Seine Musik prägte die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland: Der blinde Musiker Amadou Bagayoko bildete zusammen mit seiner Frau das Duo Amadou & Mariam, das mit Herbert Grönemeyer den offiziellen Song "Zeit, dass sich was dreht" aufnahm. Nun ist er mit 70 Jahren gestorben.
Der "Zeit, dass sich was dreht"-Musiker Amadou Bagayoko (1954-2025) ist tot. Er starb am 4. April im Alter von 70 Jahren an einer nicht näher bekannten Krankheit. Am 6. April fand die Trauerfeier in seiner Heimat Bamako statt.
Bekannt als "das blinde Paar von Mali"
Der Sänger aus Mali stand seit Jahrzehnten zusammen mit seiner Frau Mariam (66) als Duo Amadou & Mariam auf der Bühne. Die beiden hatten sich in den 1970er Jahren am Institut für Junge Blinde, der ersten modernen Blindenschule in Mali, kennengelernt. Sie wurden als "das blinde Paar von Mali" bekannt. Bagayoko kam bereits mit grauem Star zur Welt und erblindete als Teenager vollständig. Halt fand er wohl auch in der Musik: Er spielte Flöte, Mundharmonika und Gitarre.
Das Duo verband die Klänge der westafrikanischen Heimat mit Rock und Pop. Ihren internationalen Durchbruch hatten die beiden vor rund 20 Jahren mit ihrem Album "Dimanche à Bamako". Endgültig berühmt wurde das Duo dann durch die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland, zu der sie gemeinsam mit Herbert Grönemeyer (68) den offiziellen Fifa-Song "Zeit, dass sich was dreht" (in der englischsprachigen Fassung: "Celebrate the Day") lieferten.
Herbert Grönemeyer - Zeit, dass sich was dreht
Zwei Jahre später brachten sie ihr Album "Welcome to Mali" heraus, für das sie eine Grammy-Nominierung in der Kategorie "Weltmusik" erhielten. 2009 trat das Ehepaar als Vorband von Coldplay auf, 2010 sangen sie auf dem Eröffnungskonzert zur Fußball-WM in Johannesburg.
Minister würdigt Verdienste um malische Kultur
In seiner Heimat Mali ist die Trauer um Bagayoko groß. Wie "Deutschlandfunk" berichtete, verabschiedeten sich tausende Menschen in der Hauptstadt von ihm. An der Zeremonie vor der Bestattung hätten etliche malische Künstlerinnen und Künstler teilgenommen. Der zuständige Minister würdigte demnach die Verdienste des Musikers um die malische Kultur sowie die gesamte kulturelle Welt. (ae/spot) © 1&1 Mail & Media/spot on news