Während der Alpakaflüsterer Bernhard von der nach Bud Spencer klingenden Hermine gelöchert wird, macht Jungbauer Manuel den Achselcheck. Seine Hofdamen sollen ihn schießlich riechen können. Manches klingt nach Poesie, anderes "ergibt sich einfach scheiße".

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Als die 35-jährige Kathrin am Hof des 49-jährigen Alpakaflüsterers Bernhard ankam, machte sie ob ihrer resoluten Art den Eindruck, diesen in allerspätestens vier bis fünf Minuten komplett übernehmen zu wollen.

"Jo griaßdi, Bernhard" plärrte sie den Züchter von aus den Anden stammenden Kamelen zur Begrüßung an.

Ihre Gummistiefel sowie der fette Kofferraum ihres noch fetteren Autos, in das locker sechs bis sieben Alpakas reingehen, fielen dem Herrchen natürlich sofort auf. Bernhard hat ihn einfach, den Blick für die wichtigen Dinge im Leben.

Aber ein bisschen Angst macht ihm die Kathrin schon, die wiederum, erzählte sie, Panik vor allem, was Federn hat, habe. Was ihn wiederum beruhigte, weil er ja auch ziemliche Federn hat. Sie merken schon, es ist kompliziert im Reich der Alpakas.

Die mit dem "Hobby extra"-Timbre

Noch komplizierter wurde es, als die 54-jährige Hermine auftauchte. Die Gute soundet, als ob sie unmittelbar zuvor zwei Kanalgitter, drei Parmesanreiben und sechs filterlose "Hobby extra" gefrühstückt hätte und in Kürze beabsichtigt, ihr erstes Alpaka zu reißen.

Sympathisch machte sie hingegen, dass sie von Bernhard gleich wissen wollte, was sie denn am Hof so tun könne. Während er zum Kennenlernen an einen gemeinsamen Kaffee dachte, meinte sie vermutlich mehr Dinge wie Tiere schlachten oder Bäume mit der Hand fällen.

Was Hermine noch so ausmacht? Sie sagt gern "Leckoasch", isst mit Leidenschaft Hirn mit Nieren und Ei und löchert Alpakaflüsterer bis zum Exzess. "Was stellst du dir so vor mit deiner Zukünftigen am Hof?", "Bist du viel daheim?", "Was machst sonst so am Abend?", "Tust lesen?", "Was denkst du?". Halleluja. Der dritten Hofdame ist "etwas dazwischengekommen", weshalb sie es nicht mehr in die Folge schaffte.

Der Schafzüchter mit dem Achselcheck

Nesthäkchen dieser "Bauer sucht Frau"-Folge war der Schafzüchter Manuel. Ein gepflegtes Körpertuning im Vorfeld sei ihm wichtig, meinte er. Dass wir ATV-Zuseher dann mitverfolgen mussten, wie der 22-Jährige vor dem Spiegel kurz seinen Rüssel in jede Achsel schob, um den Grad an eigenem Gurkenglasl-Aroma abzuchecken, war selbst für uns Leidgeplagte irgendwie zu viel des Guten.

Über die 22-jährige Anja konstatierte er lapidar, aber nicht gänzlich unzufrieden: "Sie hot scho an knackigen Oasch!" Anjas Konkurrentin Katharina freue sich sehr auf die Woche auf Manuels Hof. "Kontakt hatten wir zuvor noch keinen", meinte sie. Aber ein bisserl verliebt sei sie sehr wohl. Okaaaay.

"Es hot si ois a bissl scheiße ergeben"

Dass auch in der schönen Steiermark keine dritte Hofdame auftauchte, lag an den Eltern von Jessica. Sie saß einfach nicht im Bus, als sie der Schafzüchter mit der Vorliebe für Achselchecks abholen wollte. Jessica musste sie nämlich daheim helfen, wobei auch immer.

