Seit mehr als 20 Jahren fliegt bei RTL immer irgendetwas in die Luft, wenn die Cops von "Alarm für Cobra 11" unterwegs sind. Nun gehen sie in eine neue Staffel.
Der normale deutsche Autofahrer denkt beim Stichwort Autobahn an Schritttempo, quengelnde Kinder auf der Rückbank und Raststätten mit Greifarm-Automaten im Foyer. Bei Semir Gerkhan (Erdogan Atalay) und Paul Renner (
Für die beiden Polizisten bedeutet Autobahn waghalsige Überholmanöver, umherwirbelnde Autowracks und krachende Explosionen. Mitunter gehört auch die Rettung des Weltfriedens dazu, wie die neue Staffel von "Alarm für Cobra 11" beweist. Sie startet an diesem Donnerstag (20.15 Uhr, RTL).
"Cobra 11" als deutsches TV-Kulturgut
Die Autobahnserie gehört mittlerweile seit mehr als 20 Jahren zum RTL-Programm. Von den einen belächelt wegen ihrer manchmal abstrusen Plots, die scheinbar nur als Hülle für irgendeinen verrückten Stunt dienen, wird sie von anderen geliebt - gerade weil sie sich auch nicht in jeder Sekunde bierernst nimmt. Gute Quoten hat sie dem Privatsender zudem von Anfang an gebracht. Ob man also will oder nicht: die "Cobra" ist deutsches TV-Kulturgut.
In der neuen Staffel zeigt sich erneut, dass es für die Autoren bei der Serie gar keine Schublade zu weit oben sein kann, wenn es um das Ausmaß der Fälle geht, die die beiden Autobahnpolizisten zu lösen haben. Die alte Chefin von Semir sitzt in der Psychiatrie, angeblich wegen Wahnvorstellungen. Weil Semir seine Ex-Chefin aber kennt und das beim besten Willen nicht glauben kann, schnappt er sich Partner Paul Renner und holt sie da kurzerhand und in Verkleidung raus. Der Fall wächst sich zu einer internationalen Verschwörung aus, in dem am Ende das Wohl und Wehe der Krim sowie der Weltfrieden auf einer deutschen Autobahn zur Disposition stehen.
Nicht hinter den US-Serien verstecken
Man muss der "Cobra" abkaufen, dass hier zwei Polizisten unter Missachtung aller Befugnisse einfach ihr Ding durchziehen und sich notfalls auch mit anderen Polizisten - also Kollegen - Scharmützel liefern. Wer das tut, bekommt eine Serie, die hier und da tatsächlich die Film- und Fernsehwelt amerikanischer Machart durchschimmern lässt - in der ersten Folge zum Beispiel irgendwo zwischen "Der Staatsfeind Nr. 1" und "Homeland". Allerdings stark heruntergebrochen.
Hauptdarsteller Erdogan Atalay ist nach wie vor der Fixpunkt der "Cobra" und fast von Anfang an dabei. Vor kurzem hat er den jüngeren Kollegen Renner an die Seite bekommen, gespielt von Daniel Roesner. Der füllt die Rolle als furchtloser Buddy-Cop nun bestens aus.
Dass Atalays Charakter Semir den höllischen Autobahn-Job mittlerweile seit 20 Jahren macht, ist allerdings hin und wieder zu merken. Als die beiden Polizisten in der neuen Staffel eine Fassade herunterkraxeln müssen, hüpft Polizist Renner abwärts wie ein Eichhörnchen. Semir schnauft erst mal durch. © dpa
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