Hollywoodstar Gene Hackman und seine Ehefrau sind in ihrem Haus tot aufgefunden worden. Laut Medienberichten spricht die Polizei von "verdächtigen Umständen". Seine Familie äußerte bereits erste Vermutungen.
Nach dem Tod des US-Schauspielers und zweifachen Oscar-Preisträgers Gene Hackman und seiner Ehefrau Betsy Arakawa geht die Suche nach der Todesursache weiter. Die Leichen des 95-Jährigen und seiner 63 Jahre alten Ehefrau seien am Mittwoch in ihrem Anwesen in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico gefunden worden - und zwar in verschiedenen Zimmern, sagte der zuständige Sheriff Adan Mendoza der "New York Times". Auch ein Hund sei tot in einem Zwinger aufgefunden worden, zwei weitere Hunde seien lebendig entdeckt worden.
Zuvor hatte sich ein Nachbar des Paares bei den Behörden gemeldet, der besorgt um das Wohlergehen der beiden war. Vertreter der Behörden schauten daraufhin bei dem Haus vorbei und entdeckten die Leichen.
Offensichtliche Hinweise auf ein Verbrechen gebe es nicht, eine Botschaft der beiden sei auch nicht entdeckt worden, sagte Sheriff Mendoza. "Zu diesem Zeitpunkt in dem Prozess gibt es nichts derart Offensichtliches. Die Autopsie wird uns mehr mitteilen. Wir werden nicht raten, ob es ein Unfall war oder natürliche Ursachen hatte. Es war nicht typisch."
Die Nachrichtenwebsite TMZ zitierte aus einem Durchsuchungsbefehl der Polizei, wonach die Umstände der Todesfälle "verdächtig" sind.
Gene Hackmans Ehefrau schon "einige Zeit" tot
Den Berichten zufolge war die Haustür offen und nicht abgeschlossen. Die Leiche von Hackmans Ehefrau lag demnach im Badezimmer neben einem Heizlüfter, daneben seien Tabletten auf dem Boden verstreut gewesen. TMZ zufolge war Arakawa offenbar bereits "einige Zeit" tot. Hackmans Leiche habe voll bekleidet in einem anderen Raum gelegen.
Der Sheriff des Landkreises Santa Fe, Adan Mendoza, nannte keine Todesursache für das Paar, das seit 1991 verheiratet war. Hackmans Tochter Elizabeth Jean sagte TMZ, möglicherweise hätten die beiden eine Kohlenmonoxidvergiftung erlitten.
Gasversorger unterstützt Ermittlungen
Vor dem Betreten des Hauses hätten Feuerwehr und Gasversorger den Behörden bestätigt, dass es sicher sei, das Anwesen zu betreten, sagte Sheriff Mendoza. Die New Mexico Gas Company sei der Versorger des Anwesens gewesen und unterstütze nun die Ermittlungen der Sheriffsbehörde, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.
Kult-Momente auf der Leinwand
Hackman zählte zu den weltweit führenden Charakterdarstellern. Er spielte im Laufe seiner Karriere in zahlreichen Filmen mit und schuf Kult-Momente auf der Leinwand. Die fünfeinhalbminütige Verfolgungsjagd beispielsweise, in der sich als Polizist Jimmy "Popeye" Doyle in "French Connection" grunzend, Grimassen schneidend und hupend seinen Weg durch die vollen Straßen von New York bahnt, ist legendär.
Für diese Polizisten-Rolle gewann Hackman 1972 einen Oscar als bester Hauptdarsteller. Der zweite als bester Nebendarsteller folgte 1993 für seine Verkörperung eines brutalen Kleinstadt-Sheriffs in dem Western "Erbarmungslos" von Clint Eastwood. Zudem erhielt der Schauspieler zahlreiche weitere Preise, darunter vier Golden Globes.
Letzter Auftritt 2004
Zu seinen Filmen zählen unter anderem "Bonnie und Clyde", "Mississippi Burning", "Die Firma" und "The Royal Tenenbaums". Seinen letzten Auftritt hatte Hackman 2004 in "Willkommen in Mooseport", 2008 erklärte er offiziell seinen Rückzug aus dem Filmgeschäft.
In all den Jahrzehnten auf der Leinwand mied Hackman die Öffentlichkeit und gab selten Interviews. Zur Begründung sagte er: "Ich wurde zum Schauspieler ausgebildet, nicht zum Star."
Mit seiner zweiten Frau, der Pianistin Arakawa, lebte Hackman im gemeinsamen Haus in Santa Fe, wo er Bücher schrieb und malte. Die beiden waren seit 1991 verheiratet, nun wurden sie zusammen in ihrem Haus tot aufgefunden. (afp/dpa/bearbeitet von cgo)