- Für 550 Euro in der Sendung verkauft und später für 43.520 Euro versteigert.
- Ein "Bares für Rares"-Kandidat aus Österreich fühlt sich betrogen und leitet nun rechtliche Schritte ein.
Die österreichische Version von "Bares für Rares" sorgt für Ärger – und hat nun sogar ein juristisches Nachspiel. In einer Ende Januar 2023 ausgestrahlten Folge präsentierte Alexander S. ein Kunstwerk aus seinem Familienbesitz, ein Ölgemälde auf Leinwand.
Dem "Bares für Rares"-Experten Professor Erich Tronmayer war sofort klar, um welches Gemälde es sich handelt: "Wilde Kaninchen im Grase" vom Künstler Ferdinand von Rayski aus dem 19. Jahrhundert. Ein Etikett auf der Rückseite des Bilds bestätigte dies.
Gutachter schätzt Gemälde auf 500 bis 600 Euro
Obwohl das Bild aus der Hand eines bedeutenden Künstlers stammt, schätzte der Gutachter Tromayer den Wert als relativ gering ein. Etwa 500 bis 600 Euro könnte Alexander S. dafür erhalten. Das Gemälde sei "unsachgemäß restauriert" und "schwer misshandelt" worden, sagte Tromayer.
Tatsächlich erhielt S. für das Gemälde am Ende 550 Euro vom Antiquitätenhändler Markus Kral.
Werk für mehr als 40.000 Euro versteigert
Kurz nach der Aufzeichnung der Folge nahm das Ganze dann eine überraschende Wendung: Wie die österreichische Zeitung "Der Standard" schreibt, landete das Gemälde drei Wochen nach der Aufzeichnung im Auktionshaus Dorotheum und wurde dort auf einen Wert zwischen 3.000 und 4.000 Euro geschätzt.
Zum Zeitpunkt der Ausstrahlung war es bereits verkauft worden – und zwar für das Achtzigfache des Ursprungspreises, den Alexander S. erhalten hatte. Demnach fand das Gemälde im Dezember seinen neuen Besitzer. Zwei Interessenten hatten sich so oft überboten, dass das Bild am Ende für 34.000 Euro bei einer Online-Auktion an einen Sammler aus Deutschland verkauft wurde, für insgesamt 43.520 Euro inklusive einem Aufgeld.
Alexander S. will rechtliche Konsequenzen
Wie "Der Standard" weiter berichtet, will Alexander S. den Verkauf an den Antiquitätenhändler Markus Kral nun wegen Irrtums und "Verkürzung über die Hälfte" des "wahren Wertes" (Laesio enormis) anfechten.
Denn laut der Zeitung war dieser selbst der Einbringer des hohen Profits aus der Auktion. Kral selbst bestreitet dies jedoch: Er habe "das Bild für 2.000 Euro an einen Zwischenhändler verkauft".
Lesen Sie auch: Camilla begeistert in britischer Antiquitäten-Show - mit diesem Sammlerstück © 1&1 Mail & Media/spot on news
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.