Horst Lichter
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"Braucht man die noch?", fragt sich Verkäuferin Monika aus Wadrill in der Dienstagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares". Horst Lichter (M.) will mit "Nein" antworten und stöhnt: "Oh, das ist kein einfaches Thema." Doch Experte Sven Deutschmanek weiß: "Dafür gibt es Sammler."
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Laut Monika stammen die Lehrtafeln vom Deutschen Roten Kreuz. Doch Sven Deutschmanek muss sie korrigieren. Denn das Ausbildungsmaterial stammt von einem anderen Verein, nämlich der Bundeswehr. Das erkennt der Experte an einem kleinen Detail: der sogenannten Versorgungsnummer auf den Tafeln.
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"Die Nummer fängt mit der 69 an. Das steht für Ausbildungs- und Hilfsmaterial", erklärt Deutschmanek. Auf den Bildern wird die Erstversorgung von Verletzten geschildert. Dort liest der Experte Hinweise wie: "Auf keinen Fall Organe wieder zurückschieben, sondern erst einmal verbinden", sowie die Empfehlung: "Nicht trinken oder nicht rauchen."
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Auch die abgebildeten Hilfsgegenstände verweisen darauf, dass die Verletzungen vielleicht auf einem Feld oder sogar in Kriegsgebieten behandelt werden müssen. "Dort findet man dann behelfsmäßig nur Äste und Stöcke, um den Arm mit einer Schiene zu stabilisieren", erläutert der Experte die Bundeswehr-Tafeln.
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Die anschaulichen Tafeln zur Ersten Hilfe sind bei der Bundeswehr wohl im Jahr 1963 für die Sanitäter- und Grundausbildung zum Einsatz gekommen. Und sie sind noch in einem sehr guten Zustand, meint Deutschmanek. "Heftiges Gedöns", beschließt Lichter und wechselt schnell das Thema: "Dann mach ich das mal kurz und knapp, wie hoch ist dein Wunschpreis?"
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Der Wunschpreis der Verkäuferin liegt bei 40 bis 60 Euro. Aber Deutschmanek weiß: "Dafür gibt es Sammler." Die Verkäuferin freut sich, fragt aber lieger noch mal nach: "Echt?" Der Experte schätzt den Wert ihrer Bundeswehr-Plakate auf 80 bis 120 Euro.
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Im Händlerraum will Benjamin Leo Leo die Einsatzmöglichkeiten der Erste-Hilfe-Tafeln an seinem Kollegen David Suppes testen. Doch der lehnt dankend ab: "Du, bei mir ist alles in Ordnung." Wolfgang Pauritsch fällt vor allem der militärische Kontext auf, der ihn total fasziniert ...
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"Ich finde es sehr interessant", meint Pauritsch und bietet als Erster 50 Euro. Suppes erhöht auf 80 Euro, und Benjamin Leo Leo landet schnell bei 120 Euro. Danach ist erst mal Schluss mit weiteren Geboten. Denn Pauritsch meint: "Als Ankaufspreis ist das schon recht gut." Doch die Verkäuferin ist noch nicht ganz zufrieden.
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Der Expertenpreis ist zwar schon erreicht, aber die Verkäuferin pokert Händler Leo Leo sogar noch auf 140 Euro hoch. Nach dem Verkauf wirkt Pauritsch fast traurig, die Tafeln nicht selbst erstanden zu haben, und flüstert: "Das ist wirklich rar, dass die Tafeln aus dem Militär kommen und nicht aus dem Schulbedarf."
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Als weiteres Objekt der Sendung bringen Julia und Gerhard aus Schleswig-Holstein eine Sammleruhr von Fossil mit, die einst in Amerika für 200 Dollar gekauft worden ist. "Die Uhr war lange ein Schatz in der Familie, aber jetzt soll sie verkauft werden", erklärt die Kandidatin.
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Doch laut Sven Deutschmanek geht es nicht so sehr um die Marke, sondern um die Kooperation von Fossil mit Muhammad Ali im Jahr 1993. Die Armbanduhr würdigt den legendären Kampf zwischen Ali und Sonny Liston (1965). Die Box für die limitierte Uhr (7.500 Exemplare) ist sogar handschriftlich vom Boxer signiert worden.
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Für die ungetragene Uhr im Set wünscht sich das Tochter-Vater-Duo 300 Euro. Experte Deutschmanek schätzt den Wert auf 400 bis 500 Euro. Auch im Händlerraum kommt die Uhr "vom größten Boxer aller Zeiten" sehr gut an. Benjamin Leo Leo zahlt letztlich 450 Euro.
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Ilonka und Hans-Werner aus Kaiserslautern wollen einen Brillantring (zwei Karat) verkaufen, den die Verkäuferin von ihrer Mutter geerbt hat. Wendela Horz zufolge stammt das auffallende Schmuckstück aus Frankreich und ist in den frühen 1960er-Jahren entstanden.
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Der Ring aus 750er-Gold zeigt einen Schmetterling und ist wohl ein Unikat. Gewünscht werden 3.000 Euro, aber Expertin Horz taxiert 2.200 bis 2.500 Euro. Dafür wird die Händlerkarte angenommen, und am Ende wird das Objekt an Händlerin Elke Velten für 2.200 Euro verkauft.
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Matthias aus Rantrum hat zwei Klappsessel im Gepäck, die schon 20 Jahre in seinem Wohnzimmer stehen: "Aber man nutzt sie halt nicht", erklärt der Verkäufer seinen Verkaufswunsch. Horst Lichter findet sie wunderschön, und auch Bianca Berding ist begeistert.
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Die Stühle aus Gusseisen und Furnierholz datiert die Expertin zwischen 1886 und 1906. Denn nur in diesem Zeitraum ist die Firma Grand Rapids School Furniture überhaupt aktiv gewesen. Sie sind wohl für den öffentlichen Raum bestimmt gewesen, in einem Theater oder einem Auditorium.
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Der Wunschpreis liegt bei 400 bis 500 Euro. Expertin Berding schätzt 500 bis 750 Euro. Vor allem Wolfgang Pauritsch findet, die Stühle seien "etwas Besonderes", und bietet fleißig mit. Am Ende zahlt David Suppes sogar 900 Euro.
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Nalda und Michael aus Willich haben zwei Tabletts aus dem Familienbesitz dabei, die wohl aus den Niederlanden stammen. Laut Wendela Horz sind die Jugendstilobjekte aus Keramik von Villeroy & Boch in der Dependence in Dresden vor 1909 entstanden.
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Die Verkäuferin wünscht sich 200 Euro. Expertin Horz schätzt den Wert auf 160 bis 200 Euro, denn beide Stücke sind auch beschädigt. Händler Benjamin Leo Leo zahlt am Ende 170 Euro und weiß: "Da steckt Arbeit drin."
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Florian aus Wilhelmshaven will eine Bronze im Auftrag einer befreundeten Familie verkaufen. Bianca Berding erkennt den Künstler anhand der Signatur: Peter Steyer. Die realistisch gearbeitete Skulptur ist wohl in den 1960er/70er-Jahren entstanden und "wunderbar erhalten".
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Der Wunschpreis beträgt 800 Euro. Expertin Berding taxiert noch etwas höher: 1.000 bis 1.200 Euro. Nach einigen Geboten erhält David Suppes bei 1.500 Euro den Zuschlag für die "wunderschöne Bronze".