Ein New Yorker Berufungsgericht hat das Urteil wegen Vergewaltigung gegen den gefallenen Hollywood-Mogul Harvey Weinstein aufgehoben. Grund sind Verfahrensfehler. Ein freier Mann ist Weinstein dadurch aber nicht.
Der gefallene Hollywood-Mogul
Verfahrensfehler führen zu Aufhebung des Urteils
Als problematisch an dem zurückliegenden Verfahren gegen Weinstein schätzte eine Mehrheit der Berufungsrichter ein, dass vor Gericht Frauen zu Vorwürfen aussagten, die nicht Teil der Anklage waren. Dadurch sei der ehemalige Produzent, der als einer der mächtigsten Männer Hollywoods galt, nicht nur wegen der ihm zur Last gelegten Straftaten verurteilt worden, sondern auch wegen eines Großteils seines früheren Verhaltens.
"Es ist ein Missbrauch des richterlichen Ermessens, ungeprüfte Behauptungen zuzulassen, die nichts weiter als schlechtes Verhalten darstellen, das den Charakter eines Angeklagten zerstört, aber kein Licht auf seine Glaubwürdigkeit in Bezug auf die strafrechtlichen Vorwürfe wirft", schreibt eine der Berufungsrichterinnen laut der "New York Times" zur Begründung.
Harvey Weinstein kommt nicht auf freien Fuß
Derzeit sitzt Weinstein in einem Gefängnis im Bundesstaat New York ein. Nach der nun erfolgten Aufhebung des Urteils kommt der 72-Jährige jedoch nicht automatisch auf freien Fuß. Zum einen hat die Staatsanwaltschaft in New York die Möglichkeit, ihn erneut vor Gericht zu stellen. Darüber muss nun der Bezirksstaatsanwalt von Manhattan, Alvin L. Bragg (50), entscheiden, der sich gerade mitten in einem Verfahren gegen den ehemaligen Präsidenten Donald Trump (77) befindet.
Daneben war Weinstein im Jahr 2022 im Bundesstaat Kalifornien zu einer Freiheitsstrafe von 16 Jahren verurteilt worden, nachdem er der Vergewaltigung einer Frau in einem Hotel in Beverly Hills überführt worden war. (lau/spot) © spot on news
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