Die Models fahren wieder die Krallen aus: In der vierten Folge von "Austria's Next Topmodel" machen sich gleich mehrere Kandidatinnen unbeliebt - und die Tränen fließen in Strömen.

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Na endlich! Nachdem sich in den ersten drei Folgen von "Austria's Next Topmodel" alle so richtig kuschelig lieb hatten, beginnt jetzt die zickige Phase von "Austria's Next Topmodel". Zu brutalen Handgreiflichkeiten kommt es zwar (noch?) nicht, aber wenigstens darf man sich ein paar hübsche Pöbeleien und etwas Fauchen anschauen. Schöne Menschen sieht man sich eben am liebsten an, wenn sie sich aufführen wie du und ich.

Melisa darf als Diva auftreten

Es ist die 24-jährige Mama Melisa, die sich als Bösewicht entpuppt (oder von den Machern dazu auserkoren wurde). Bisher hieß es immer, sie sei kühl – was bei ANTM freilich noch niemanden vom Sieg abgehalten hat. Jetzt taut sie auf und macht gleich einen Scherz auf Kosten von Konkurrentin Alexandra - welche promt losheult. Während die anderen sich bemühen, die arme Frau zu trösten, erklärt Melisa, dass sie sie ja nicht beleidigt hätte, sondern ihr nur Blödsinn erzählt habe.

Die junge Nicole sieht das aber keinesfalls ein und kündigt Melisa an, dass sie ihr eine reinhauen würde, wenn die denselben Scherz mit ihr macht. Melisa kontert damit, dass die 16-jährige Nicole mehr Respekt vor älteren Mitmenschen haben sollte. Fauch, kratz, miau – und prompt darf Nicole am Ende der Sendung wegen der Unstimmigkeiten ebenfalls weinen. Ach, wie schön und reichlich fließen die Sturzbäche.

Die Produzenten der Show sind über die Auseinandersetzungen sichtlich dankbar: So oft, wie das Gespräch zwischen Melisa und Nicole wiederholt wird, steht zu befürchten, dass selbst zukünftige Generationen von Topmodels sich den verbalen Schlagabtausch noch ansehen müssen. Auch die anderen Kandidaten dürfen sich in Einzelinterviews immer wieder pikiert über Melisa äußern, um ein bisschen den Konflikt zu schüren.

Der Pelz-Eklat

Und Melisa ist nicht die Einzige, die als Buhmann (Buhfrau? Buhmodel!) herhalten darf. Die Kandidaten dürfen nämlich bei der Vienna Fashion Night auftreten – und nachdem Bianca als überzeugte Tierliebhaberin und Vegetarierin keinen Pelz tragen will, entledigt sie sich des anstößigen Kleidungsstücks direkt auf dem Runway und marschiert zu spontanem Applaus einfach in der Unterwäsche weiter. Ob das Publikum wegen des Pelzes oder wegen der knappen Wäsche Beifall gibt, bleibt offen.

Die Aktion sorgt natürlich für großes Drama: Moderatoren und Kandidaten dürfen sich über die Freveltat äußern, und prompt steht die Spekulation im Raum, dass Bianca deswegen gefeuert wird. Immerhin stellt sich die anwesende Prominenz hinter Bianca – wobei bei den VIPs jenseits von Pamela Anderson die Luft recht dünn wird: Zu sehen sind neben der Baywatch-Nixe dann nur noch Society-Frau Jeannine Schiller, ohne die die "Seitenblicke" nur halb so lang dauern würden.

Neuer Look, alte Bärte

Wenn die Models nicht gerade ihre Krallen ausfahren, müssen sich die Kandidaten mit arrangierten Dramen auseinandersetzen: Ein rigoroses Umstyling steht an, nach dem die Frauen neue Frisuren haben und die Männer genauso aussehen wie zuvor. Abgesehen vielleicht von Maximiliano, der oben sowieso nur Stoppeln zeigt, aber um seinen wild sprießenden Bart kämpft, als sei er ein unersetzbares Andenken. Junel kriegt einen flotten Kurzhaarschnitt, mit dem sie einen Moment lang so aussieht wie der junge Michael Jackson – aber dann werden die Haare auch noch hellrot gefärbt.

Wer diesmal gehen muss, verrät uns die Sendung übrigens nicht: Die Entscheidung bleibt bis zum nächsten Mal offen, damit wir eine Woche lang die Luft anhalten müssen. Zwischen Bianca (schlechtes Shooting!), Nicole (zu wenig Leistung!), Junel (zu wenig Facebook-Likes!) und Alexandra (zu wenig Individualität!) setzen wir unsere Prognose deswegen mal auf letztere. Warum? Ganz klar: Bei allen anderen haben die Macher zu viel Mühe investiert, eine fortlaufende Geschichte erzählen zu können.

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