Konkurrenz für Alexander Wrabetz: Richard Grasl kandidiert als ORF-Generaldirektor. Damit ist ein Showdown am 9. August garantiert - der Verlierer wird die ORF-Geschäftsführung nach der Wahl wohl verlassen.
ORF-Intendant Alexander Wrabetz (56) bekommt bei der nächsten Wahl einem Herausforderer. Der kaufmännische Direktor Richard Grasl hat am Donnerstag seine Kandidatur angekündigt.
Eine weitere Zusammenarbeit der beiden Kandidaten dürfte es nach der Wahl am 9. August wohl nicht geben. "Wenn er sich bewirbt, ein anderes inhaltliches Konzept vertritt und sich nicht durchsetzt, gehe ich davon aus, dass er nicht mehr der Geschäftsführung angehört", hatte Wrabetz Anfang Juni in einem Interview erklärt. "Dann gibt es ja unüberbrückbare Auffassungen in wichtigen Fragen, und dann kann ich mir das kaum vorstellen."
Grasl gilt als Kandidat der ÖVP-Stiftungsräte
Der 43-jährige Grasl war zunächst Journalist beim ORF und ist seit 2009 kaufmännischer Direktor. Er gilt als ÖVP-naher Kandidat, während Wrabetz von den SPÖ-nahen Stiftungsräten unterstützt wird.
Um die Mehrheit der 35 Stiftungsräte zu überzeugen, will Grasl ein Konzept mit mehr österreichischem und jüngerem ORF-Programm vorlegen.
Bewerbungsfrist läuft bis Ende Juli
Offiziell ausgeschrieben wird der Posten des Generaldirektors erst am 30. Juni, die Bewerbungsfrist läuft bis 28. Juli. Gewählt wird der neue ORF-Chef am 9. August.
Das Jahresbudget des öffentlich-rechtlichen Senders liegt bei knapp einer Milliarde Euro. Wrabetz steht seit 2006 an der Spitze des Unternehmens, das fast 4.000 Mitarbeiter hat. (ank)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.