Detlev Kümmel, Horst Lichter, Guido Maria Kretschmer
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Diesmal schaut Star-Designer Guido Maria Kretschmer (r.) bei Horst Lichter und seinem "Bares für Rares"-Team im Kloster Eberbach vorbei. Mit im Gepäck: ein Schriftstück, das so einige Herzen höherschlagen lässt.
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"Das ist was, was mir sehr viel bedeutet, weil: Das habe ich mal geschenkt bekommen von einem guten Freund, einem Kunsthistoriker." Mit ihm hat Kretschmer eine besondere Verbindung: "Ich habe seine Tochter mit großgezogen, die hat bei uns gelebt. Heute noch ist sie eigentlich unser Kind."
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Als Dank bekam Kretschmer das Schriftstück geschenkt: die Benennungsurkunde eines Brigade-Generals aus dem Jahr 1803. Experte Detlev Kümmel zeigt den Schriftzug: "Wir reden von Napoleon Bonaparte, dem ersten Konsul der Republik." Lichter staunt ob des prominenten Namens: "Ist das von dem?"
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Kümmel nickt: "Die Urkunde wurde von ihm unterschrieben." Lichter schnauft: "Wow!" Kretschmer wünscht sich irgendwas ab 300 Euro, doch Lichter winkt ab: "Nein!" Tatsächlich schätzt Kümmel den Wert auf 5.000 bis 6.000 Euro. Kretschmer ist sprachlos: "Ja toll!"
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Ehrfürchtig inspiziert Wolfgang Pauritsch das Dokument: "Bonaparte!" Ein Raunen geht durch den Raum. Die Begeisterung steigt, als der Designer durch die Tür tritt. Julian Schmitz-Avila legt die Hand ans Herz: "Es schlägt etwas schneller." Und fügt verlegen hinzu: "Wegen des Objekts, natürlich."
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Reihum erhöhen sich die Gebote. Schmitz-Avila lässt sich das Objekt nicht wegschnappen und bezahlt 6.200 Euro. "Ich bin wirklich tatterig", blättert er die Scheine mit zittrigen Händen auf den Tisch. Die Begegnung mit Kretschmer hinterlässt Eindruck: "Was für ein sympathischer Mann."
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Ebenfalls selten ist der komplett restaurierte Ford Consul Capri Baujahr 1962, dessen Wert der Experte auf 18.000 bis 19.000 Euro schätzt. Sarah Schreiber wird sich bei 16.000 Euro mit dem Verkäuferpaar einig.
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Echt oder Fälschung? Das fragt sich Expertin Wendela Horz bei dem Einsatzgewicht aus Messing. "Alle Indizien sagen mir, dass dieses Bechergewicht 444 Jahre alt ist", deshalb schätzt sie den Wert auf 2.700 bis 3.000 Euro. Für 2.800 Euro geht die Rarität an Fabian Kahl.
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"Der grüne Stein, der zieht mich regelrecht magisch an", bewundert Lichter den Kettenanhänger von 1998. Dr. Heide Rezepa-Zabel erkennt einen Paraiba-Turmalin in unfassbarer Größe: "Hier haben wir einen 11,2-Karäter, und das ist sensationell." Monika aus Stadtbergen wünscht sich 10.000 Euro.
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Doch die Expertin schätzt den Stein auf "3.300 bis 3.700 Euro per Karat". Gesamtwert: 40.000 bis 42.000 Euro." Monika jubelt: "Wahnsinn! Wusste ich nicht, so ein Wertstück!" Lichter ist ebenfalls überwältigt: "Jetzt habe ich Tränen in den Augen."
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Allerdings stagnieren die Gebote bereits bei 15.000 Euro. Monika nennt ihre neue Schmerzgrenze von 30.000 Euro, die Susanne Steiger tatsächlich akzeptiert. "Mega! Mein Wunschpreis wurde bei Weitem übertroffen", freut sich die Verkäuferin.
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Das Aquarell aus dem Jahr 1919 wurde von Christian Rohlfs gemalt, laut Colmar Schulte-Goltz "einer der wichtigsten deutschen expressionistisch malenden Künstler". Den Wert sieht er bei 7.500 bis 8.500 Euro, Daniel Meyer investiert sogar 9.000 Euro.
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Horst Lichter wundert sich: "Wenn ich das mal richtig sehe, ist das ja wohl Müll." Die "Trash People" von HA Schult gelten jedoch als berühmte Mahnmale fürs Recycling. Dieses Müllmännchen von 1997 schätzt Detlev Kümmel auf 3.000 bis 4.000 Euro. Lichter staunt: "Ich bin sehr überrascht!"
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Daniel Meyer weiß Bescheid: "HA Schult heißt der Kerl, der hat Müllmänner gebaut in den 70er-Jahren, um darauf hinzuweisen, dass Müll irgendwie recycelt werden muss." Dafür gibt er 2.400 Euro aus. Auch Wolfgang Pauritsch ist fasziniert: "Der ist so hässlich, dass er schon wieder schön ist."
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In die Silberschale sind "Heinrich Prinz von Preussen" und "Irene Prinzessin Heinrich von Preussen" eingraviert. Das Objekt aus hochadligem Hause war 1915 ein Geschenk an den Küchenchef für seine treuen Dienste. Schätzwert: 1.200 bis 1.500 Euro.
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Die royale Gravur macht Eindruck. Plötzlich entbrennt ein Bieterduell zwischen Meyer und Pauritsch, das bis 3.600 Euro nach oben geht. "Schein oder nicht Schein?", stellt Pauritsch die entscheidende Frage und bekommt den Zuschlag.
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Ganz ohne Pannen verläuft die Show leider nicht. "Uns ist ein kleines Malheurchen passiert beim Aufbau", gesteht Horst Lichter Dagmar und Rainer aus Kaarst, dass ihr Braunschweiger Perlentisch aus der Zeit um 1760 vom Team ein wenig beschädigt wurde.
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Colmar Schulte-Goltz bedauert das sehr: "Es ist der einzige mir bekannte Tisch, der diese wunderbare Malerei aufweist." Neu ist der Riss in der Mitte, eine Ecke war bereits ab. Im ursprünglichen Zustand wäre der Tisch 9.000 Euro wert, jetzt nur noch 6.000 bis 6.500 Euro.
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"Oh, es ist ein Selow-Tisch", freut sich Julian Schmitz-Avila. "Ein leider recht beschädigter." Die Verkäuferin erklärt: "Leider ist es hier beim Aufbau passiert." Die Gebote kommen nur schleppend in Gang, Schmitz-Avila bezahlt immerhin 4.300 Euro.
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Nach der Verhandlung fängt Horst Lichter das Verkäuferpaar ab: "Da es ja unser Schaden war, den wir gemacht haben: Wir gleichen aus bis auf 9.000 Euro." Vor Freude fällt ihm Dagmar um den Hals. Lichter versichert ihr: "Wenn was schiefläuft, stehen wir auch gerade dafür."