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"Das ist mal eine mächtige Brosche", kommentiert Horst Lichter. "Das ist Hollywood", stimmt Wendela Horz zu. "Damit kommst du rein, da brauchst du kein Licht mehr", sinniert Lichter weiter. Wieder stimmt die Schmuckexpertin zu: "Da brauchst du eine Sonnenbrille."
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"Ich habe eine große opulente Brosche mitgebracht mit Diamantenbesatz aus dem Art déco", erklärt Annette. Die Kunsthistorikerin hat zuletzt in der Immobilienbranche gearbeitet. Mit 62 Jahren will sie sich mehr "den schönen Dingen des Lebens" widmen.
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Auch die Brosche fand sie auf den ersten Blick schön. Deshalb hat sie diese ersteigert. "Allerdings war ich, als ich sie in Händen hielt, von der Dimension etwas erschlagen", gibt Annette zu. "Sie ist wunderschön, aber da hat die Unvernunft zugeschlagen", findet sie.
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"Die Vernunft sagt, ich muss mich von ihr trennen", glaubt Annette nun, lange nach dem damaligen Impulskauf. Damals hat sie viel Geld ausgegeben, wie sich später herausstellen wird ...
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Wendela Horz findet die Größe des Verkaufsobjekts ebenfalls "beeindruckend". Vielleicht wurde sie wie eine Gürtelschließe an der hohen Taille getragen oder hochkant an einem Gürtelband, denkt Horz laut.
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Die Brosche ist "mit einem sehr reichen Diamantenbesatz in sehr vielen Schliffen" ausgefasst, so Horz. Rund 229 Diamanten von etwa 10 Karat zählt die Expertin. "Wow!", staunt Lichter. Er wird nicht der einzige Fan des Schmucks bleiben, der einen Wow-Effekt erlebt.
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"Das kleine Silber" nannten die Spanier Platin bei seiner Entdeckung, weiß Wendela Horz. Zunächst habe man das Element sogar "gern mal wieder zurück ins Wasser geworfen", bevor man es zu wertschätzen begann, doziert die Expertin.
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Als Herkunft vermutet die Schmuck-Kennerin Spanien oder Südamerika. Sie erkennt "kleine Ausbrüche" an manchen Steinen und vermutet einen "Sturzschaden".
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Horst Lichter stellt die obligatorische Frage nach dem Wunschpreis. Annette hätte gern die Summe wieder, die sie seinerzeit investierte - 6.000 Euro. Ist das realistisch?
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Wendela Horz stimmt zu, was Annette "wunderbar" findet. Bevor sie den Händlerraum betritt, beschreibt sie ihre Stimmung: "Ich bin sehr aufgeregt, aber die Freude überwiegt."
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"Wow, das ist aber ein bezauberndes Kästchen", so Susanne Steigers (Mi.) erster Eindruck. Dabei geht es hier nicht um die Verpackung. Daniel Meyer (2.v.r.) sieht die Sache ähnlich: "Das Kästchen lässt hoffen." Zu Recht.
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Daniel Meyer (3.v.r.) macht das Kästchen für einen Vorgeschmack schnell auf und ebenso rasch wieder zu. "Wow!", staunt der Händler. Dann lüftet er das Geheimnis auch für die Kolleginnen und Kollegen.
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"Was ist das denn?" Esther Ollick gerät vor Staunen in Schnappatmung. "Das ist die größte Brosche, die ich je in Händen halten durfte", erklärt Daniel Meyer ehrfürchtig. 163 Steine vermutet Daniel Meyer (r.). "229", korrigiert Annette.
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"Ich traue es mich gar nicht aus der Hand zu geben, weil ich es nicht wiederkriege, schätze ich", denkt Daniel Meyer laut. Susanne Steiger ist die nächste, bei der das Schmuckstück einen "Wow!"-Effekt auslöst.
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"Aus welchem Königshaus ist die denn?", erkundigt sich Benjamin Leo Leo augenzwinkernd. "Ich habe die tatsächlich in einem Anfall von Wahnsinn ersteigert", erklärt Annette.
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Das erste Gebot macht Daniel Meyer: 3.000 Euro. Susanne Steiger bietet mit. Als Meyer 4.500 nennt, erklärt Annette: "Das schmerzt noch." Als Steiger 5.000 bietet, erinnert Annette an ihren Einkaufspreis.
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Steiger bezahlt schließlich 5.500 Euro. Wieder schwärmt Meyer. Diesmal nicht vom Verkaufsobjekt, sondern von der Kollegin: "Du bist einfach die Königin des Schmucks."
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Nach einem Auftritt von Otto Waalkes im Jahr 1979 hatte sich die damals 15-jährige Christine ein Plakat von dem Komiker unterschreiben lassen. Warum sie und ihre Nichte Cathrin dieses nun verkaufen wollen? "Kein Platz."
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Das kauft Lichter ihr nicht ab: "Ach komm!" Darauf Christiane mit Selbstironie: "Ich brauche das Geld." Konkret 80 Euro erhofft sie sich. Sven Deutschmanek erhöht auf bis zu 150. Daniel Meyer bezahlt das Doppelte des Schätzpreises.
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Fünf Glas-Untersetzer von der Weltausstellung in New York aus den Jahren 1939 und 1940 wollen Celina und Papa Patrick verkaufen. "Glasuntersetzer? Die sind doch gar nicht aus Glas", kalauert Horst Lichter.
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Die Erinnerungen an die New York World Fair sind aus Blech. Preiswunsch: 100 Euro. Sven Deutschmanek empfiehlt 50 bis 100. Steve Mandel findet, die Untersetzer passen zu ihm: "Ich bin ja auch untersetzt." Stattdessen kauft Esther Ollick das Quintett für 120 Euro.