Warum sie denn nicht abgesagt habe, wollte Manuel wissen. "Es hot si ois a bissl scheiße ergeben", so ihre Antwort. Muss man gelten lassen. Es gibt nämlich drei gute Gründe, ohne im Vorfeld abzusagen bei einem Date nicht zu erscheinen: 1. Man stirbt zuvor, 2. Ein Atomkrieg bricht aus oder 3. Die Dinge ergeben sich a bissl scheiße.

Wo zur Hölle ist der Oberlippinger, Jungbauern?

Auch der sympathische Alex freute sich auf Damenbesuch. Der Zillertaler wartete am "Tag des Kusses" mit lässiger Sonnenbrille und zeitgemäßem Hipsterbart auf seine ihm Zugemuteten. Herrschaftszeiten, die Jungbauern sind aber auch nicht mehr das, was sie einmal waren, oder?

Wo sind bloß die roten Backeln, der Oberlippinger und der am Körper angeschraubte Mostkrug geblieben?

Zuerst tauchte jedenfalls die Tirolerin Jacky mit reichhaltigen Körpergemälden und Nasenring auf, den Alex zuvor irgendwo im Stall schon mal gesehen hatte. In Kitzbühel würden einfach keine Mander herumlaufen, "die was mi derreiten", meinte die 23-Jährige mit der großen Klappe, um noch hinzuzufügen: "Ich hab‘ einfach gewaltige Ansprüche!". Das lässt Alex Selbstbewusstsein nicht gerade in die Höhe schnellen. Die Rivalinnen des quirligen Plappermauls: Die autochthone Kellnerin Elisabeth und die zu Beginn sehr angespannte Köchin Julia. Hier könnte es in der nächsten Folge durchaus turbulent werden.

Poesie vom Feinsten, Kreativität zum Niederknien

Von einem Jungbauern träumt auch Martina, weshalb sie sich auch vier Exemplare in ihre Grazer Wohnung bestellte und sich zuvor richtig schön aufgebrezelt hatte. Die jungen Agricolae? Ein Traum. Und welchen ersten Eindruck hat etwa Roland von Martina? "Sie hat einen Supercharakter!", so der Jungbauer nach ein paar Sekunden Kontakt. Zum Niederknien.

Ebenfalls zum Niederknien, der junge Steirer Philip, der bei der Übergabe seines Geschenkkorbs mit Wein-Schwerpunkt ein ausgesprochen schönes Gedicht für die Grazerin formulierte, das wie folgt lautete: "Die Rose. Die Rose ist die Blume. Oder eher die Blumenkönigin. Und das Metallene ist eher ein Zeichen für die Langlebigkeit." Klatschklatschklatsch!

Obacht, Männer! Wenn wir das nächste Mal eine Frau kennenlernen, so lasst uns doch ebenso mit der Langlebigkeit des Metallenen punkten. Die ersten Slayer- und Metallica-Scheiben hör‘ ich eigentlich eh noch immer ganz gern. Ein Feuerwerk an Kreativität, dieser Pyrotechniker.

Dass er auf Martinas Frage "Was würdet ihr tun, damit ich mich sofort in euch verliebe?" ein jetzt nur mäßig spannendes "Ich würde versuchen, mit dir in Kontakt zu treten und ein ganz normales Gespräch beginnen!" war einer kurzen kreativen Schwächeperiode geschuldet.

Ein echter Saubermann rasiert sich im Stall

Und dann war da noch der überaus sympathische Reinhard aus dem Walsertal, der sich zuvor als schüchtern, verklemmt und unerfahren beschrieben hatte. Der gute Mann hat nicht nur jeder bald auftauchenden Hofdame Süßes unter den Kopfpolster gelegt, sondern rasiert seinen Kopf, den er mit Peckerln und einem Irokesen verziert hat, im Stall, um im Badezimmer ja keine Sauerei zu machen. Ein Mann zum Verlieben, scheint’s.

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