Sarah Jessica Parker, Harry Styles und Fran Lebowitz: Sweet Pickle Books in Manhattan hat sich innerhalb weniger Jahre zu einer Lieblingsbuchhandlung der Stars entwickelt. Das Erfolgsrezept? Gute Bücher und eingelegte Gurken.

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Ein gelber Zettel an der Kasse weist in Großbuchstaben auf den vielleicht berühmtesten Kunden hin: "Ja, Harry Styles war da. Ja, er ist süß & nett & wir lieben ihn." Und dann folgt die vielleicht wichtigste Information: "Ja, er hat Essiggurken gekauft (Bread & Butter)."

Die Buchhandlung Sweet Pickle Books in Manhattan ist berühmt. Nicht etwa für ihre Bücherauswahl, sondern vor allem für die eingelegten Gurken – richtig, Gurken! –, die in großen Gläsern verkauft werden. Harry Styles hat Sweet Pickle Books schon besucht, auch Olivia Wilde wurde mit einer der knallgrünen Kappen des Buchladens gesehen, Sarah Jessica Parker trug einen Jutebeutel von dort spazieren und Fran Lebowitz machte ein Selfie mit Inhaberin Leigh Altshuler.

Rasanter Erfolg in kurzer Zeit

Der Erfolg von Sweet Pickle Books ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass die Buchhandlung noch recht neu, keine vier Jahre alt ist. Im November 2020, nachdem sie wie viele andere während der Pandemie ihren Job verloren hatte, erfüllte sich die damals 29-jährige Altshuler ihren großen Traum und eröffnete die Buchhandlung in Downtown Manhattan. Dass sie ausgerechnet die Lower East Side dafür gewählt hat, ist kein Zufall. "In der Lower East Side hat das Einlegen von Essen eine lange Tradition", sagt Altshuler. Schließlich wurde das Viertel um die Jahrhundertwende vor allem von jüdischen Immigrantinnen und Immigranten bewohnt.

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Zwischen Unmengen an Büchern befindet sich in dem kleinen Buchladen ein Regal voller Gewürzgurken. © Isabella A. Caldart

"Ich wollte etwas tun, um der Nachbarschaft und all den Geschäften, die vor mir da waren, Tribut zu zollen. Und ich dachte, das wäre eine wirklich großartige Möglichkeit, auch meine eigene jüdische Kultur einzubringen." Die Essiggurken wurden zum Markenzeichen; innerhalb kürzester Zeit hat sich Altshulers Buchhandlung gerade wegen des ungewöhnlichen Ladenkonzepts nicht nur in der Gegend, sondern in ganz New York und weit über die Stadtgrenzen hinaus einen Namen gemacht.

Gentrifizierung ist in New York City natürlich immer ein Thema; gerade die Lower East Side im Süden Manhattans gehört zu den hochgentrifizierten Vierteln der Stadt. Noch Ende der 1990er Jahre als zwielichtige Nachbarschaft verschrien, reihen sich heute teure Boutiquen an hochpreisige Hipsterbars und Galerien. Leigh Altshuler ist trotzdem glücklich über diese Ecke, nicht nur wegen der langen jüdischen Tradition. "In der ganzen Lower East Side gibt es so gut wie keine Ketten", sagt sie. "Du wirst weder einen Starbucks noch einen Chipotle finden."

Ein Stückchen Auszeit in der Millionenmetropole

Trotz der Gentrifizierung habe sich die Lower East Side ein nachbarschaftliches Gefühl bewahrt. "Es gibt viele kleine, inhabergeführte Läden, die mich von Anfang an sehr unterstützt haben." Altshuler schätzt vor allem die Community.

"Es ist wirklich interessant, hier sind viele Menschen, die schon immer im Viertel gelebt haben, und viele junge, hippe Leute. Ich gehe die Straße entlang und grüße alle. Jeder scheint jeden zu kennen und es herrscht wirklich ein Gemeinschaftsgefühl." Ihre kleine Buchhandlung passt da perfekt in dieses Viertel, in dem es vorher mit der Bluestockings Cooperative nur einen weiteren Buchladen gab (im Mai 2022 eröffnete in derselben Straße wie Sweet Pickle Books außerdem P&T Knitwear).

In ihrer Buchhandlung führt Altshuler übrigens nur gut erhaltene gebrauchte Bücher, die sie entweder mit ihrem alten Jeep abholt oder die ihr vorbeigebracht werden. "Ursprünglich habe ich sie gegen Geld oder einen Ladengutschein angekauft. Aber sehr viele waren enttäuscht und sagten: Ich dachte, ich bekomme Essiggurken."

Inzwischen ist das ihr primäres Modell – Bücher gegen Gurkengläser tauschen. Verkauft werden die Essiggurken, die es in verschiedenen Varianten gibt neben Bread & Butter auch mit Dill oder scharf natürlich auch. "Ich habe Kund*innen, die noch nie ein Buch gekauft haben, die nur wegen der Essiggurken kommen." Oder wegen des Merchandises. Seit Harry Styles mit der knallgrünen Sweet-Pickle-Books-Kappe gesehen wurde, werden diese nämlich nicht nur vor Ort, sondern auch online wie wild bestellt – auch von vielen Fans aus Deutschland.

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