Berlin - Korea 1925. Die japanischen Besatzer herrschen brutal über das Volk und planen eine Demonstration ihrer Macht. Sie wollen den Tiger in dem Land ausrotten, jedes Mittel scheint ihnen dazu recht. Doch der größte Riese unter den Raubkatzen, der "Herrscher des Berges", versteckt sich listig im Gebirge um den Jirisan. Es gibt nur einen, der es mit ihm aufnehmen kann, doch der verweigert sich hartnäckig - bis er aus Angst um seinen Sohn dann doch die Fährte des gottgleichen Tieres aufnehmen muss.
Regisseur Park Hoon-jung ("New World") hat mit "Oldboy"-Star Choi Min-sik einen packenden Naturthriller gedreht. Der südkoreanische Film "The Tiger - Legende einer Jagd" aus dem Jahr 2015 läuft an diesem Freitag (25. Oktober) um 22.15 Uhr in deutscher Erstaufführung auf 3sat.
400 Kilo schwerer, einäugiger Tiger soll getötet werden
Witwer Chun Man-duk (Choi Min-sik) gilt als bester Jäger im Königreich Korea. Er lebt mit seinem Sohn Seok zurückgezogen am Fuße der majestätischen Berge. Als Japans höchster Militärstatthalter alles in Bewegung setzt, um den "Herrscher des Berges", einen 400 Kilogramm schweren, einäugigen Tiger erlegen zu lassen, ist es für Man-duk unvorstellbar, das legendäre Raubtier zu töten.
Der brummige Witwer denkt wie die Einheimischen, die das majestätische Tier verehren und befürchten, dass sein Aussterben zu einer unkontrollierten Vermehrung von Wölfen und Wildschweinen führt. Damit wäre das ökologische Gleichgewicht in den Wäldern zerstört.
Gu-kyung (Jung Man-sik), Chun Man-duks ehemaliger Jagdpartner, ist der entschlossene, aber skrupellose Anführer einer Gruppe einheimischer Jäger, die immer wieder versuchen, den Tiger aufzuspüren und zu töten. Um das Kopfgeld einzustreichen, schrecken er und seine Truppe auch nicht davor zurück, die Tigerin, die den Koloss begleitet, zu töten.
"Respektiere den Berg und fange nur, was erlaubt ist"
"Respektiere den Berg und fange nur, was erlaubt ist", sagt Chun Man-duk zu seinem Sohn Seok (Sung Yoo-bin). Der naive und unbedachte Teenager schließt sich mit Blick auf das Kopfgeld dennoch den Jägern an, aus Angst, ansonsten seine Verlobte im Dorf zu verlieren. Der von Alter, Krankheit und Alkohol gezeichnete Man-duk greift für seinen Sohn trotz des inneren Widerstandes ein letztes Mal zum Gewehr.
Mitreißende Actionszenen und beeindruckende Bilder prägen diesen lyrischen Abenteuerfilm von Park Hoon-jung. Choi Min-sik hat im Jahr 2004 Millionen Kinogänger geschockt, als er in dem Thriller "Oldboy" vor laufender Kamera einen lebendigen Oktopus gegessen hat. Er ist nämlich Vegetarier. Auf einem Filmfestival widmete er seinen Preis den Tintenfischen, die bei den Aufnahmen gestorben waren.
In diesem Historienfilm glänzt er als störrischer Jäger im Kampf gegen den Herrscher des Berges, einen sagenumwobenen Tiger. Die Kameraführung ist fesselnd, denn die Zuschauerinnen und Zuschauer sehen den Wald mal aus der Perspektive der Jäger, mal mit den Augen des gehetzten Tigers. "The Tiger" ist unbedingt sehenswert. © Deutsche Presse-Agentur
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.