Wie reagiert man, wenn einen jemand nicht anziehend findet? Im Alltag wohl ganz entspannt, ist ja wurscht. Bei "Die Bachelorette" sieht das ein bisschen anders aus. Da muss sich Sharon Battiste am Mittwochabend überlegen, wie sie mit zu viel ungefragter Ehrlichkeit umgeht.
"Die Bachelorette ist bereit für eine neue Date-Woche", bringt uns der Off-Sprecher auf den neuesten Stand. Das klingt gut, wobei man gar nicht weiß, was passiert, wenn die Bachelorette mal nicht bereit ist. Wenn ihr einfach nicht nach Turteltreffen mit Traumtypen ist, sondern nach Nudeln mit Netflix. Muss sie dann trotzdem zu all den Dates? Müssen wir mal rausfinden, aber erst einmal ist die Bachelorette ja bereit und wenn die Bachelorette bereit ist, dann sind wir es auch.
Aber unserer Bachelorette geht neben ihrer Bereitschaft noch etwas im Kopf herum, wie der Off-Sprecher weiter erklärt: "Bevor es aber richtig losgeht, macht sie sich über ein Thema besonders viele Gedanken." Moment mal! Gedanken? Bei "Die Bachelorette"? Dafür ist die Show doch gar nicht ausgelegt. Was, wenn sie dabei kaputtgeht? Hier soll es nicht um Gedanken gehen, sondern um Gefühle. Wer Gedanken hat, der soll zum Arzt gehen! Oder wenigstens zu Arte.
Doch Gemach, diesmal hängen Gedanken und Gefühle zusammen. Die Herren sollen Bachelorette
Hannes zu Umut: "80 Prozent der Leute hier sind davon abgefuckt"
Doch bevor es so weit ist, nimmt Sharon erst einmal Sportsfreund Tim beim Gruppen-Date-Katemaran-Fahren beiseite. Der war nämlich bei der letzten Nacht der Rosen tänzerisch in puncto Abstand und Anstand ein wenig übers Ziel hinausgeschossen, sodass Sharon ihm noch einmal erklärt, wo ihr Tanzbereich anfängt und seiner endet: "Das war mir jetzt kurz zu nah."
Tim übernimmt seine Verteidigung selbst, was allerdings dazu führt, dass man die Gründe für die Grenzüberschreitung nicht so recht versteht. Vielleicht ist aber auch irgendetwas Wichtiges bei der Untertitelung verloren gegangen. Egal, Sharon scheint mit der Entschuldigung zufrieden, sodass sie Zeit für Umuts Fragen zu ihren sexuellen Vorlieben hat. Auch das ist "Die Bachelorette".
Was hingegen bisher nicht "Die Bachelorette" war, ist der Einfall von Hannes, nach der Rückkehr der Katamaran-Truppe einmal über die Umgangsformen in der Villa zu reden. In der vorangegangenen Folge hatte man sich ja bereits darauf verständigt, nicht in den Pool zu urinieren, doch Hannes scheint das nicht zu reichen. Sein Problem: Umut soll sich auf dem Bötchen zu sehr in den Vordergrund gedrängt haben und Hannes erklärt ihm nun die Fremdwahrnehmung der Gruppe: "80 Prozent von den Leute hier sind davon abgefuckt."
"Die Bachelorette": Der erste Kuss der Staffel
Umut nimmt das äußerlich gelassen zur Kenntnis, sagt aber später im Interview: "Ich nehm das irgendwo auf. Ich find, das war jetzt ein bisschen übertrieben vom Hannes, der gesagt hat: 80 Prozent würden hier mein Verhalten nicht tolerieren." Vollkommen berechtigte Zweifel von Umut. 80 Prozent! So viele Männer sind doch überhaupt nicht in der Villa!
Umut will trotzdem nicht als schlechter Mensch rüberkommen. Aber da haben wir eine traurige Nachricht für ihn: Da kannste nix machen. Wie man bei "Die Bachelorette" rüberkommt, das entscheidet alleine der Mann vom Schnitt. Zumindest fast alleine. Vielleicht zu 80 Prozent.
Ganz anders gestaltet sich derweil der Abend bei Jan. Der Florist aus Hannover hinterließ von Anfang an einen guten Eindruck bei Sharon. Nun darf er nach der Katemaran-Fahrt noch ein bisschen bei unserer Bachelorette bleiben und sollte dieses Date auch nicht mit leeren Händen verlassen. Erst gibt es ein angenehmes Gespräch mit Sharon und dann auch noch ein Goodie-Bag aus Rose und der ersten Knutscherei der Staffel.
Bei Jan läuft's, bei Max nicht so und bei Maurice, Yannick und Philipp gar nicht
Nach Jans Rückkehr fällt es den anderen Herren leicht, ihre Freude über dessen Erfolge zu verstecken: "Ich hatte mein erstes Date sozusagen mit ihr. Am gleichen Tag knutscht die dann mit jemand anders rum – ist nicht so geil", findet beispielsweise Tom. Nur Alexandros fällt ein nicht ganz unerhebliches Detail im Regelwerk auf: "Derjenige, der sie zuletzt küsst, der hat das Ganze hier gewonnen und nicht der, der als Erstes küsst."
So sieht's aus und den Rest der Woche nutzen die Herren ihre Chancen auf den Sieg äußerst unterschiedlich. Lukas zum Beispiel erklärt Sharon, dass er "nicht so ein Ekel-Problem" hat und man weiß nicht so recht, ob das nun etwas Gutes oder etwas Schlechtes ist. Mehr Klarheit herrscht bei Max. Der verrät Sharon, dass sie ihn "zu 100 Prozent an seine Ex-Freundin erinnert". Charakterlich sei er mehr als zufrieden, aber: "Was mir jetzt nur fehlt, ist die körperliche Anziehung." Ehrlichkeit und Unhöflichkeit sind manchmal schwer voneinander zu unterscheiden.
Aber vielleicht ist Max' Antwort ja auch genau richtig, denn in der Nacht der Rosen will Sharon sich bezüglich der Männeranzahl unbedingt verkleinern: "Ich bin froh, wenn alles ein bisschen komprimierter wird." Während Lukas erwartungsgemäß in die nächste Runde einzieht, belässt es Sharon bei Max bei einer Ermahnung. Der Grund: Neugierde. "Mal sehen, wie es bei uns weitergeht." Zumindest in dieser Hinsicht sind sich die beiden einig: "Ich hoffe, wir finden unseren Weg", meint Max.
Das hoffen auch Yannick, Maurice und Philipp, doch deren Weg geht zunächst einmal zu einem thailändischen Flughafen. Ohne Rose und ohne Bachelorette.
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