Expertin Raßbach, Horst Lichter, Verkäuferin Charlotte
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In der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" mit Horst Lichter bringt Verkäuferin Charlotte ein Erinnerungsstück mit, das für "wirklich gute Laune" im Händlerraum sorgt. Doch davor wird der Fernsprech-Tischapparat von Expertin Annika Raßbach erst mal in die Mangel genommen.
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"Ich hatte das bei 'Wetten dass, ...' gesehen, da stand das im Foyer rum", schwelgt Charlotte aus Bochum in Erinnerungen. "Und als ich dann selbst die Möglichkeit hatte, genau so ein Telefon zu erwerben, habe ich sofort zugeschlagen", führt die Verkäuferin aus. Den Glücksgriff landete sie in den 1980er-Jahren, erinnert sie sich.
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Expertin Annika Raßbach kennt den Hersteller. Damals hatte die Alois Zettler GmbH in München das Monopol in der Telefonherstellung. Für den interessant gestalteten Fernsprech-Tischapparat, der im Auftrag der Deutschen Bundespost produziert worden ist, haben sie auch eine Lizenz von Disney erhalten. Damaliger Preis für das Telefon: 600 DM.
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"Das war damals in den 80ern ein Vermögen für ein Telefon", betont Raßbach, und auch Lichter staunt über den hohen Preis: "Aber hallo!" Um das kultige Telefon samt Disney-Maus heute wieder zum Laufen zu bekommen, muss der Tastenwahlblock ausgetauscht werden, erklärt die Expertin. Im aktuellen Zustand kann man damit nicht telefonieren.
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Doch die Mängelliste ist leider länger. Denn die Maus hat sich schon mal komplett vom Sockel gelöst. Danach ist sie "unschön" mit einer Heißklebepistole wieder draufgeklebt worden. "Ach?", wundert sich die Verkäuferin. Lichter verdreht indes die Augen. Denn die Hitze des Klebers hat auch noch Blasen im Lack hinterlassen.
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Der aktuelle Wunschpreis der Verkäuferin liegt bei "vielleicht 100 Euro". Doch Raßbach taxiert das Liebhaberstück trotz Mängel auf "mindestens 130 bis 180 Euro". Charlotte freut sich über den Wert und Lichter überreicht natürlich die Händlerkarte: "Jetzt musst du's nur noch gut verkaufen."
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"Da kriegt man wirklich gute Laune", zeigt sich Elisabeth Nüdling ganz entzückt über die Mickey Maus samt Hörer. Das erste Gebot kommt aber von Wolfgang Pauritsch (r.). Er bietet 80 Euro, denn auch er findet das Objekt "schön". Das witzige Telefon hat aber noch mehr Interessenten ...
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Anaisio Guedes (r.) erhöht auf 150 Euro und fragt die Verkäuferin sogleich: "Kommen wir ins Geschäft?" Doch "das geht aber ein bisschen schnell, mein Freund", interveniert sein Sitznachbar und Kollege Benjamin Leo Leo und meint: "Allein wegen dem frechen Fauxpas kontere ich jetzt mit 160 Euro."
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Guedes erhöht kommentarlos auf 200 Euro, was laut Benjamin Leo Leo "dann doch nicht mehr so frech vom Anaisio" ist. Ohne weitere Gegenwehr erhält Guedes den Zuschlag und freut über "das wunderschöne Stück". Und die Verkäuferin freut sich gleich mit, immerhin hat sich ihr Wunschpreis verdoppelt.
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Als weiteres Objekt der Sendung bringen Brigitte und Marita aus Mönchengladbach zwei Porzellanfiguren mit, die Colmar Schulte-Goltz auf den Anfang des 20. Jahrhunderts (1914-23) datiert. Entworfen hat die beiden Damen der Berliner Bildhauer und Porzellankünstler Albert Caasmann für Rosenthal.
