Händler Fabian Kahl und Händler David Suppes
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"Wahnsinn", sowas hat Horst Lichter noch nie gesehen. Die "Monsterkerze" in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" hat Katrin (r.) aus Curau von einem Freund geerbt, weiß aber nichts darüber. Expertin Friederike Werner kann die spannende Geschichte auf dem unvergleichlichen Stück lesen. Und die Händler? Gönnen sich nichts ....
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Die Kerze wirkt laut der Expertin "wie ein Kandelaber aus Marmor", ist aber aus Wachs und zeigt eine "komplizierte" Bildgeschichte. Im unteren Abschnitt verweisen historische Ornamente auf unterschiedliche Zeitalter: das Mittelalter und die Renaissance. Besonders interessant findet Friederike Werner das Relief in der Mitte mit jeweils vier Masken und Kartuschen.
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Hier zeigen die Bilder einen Kamelreiter vor den Pyramiden von Gizeh, ein Schiff, eine Lokomotive sowie eine Fabrik. Damit erzählt die Kerze die Geschichte "von der Industrialisierung und der Fortbewegung zu Wasser und übers Land bis in exotische Länder wie Ägypten", erläutert Werner.
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Auch bei der Datierung helfen Symbole und Zeichen auf der Kerze. Anhand des preußischen Wappens mit Adler und schwarz-weißem Brustbild datiert die Expertin das Objekt auf die Zeit zwischen 1871 und 1889. Vermutlich ist die Kerze für die Gewerbeausstellung in Berlin 1879 produziert worden - vielleicht von Adolphe Motard.
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"Wahnsinn", ruft Lichter. Werner beendet die Expertise mit den Worten "Fiat Lux" und dem passenden Zusatz "Es werde Licht im Industriezeitalter". "Ich finde sie toll, einfach toll", zeigt sich Lichter angetan: "Sowas hatten wir noch nie hier."
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Die Verkäuferin wünscht sich satte 3.000 Euro für ihr antikes Wachs-Objekt. Doch die Expertin muss den Wert leider weiter unten ansetzen, denn "wir haben keine Vergleichsobjekte". Sie schätzt nur ab 500 Euro aufwärts. Lichter grübelt, denn er will die Kerze unbedingt im Händlerraum sehen.
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Lichter kann den hohen Wunschpreis der Verkäuferin sehr gut nachvollziehen und macht deshalb eine Ausnahme. Katrin muss der Expertise nicht zustimmen, erhält dennoch die Händlerkarte und darf ihr Glück bei den Händlern probieren. "Das hier ist so ein Unikat und noch nie da gewesen", erklärt Lichter seine Entscheidung.
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Auch im Händlerraum zieht das Objekt die Menschen in den Bann. So studieren die Händler die einzelnen Motive, Ornamente und Symbole auf der Kerze und erkennen noch mehr Epochenmerkmale aus Barock, Klassizismus und Neo-Renaissance. Julian Schmitz-Avila gefällt das Objekt besonders: "Woah, ist die schön."
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"Wir sind alle gespannt auf die Geschichte dieses herausragenden Stücks", freut sich Friedrich Häusser (l.), als die Verkäuferin in den Raum kommt. Fabian Kahl strahlt: "Danke, dass Sie das gebracht haben. Das ist so schön." Nachdem die Verkäuferin den Kontext der Kerze erklärt hat, startet Schmitz-Avila (r.) - erst mal nur mit 150 Euro.
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"Ich habe noch nie etwas Vergleichbares gehandelt", erklärt Kahl (l.) und weiß demnach auch nicht, wie viel diese Kerze wert ist. "Das ist etwas für Spezialisten", meint der Händler und die Verkäuferin fügt hinzu: "Und für Menschen, die ein Schloss haben". Die Gebote werden höher und passieren sogar die 1.000-Euro-Grenze.
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"Sowas hatten wir in der Opulenz noch nie", weiß Schmitz-Avila, der auf 1.500 Euro erhöht. Im Gefecht steigt der Preis auf 2.000 Euro. "Für eine Kerze?", wendet sich Kahl an David Suppes, doch die Verkäuferin antwortet: "Für DIE Kerze!" So erhält Suppes den Zuschlag und Kahl zieht den Kürzeren. Zähneknirschend flüstert er: "Ich gönne sie dir nicht."
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Als weiteres Objekt der Sendung bringen Ina und Maximilian aus Husum und Berlin einen kleinen Fernseher für Bilder und Märchenfilme aus den 1950er-Jahren, den Horst Lichter und Detlev Kümmel (l.) "großartig" finden. In dem Apparat ist zudem eine Spieluhr eingebaut.
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Beschreibung und Originalkarton sind ebenfalls vorhanden sowie eine Antenne, um auch normales Fernsehen zu schauen. Der Wunschpreis für den DUX TV 35M von Markes & Co. liegt bei 100 Euro.
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Experte Kümmel hat den Wert noch auf 100 bis 150 Euro taxiert. Und auch im Händlerraum kommt das süße Gerät sehr gut an. Nach einigen Geboten zahlt Fabian Kahl letztlich 200 Euro für den Mini-Fernseher.
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Ingeborg (l.) aus Amsterdam hat einen Ring aus 585er Gold und Platin mit Diamanten (1,6 Karat) dabei, der endlich wieder zur Geltung kommen soll. Laut Heide Rezepa-Zabel stammt der Schmuck für "starke Frauen" aus den 1920er-Jahren.
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Gewünscht werden 1.500 Euro. Die Expertin schätzt den Wert des besonderen Rings aus der Art-Déco-Zeit auf 1.800 bis 2.000 Euro. Susanne Steiger zahlt am Ende 2.000 Euro.
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Susanne und Roland aus Kiel wollen eine handgearbeitete Taschenuhr verkaufen, die sofort ein Lächeln auf das Gesicht von Heide Rezepa-Zabel zaubert: "Ganz toll." Die Uhr stammt von Patek Philippe aus Genf: "Ein Reizwort am Uhrenhimmel", säuselt die Expertin.
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Laut Expertise handelt es sich bei der Uhr definitiv um eine Sonderanfertigung, denn die "wunderbare" Holzmaserung aus 750er Gold hat die Expertin so noch nie gesehen. Der Verkäufer wünscht sich 3.000 Euro.
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Expertin Rezepa-Zabel schätzt den Wert des Handschmeichlers aus der Zeit zwischen 1905 und 1910 aber noch höher ein - auf 3.500 bis 4.000 Euro. Das ist ein "Liebhaberstück", betont sie, obwohl der Staubdeckel der Uhr fehlt. Händlerin Susanne Steiger zahlt letztlich 3.000 Euro.
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Eva aus Weyhe hat eine Vase aus Sterlingsilber dabei, die sie vor 40 Jahren von ihrer Tante Lisbeth zur Hochzeit geschenkt bekommen hat. Friederike Werner datiert das prunkvoll verzierte Stück auf den Zeitraum zwischen 1908 und 1915. Es stammt laut Punzierung aus Baltimore.
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Der Wunschpreis liegt bei 500 Euro. Der Silberwert beträgt 200 Euro und so schätzt die Expertin den Wert auf 400 bis 600 Euro. Nach einigen Geboten zahlt Friedrich Häusser 320 Euro für das "schöne Stück".