen, dass ihm eine Frau ins Haus kommt. Eine seiner Hofdamen will übrigens ihre Koffer gar nicht erst auspacken, weil sie womöglich schon am nächsten Tag wieder heimgeschickt wird. Ob wir so viel Action verkraften?
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