Der ZDF-Fernsehgarten am Sonntag steht unter dem Motto "Garten Games", die übliche Party-Stimmung kommt bei den sportlichen Wettkämpfen aber nicht auf. Lustige und skurrile Momente gibt es dennoch.

Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Christian Stüwe dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Andrea Kiewel im "ZDF-Fernsehgarten" in den Schatten zu stellen ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Lars Riedel hat es am Sonntag geschafft, zumindest körperlich.

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"1,99 Meter, 110 Kilogramm. Nie sah ich niedlicher aus", begrüßte "Kiwi" ihren Co-Kommentator, der die 1,78 Meter große Moderatorin deutlich überragte. "Garten Games" lautete das Motto der Show, der Olympia-Sieger von 1996 und fünffache Weltmeister im Diskuswurf sollte Kiewel dabei unterstützen, die sportlichen Wettkämpfe zu kommentieren und durchzuführen.

Kiewel ernannte Riedel deshalb kurzerhand zum "GGGM", was für "Garten-Games-Game-Master" stand. Trotz seiner Größenvorteile fügte sich der frühere Leistungssportler im Verlauf der Sendung dann aber brav in die Rolle des Sidekicks der gewohnt aufgedrehten und gutgelaunten Kiewel.

Die übliche Party-Stimmung kommt bei den "Garten Games" nicht auf

Riedel war am Sonntag nicht der einzige ehemalige Weltklasse-Sportler am Mainzer Lerchenberg, ein halbes Dutzend früherer Olympioniken und Weltmeister trat in zwei Teams bei den "Garten Games" an.

In Team Grün waren das die Rhythmische Sportgymnastin Magdalena Breszka, Handballer Mimi Kraus und Rennrodler Johannes Ludwig. Team Orange bestand aus Speerwerferin Christina Obergföll, Skispringer Martin Schmitt und Schwimmer Thomas Rupprath.

Verschiedene sportliche Disziplinen warteten auf die beiden Teams, darunter ein Lebendkicker und ein Parkour, der an die Sendung "Ninja Warriors" erinnerte. Das war lustig, teilweise auch spektakulär, hatte aber einen Haken: die gewohnte, leicht überdrehte Fernsehgarten-Party-Stimmung kam bei den "Garten Games" nicht auf.

Klettertürme erinnern an aufblasbare Penisse

Was aber nicht heißen soll, dass die Sendung am Sonntag nicht einige lustige oder skurrile Momente vorzuweisen gehabt hätte. Etwa als es für Sportlerinnen und Sportler galt, auf drei große, aufblasbare Türme zu klettern, die mit ein wenig Fantasie an überdimensionale Penisse erinnerten. Was offenbar vor allem Kiewel amüsierte.

Sie forderte ihre Redaktion auf, die Anlage nochmal in der Totalen zu zeigen, damit die Kollegen von "TV Total" in der nächsten Sendung auf das Material zurückgreifen könnten. "Christina kämpft mit dem … nennen wir es mal Gerät", amüsierte sich die Moderatorin, als Obergföll den Turm hinauf kletterte.

Kiwis fehlender grüner Daumen: "Meine Mutter wollte mich zur Adoption freigeben"

Für Auflockerung zwischen den Spielen sorgten wie gewohnt zahlreiche Auftritte von Musikerinnen und Musikern, auch Alexandra Lehne und Nico Sollazzo aus der ZDF-Doku-Soap "Duell der Gartenprofis" waren zu Gast. Ihre Aufgabe war es, Entwürfe für die Umgestaltung einer "Schmuddelecke" auf dem Fernsehgarten-Gelände am Mainzer Lerchenberg zu entwerfen.

Dass Kiewel selbst kein Gartenprofi ist, räumte sie freimütig ein. Einer ihrer Orchideen daheim habe sie einmal aus Unwissenheit die Luftwurzeln abgeschnitten, als sie diese wieder zum Blühen bringen wollte, erzählte "Kiwi".

Der fehlende grüne Daumen der Moderatorin habe selbst im engsten Familienkreis für Entsetzen gesorgt, erzählte die Moderatorin. "Meine Mutter wollte mich schon zur Adoption freigeben", verriet sie lachend.

Kiewel verschätzt sich beim Familienstand von Mimi Kraus gewaltig

Ein lustiger Fehler unterlief Kiewel wenig später, als es um den Familienstand ihrer Gäste ging. "Ich glaube, ihr habt alle Kinder? Außer Mimi", fragte sie die Athletinnen und Athleten der "Garten Games" zwischen zwei Spielen. "Doch. Ich habe vier Kinder!", widersprach der Handball-Weltmeister und amüsierte sich prächtig über die Fehleinschätzung der Moderatorin.

ZDF sperrt "Fernsehgarten"-Folge für Jugendliche unter 16 Jahren

Eine Folge des ZDF-"Fernsehgarten" hat eine Jugendschutzsperre erhalten: Zuschauer, die die Sendung nachträglich in der Mediathek des ZDF abrufen wollten, wurden mit einer Nachricht konfrontiert, die besagt, dass die Sendung für Jugendliche unter 16 Jahren nicht geeignet sei. © ProSiebenSat.1

Der guten Laune von Kiewel tat das keinen Abbruch, wenig später wurde Armin Roßmeier "Opfer" einer ihrer Scherze. Zunächst gratulierte sie dem TV-Koch zum Namenstag und wollte dann wissen, wofür der Name Armin denn stehe.

"Das war ein Märtyrer aus vorchristlicher Zeit", erklärte der 75-Jährige. "So wie du", antwortete Kiewel und lachte über ihren eigenen Witz.

Brzeska, Kraus und Ludwig gewinnen die "Garten Games"

Auch wenn es am Ende niemand so wirklich interessierte, gewann das Team Grün mit Brzeska, Kraus und Ludwig die "Garten Games" und die goldene Mainzel-Medaille. 5.000 Euro wurden für den guten Zweck erspielt, die Zuschauerinnen und Zuschauer am Lerchenberg erhoben sich für die Siegerehrung.

"Dabei sein ist alles", lautet bekanntlich das Motto der Olympischen Spiele. Als Fazit der Sendung vom Sonntag kann festgehalten werden, dass der olympische Gedanke ohne Weiteres auf den Fernsehgarten und sein Publikum übertragen werden kann.

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