Joko Winterscheidt und Sophie Passmann machten in ihrem Podcast, dem "Sunset Club", wieder jede Menge Fässer auf und bekannten und gestanden in einer Tour. Es ging um kurze Hosen, Berlin, eine kolportierte Affäre zwischen den beiden, das Beruhigungsmittel Weißweinschorle und die "Scheißstadt" Bochum. Am Ende wurde es auch noch heuchlerisch.

Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Robert Penz dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

"Ich bin in meinem Leben noch kein Cabrio gefahren", offenbarte uns der häufig sympathische Joko Winterscheidt am Beginn der aktuellen Ausgabe des "Sunset Club". Also uns Hörerinnen und Hörern sowie Autorin, Moderatorin und Neo-Fußballexpertin Sophie Passmann, mit der er den Podcast ja vor mehr als einem Jahr ins Leben gerufen hat und die natürlich auch in der aktuellen Folge nicht fehlen durfte.

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Dabei sei das Wetter derzeit doch "Sommer pur", fügte das Pro7-Aushängeschild hinzu. Doch das war es noch gar nicht mit den knallharten Geständnissen zu Beginn. Winterscheidt bekannte gleich auch noch, der Temperaturen wegen in einer kurzen Hose zu stecken. Wie stark kann so ein Podcast eigentlich beginnen?

Kurze Hose oberflächlich abgehandelt

Aber wie kurz eigentlich, das Beinkleid? Endete Winterscheidts Schrumpfklamotte oberhalb oder unterhalb der Kniescheibe? Welche Kombinationspartner trug er dazu und warum heißt die Kurze eigentlich nicht mehr Kurze, sondern Bermudas oder Shorts?

Der Kurzbehoste hielt sich im Themenpark "Kurze Hose" leider viel zu kurz auf und hatte offenbar mehr Lust darauf, ein bisschen die Hauptstadt zu dissen, in der er sich aus beruflichen Gründen derzeit in einem Hotelzimmer aufhalten muss.

"Wie man weiß, mag ich Berlin nicht."

Joko Winterscheidt, Fernsehmoderator

Heißt: Winterscheidt setzte die Podcast-Hörer davon in Kenntnis – also zumindest jene Randgruppe, der dies bis dato verborgen blieb –, dass Berlin nicht so ganz sein Ding sei. "Wie man weiß, mag ich Berlin nicht. Diese Stadt und ich werden niemals warm werden. Aber wenn die Stadt so warm ist wie gerade: Fucking love it", erklärte Winterscheidt, der mit der Wärme dann doch ein wenig durcheinanderkam.

Passmann setzte auf einen Themenwechsel und berichtete ihrem Podcast-Kollegen aus dem Nichts, dass einem in der smarten Google-Maschine gleich das Wort "Paar" vorgeschlagen werde, wenn man die Namen Sophie Passmann und Joko Winterscheidt (oder umgekehrt!!!) eingeben würde.

"Wir haben es wohl ein bisschen übertrieben mit dem Gag", freute sich Passman, die daraufhin ein "Nein!" von Winterscheidt erntete. "Nicht genug bisher, meinst du?", wollte sie wissen. "Wann kommt unser 'Red Carpet'-Debut?" Aller Anfang ist bekanntlich schwer, auch der eines Podcasts.

Vom Kapitalismus zur Schorle

"Ich habe noch nie 'Sturm der Liebe' gesehen." Da folgte auch schon Winterscheidts nächstes Geständnis. Dies, nachdem Passmann im Kontext "Lohnarbeit macht Birne weich" mit "So Kapitalismus-Erschöpfung sorgt dafür, dass Leute nach Hause kommen und sagen: 'Ich will jetzt nur mehr Julia Engelmann hören oder 'Sturm der Liebe' sehen'" versucht hatte, in schwergängigeres Gelände abzubiegen. Dort fühlten sie und Winterscheidt sich aber gar nicht, weshalb man wieder zum Fernsehen zurückkam.

Dort war Passman nämlich kürzlich in der ARD-Sendung "Das Sportschau EM-Kneipenzquiz" zu Gast, was sie im Vorfeld ziemlich nervös gemacht hatte: "Was ist denn, wenn ich mich da blamiere? Und dann habe ich gemerkt, es führt kein Weg daran vorbei, dass ich mich dort blamiere. Schließlich habe ich mich einfach darauf eingestellt, dass ich mir eine Stunde lang Weißweinschorle reinfahre, und gehofft, dass ich es schaffe, in der Sendung nicht 'Gut Kick!' zu sagen." Dies sei ihr gelungen.

"Bochum ist eine ganz schöne Scheißstadt."

Sophie Passmann, Autorin

Für das "EM-Kneipenquiz" musste die in Berlin lebende Passmann übrigens nach Bochum, in das ihr zufolge "letzte Drecksloch". "Bochum ist eine ganz schöne Scheißstadt", legte die 30-Jährige nach. Winterscheidt überlegte, wusste er zunächst doch nicht, ob er schon mal dort war. Schließlich dämmerte ihm, dass er in Schulzeiten "Starlight Express" besuchen sollte, dabei aber im Bus wartete, da er mit Musicals schon damals nichts anfangen konnte. "Ich hasse Musicals", lautete sein nächstes Geständnis.

Am Ende wurde es dann doch ein wenig widersprüchlich. Oder scheinheilig. Es ging um die Euro 2024. "Ich bin selber ein bisschen enttäuscht von mir, dass ich nicht mehr Begeisterung dafür habe, ins Stadion gehen zu wollen", offenbarte Winterscheidt. Als es dann um geschenkte Karten für Influencer ging und Passmann etwa kritisierte, dass Coca-Cola die YouTuberin Sandra Safiulov alias "@selfiesandra" ins Stadion einlud, diese dann aber auf Malle mit Verve feierte und deshalb den Flieger nach Deutschland verpasste, blutete Winterscheidt der verfallenen Karten wegen plötzlich das Herz.

Auch Passmann war es nach ihrer Coke- und Safiulov-Kritik nicht zu blöd zu erzählen, dass sie kürzlich durch eine Connection über Musiker und Moderator Olli Schulz an Karten für einen "Taylor Swift"-Gig kam. Wir konstatieren: Im "Sunset Club" muss einen das Geschwätz von vor fünf Minuten nicht mehr interessieren.

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