Flugzeug Gastbuch
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Ein schlichtes blaues Buch steht diesmal bei "Bares für Rares" hoch im Kurs. Was es wohl für Besonderheiten verbirgt? So viel sei verraten: Wahrhaft große Prominenz lässt grüßen!
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Die Noch-Besitzerin, die gebürtige Schweizerin Aimée, hat ein Fluggästebuch der Swissair von ihrer Tante Elisabeth dabei. Diese war ihr Leben lang Flugbegleiterin bei ebenjener Fluggesellschaft.
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Immer wenn die Tante in den 50er- und 60er-Jahren prominente Gäste an Bord hatte, hat sie diese gebeten, dort etwas hineinzuschreiben. Das Büchlein ist also ein Sammelsurium an Anekdoten, Grüßen und Unterschriften. Und was für welchen!
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Heinz Rühmann taucht als einer der ersten berühmten Namen auf: "Für Elisabeth, Hals- und Beinbruch für die Zukunft in der Luft. Der alte Fliegerkollege Heinz Rühmann", ist dort zu lesen.
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Horst Lichter (M.) ist Feuer und Flamme und will weitere Namen wissen. Und so zählt Detlev Kümmel munter auf: Gina Lollobrigida, der König von Bhutan und sogar die Queen Mum - sie alle haben sich darin verewigt.
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Das absolute Highlight des Buches dürfte jedoch das Autogramm eines ganz besonderen Sängers sein: Frank Sinatra.
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"Da geht es richtig rund", ist selbst Detlev Kümmel baff beim Anblick all der bekannten Namen. Da sind "echte Weltgrößen" von 1958 bis 1967 dabei. Doch was ist dieses einzigartige Werk wohl wert? "Wenn ich 50 Euro dafür bekomme, bin ich glücklich", äußert Aimée vorsichtig.
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"Das Ganze zusammen ist in Einzelpreisen nicht aufzuschlüsseln", fasst Detlev Kümmel zusammen. Würde man es auseinanderreißen könne man das eine Stück besser, das andere weniger gut verkaufen. "Hier kann ich nur das Konvolut bewerten und bin hier über ihren 50 Euro."
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"800 bis 1.000 Euro müssen sie rechnen", sagt er und bringt Aimée zum Strahlen.
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Das geschichtsträchtige Buch weckt großes Interesse auch unter den Händlerinnen und Händlern. Die hohe Expertise kann allerdings nicht ganz erreicht werden.
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Immerhin das Zehnfache des Wunschpreises wird es am Ende: Wolfgang Pauritsch (r.) kann nun für 500 Euro in der Zeitgeschichte blättern.
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Ebenfalls aus der Schweiz stammt René und präsentiert einen Akt aus Bronze. Das Kunstwerk von Jos Pirkner mit dem Namen "Entkleidung" ist 1987 entstanden. Ob der Wunschpreis von stolzen 12.000 Euro realistisch ist? Dr. Bianca Berding schätzt es nur auf 6.000 bis 8.000 Euro, wenngleich sie weiß, dass der Wert in die Höhe gehen wird, wenn der heute 97-jährige Künstler verstorben ist.
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Die Plastik entfacht ein Bietergefecht - und wandert am Ende für 9.000 Euro zu Fabian Kahl (r.).
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Deutlich kleiner ist das nächste Objekt: Julius und sein Papa haben etwas Durchsichtiges dabei. Horst Lichter erkennt sofort, dass das ein Wiking-Auto ist, "der gläserne Käfer" aus der Zeit von 1949 bis 1951.
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Das Modell-Auto aus Kunststoff erreicht die Maximalschätzung: Friedrich Häusser macht das Rennen und zahlt dem Drittklässler 250 Euro.
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Die nächsten Verkäuferinnen servieren edles Besteck. Edelmetallkennerin Wendela Horz begutachtet das 24-teilige Set für zwölf Personen. Schnittige 1.200 bis 1.500 Euro könnte es dafür geben.
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Das sehr alte Sterling-Silber-Besteck im Mahagoni-Kasten stammt aus dem viktorianischen England (1864) und sorgt bei den Händlerinnen und Händlern für leuchtende Augen. "Das ist das schönste Besteck, das ich seit Langem gesehen habe", freut sich Susanne Steiger (M.) und gibt 1.300 Euro dafür.
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Katrin (2.v.r.) und Alexander (r.) sind zuversichtlich, dass ihr spezielles Bild einen neuen Besitzer findet. Dr. Bianca Berding muss die Erwartungen etwas dämpfen: Das Öl-auf-Leinwand-Gemälde von Giovanni Agostino Ratti stammt vermutlich aus dem Jahr 1770 und ist in keinem allzu guten Zustand. "Die Feinheit der Malerei ist über die Jahrhunderte verloren gegangen."
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Nach Meinung der Fachfrau könnte das Kunstwerk 2.500 bis 2.800 Euro einbringen. Das sind immerhin die Kosten des Restaurators, der 2.500 Euro für seine Arbeit genommen hatte. Beeindruckt sind die Händler beim ersten Anblick trotz der Makel. Aber mehr als 1.700 Euro werden es nicht. Wolfgang Pauritsch erhält den Zuschlag.
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Mit Schmuck im Gepäck reisen die letzten Verkäufer des Tages zu "Bares für Rares". Als Wendela Horz die Ohrclips von der Oma unter die Lupe nimmt, wird klar, dass es sich hier nur um vergoldetes, unedles Metall handelt. Allerdings stammen sie aus dem Hause Yves Saint Laurent. Kann es dafür 400 Euro geben? Dem Wunsch kann die Schmuckexpertin nicht entsprechen und nennt 150 bis 200 Euro.
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"So was ist total angesagt", weiß Susanne Steiger über den Modeschmuck aus den 80ern. 250 Euro sind ihr die Clips wert.