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Die Verkäuferin wünscht sich 500 Euro für das Porzellan-Paar, auch Schulte-Goltz schätzt den Wert auf 400 bis 500 Euro. Am Ende zahlt Wolfgang Pauritsch nur 250 Euro, obwohl "Caasmann ein Begriff ist", aber "Porzellan verkauft sich nicht wie warme Semmeln".
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Timo und Manfred aus Papenburg haben Familienschmuck im Gepäck, der schon einige Jahre nur im Schrank liegt. Das Set bestehend aus Ohrclips, zwei Anhängern, einem Armband und einem Ring, alles aus 750er-Weißgold mit "sehr schönen Smaragden (6,5 Karat) und Diamanten (10 Karat)", datiert Wendela Horz auf den Zeitraum um 1990.
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Die Expertin geht sogar davon aus, dass es sich um natürliche Smaragde und nicht um Synthesen handelt. Deshalb liegt wohl auch der Wunschpreis bei 15.000 Euro für das üppige Schmuckset. Allein der Materialwert liegt schon bei 10.000 Euro und so taxiert Horz insgesamt auf 13.000 bis 15.000 Euro.
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Im Händlerraum wird vor allem die Reinheit der Steine bewundert. Doch das höchste Gebot bleibt bei 7.000 Euro von Elisabeth Nüdling, die nicht höher gehen will. "Das Design haut mich nicht um", erklärt die Händlerin. So wird der Familienschmuck wieder mitgenommen.
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Luci und Kathrin aus Overath und Bad Honnef haben eine Grafik dabei, die Colmar Schulte-Goltz dem Künstler Max Ernst zuschreibt - "einem der berühmtesten Künstler des 20. Jahrhunderts", fügt der Experte hinzu: "Er hat einen ganz besonderen Kunstgeist in die Welt gebracht: den Surrealismus."
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Auch die Grafik aus der Sendung hat eine Metaebene mit mehrschichtigen Bildelementen. Sie ist eine Kopie eines über zwei Meter großen Bilds, das direkt auf eine Wohnungswand 1923 gemalt worden ist. Die handsignierte Grafik (90/100) stammt von 1969.
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Der Wunschpreis liegt bei 500 Euro, der Experte schätzt den Wert höher auf 1.000 bis 1.200 Euro ein. Auch im Händlerraum kommt das Blatt sehr gut an. Nach einem Duell zwischen Wolfgang Pauritsch und Anaisio Guedes zahlt der Hamburger Händler 1.000 Euro für den "großen Namen".
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Ulrike aus Darmstadt hat ein kleines Täschchen mit Perlenstickerei von ihrer Großmutter dabei, deren Bühel Wendela Horz anhand der Punzen als 800er-Silber erkennt. Laut der Expertin wurde das Objekt zwischen 1910 und 1920 gefertigt.
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Gewünscht werden 100 Euro. Expertin Horz schätzt den Wert auf 150 bis 200 Euro bei einem Silberwert von 50 bis 70 Euro. Für die Handarbeit zahlt Händler Anaisio Guedes nach einigen Geboten 150 Euro.
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Wiebke und René aus Solingen haben eine Kerzenlampe vom Hoftrödel dabei. Laut Annika Raßbach ist in den 1920ern eine vergleichbare Illuminator-Lampe mit Parabolspiegel, Kerzenlicht und Lupe in der Medizin genutzt worden. Sie vermutet hier aber eine Leselampe. Ohne Hersteller datiert sie das Objekt in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts.
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Gewünscht werden 100 Euro. Auch die Expertin taxiert das Stück auf 100 bis 120 Euro. Im Händlerraum sorgt die skurrile Kerzenlampe für große Augen. Wolfgang Pauritsch vermutet, das Gerät sei "für Botaniker, die in der Nacht etwas untersuchen wollen". Oder eine Taschenlampe, denkt Benjamin Leo Leo. Am Ende zahlt Anaisio Guedes 350 Euro dafür.