Nach längerer Pause startet die Suche nach Österreichs nächstem Topmodel wieder - auf neuem Sender und mit neuem Team. Nicht gar so neu wirken dagegen die Makeover-Änderungen an der Show: Die orientieren sich nämlich mehr denn je beim deutschen Vorbild. Geweint wird dann übrigens auch noch.
Vierzehn Topmodel-Kandidaten ziehen in eine Luxus-Unterkunft in Wien ein – aber dort finden sich nur zwölf Schlafgelegenheiten. Ist zu befürchten, dass die anderen zwei Betten den Sparmaßnahmen von ATV zum Opfer gefallen sind?
Nachdem die siebte Staffel von "Austria's Next Topmodel" im Jänner 2016 nach 19 Folgen bei Puls 4 endete, lag der Schönheitsdampfer erstmal eine Zeit lang auf Reede. Nach fast zwei Jahren übernimmt nun ATV den Kahn – und schickt ihn im schlankeren Format mit nur 8 Folgen auf Reise.
Während dieser Pause hatte die Redaktion offenbar genug Zeit, das deutsche Vorbild sehr genau zu studieren.
Wo sich die Jungmodels zuvor noch in die Gruppen "Boys" und "Girls" unterteilten, treten also jetzt wie beim Klumschen Zirkus zwei gemischte Teams gegeneinander an – um deren Teilnehmer sich die beiden Coaches erst einmal in der ersten Folge streiten dürfen.
Wettstreit wie beim großen Bruder
Vor allem Modedesignerin
Sie witzelt sogar darüber, dass Daniel Deutscher ist – ein Vorwurf, der in Österreich nur knapp über einem herzhaften "Sittenstrolch!" rangiert.
Ernst gemeint ist es sicher nicht: Immerhin will man ja wie der große Fernseh-Bruder aus dem Nachbarland wirken. Deswegen werden in der ersten Folge auch 30 Models zum Casting gezerrt, von denen gleich 16 noch vor dem Stapellauf über die Planke geschickt werden.
Wir kennen sie nicht, weswegen das nicht gar so traurig ist, wie die Show vorgibt – aber schade ist es zumindest, dass die Kandidatin mit dem vielleicht interessantesten Gesicht, die 22-jährige Christina, im Hafen bleiben muss.
Beim Auftakt zur deutschen Staffel wurde dieses Jahr ein großer Bahnhof um eine Bewerberin veranstaltet, die unter den Achseln unbekümmerten Wildwuchs pflegte. Es scheint zum Trend zu werden: Auch bei der Österreich-Version spaziert ein junges Mädchen mit Wolle im Schwitzkasten auf. "Ich weiß nicht, ob ich damit konform gehe", zweifelt Hoermanseder – aber wenn noch genug Nena-Jubiläumsshows im Fernsehen laufen, könnte das ja bald anders aussehen.
"Be a Brand" sagen die Juroren immer wieder
Als Galionsfigur für die neue Staffel hat ATV Eveline Hall vor den Bug gespannt. Die 72-Jährige ist eines der ältesten Models und außerdem Schauspielerin. Vor allem letzteres merkt man an ihrer wundervoll theatralischen Darbietung: Dramatisch donnern die Sätze, präzise sitzen die Gesten. Ein Mann mit traurigen Augen wird heimgeschickt, aber es ist Hall, die dabei kurz vor den Tränen steht.
"Be a Brand" sagen sie und ihre Juroren immer wieder, weil hier niemand das uncoole Wort "Marke" verwenden will.
Gesucht wird nicht nur ein Model, sondern ein Unikat mit Selbstvermarktungsgeschick. Alle betonen, wie wichtig es heutzutage ist, eine "Brand" zu sein. Noch besser wäre natürlich gleich ein ganzes Franchise, dann könnte man nebenher eine Burgerbude aufmachen.
Geweint wird dann übrigens doch noch: Weil Daniel eine Kandidatin mehr im Team hat als Marina, muss er sich von einer verabschieden. Eine junge Frau mit langen Beinen bricht enttäuscht in Tränen aus. Auch im neuen Design kann der Topmodel-Kutter eben nicht bei Ebbe ablegen.
"Austria's Next Topmodel": Das ist die neue Jury
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