Rammstein-Frontmann Till Lindemann droht in Litauen offenbar kein Ermittlungsverfahren. Berichten zufolge hat die litauische Polizei das bestätigt.

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Nachdem eine Frau nach einem Rammstein-Konzert in der litauischen Hauptstadt Vilnius Vorwürfe gegen die Band erhoben hatte, gab die örtliche Polizei nun offenbar ein Update. Wie die "Bild"-Zeitung von den Behörden in Erfahrung gebracht haben will, werde in Litauen derzeit kein Ermittlungsverfahren gegen Till Lindemann eingeleitet. Das deckt sich mit einem Bericht der litauischen Zeitung "lrytas.lt".

Zur Begründung dieser Entscheidung heißt es demnach, "dass keine Aussagen zum Tatbestand vorlägen". Auch entsprechende Unterlagen der nordirischen Polizei seien bislang noch nicht vorgelegt worden. Das mögliche Opfer, Shelby Lynn aus Nordirland, veröffentlichte nach dem Konzert Bilder von Hämatomen an ihrer Hüfte bei Instagram.

Ein paar Tage später stellt Lynn klar, dass es zu keinerlei sexuellem Kontakt mit Lindemann gekommen sei: "Till hat mich nicht angefasst. Er hat akzeptiert, dass ich keinen Sex mit ihm wollte. Ich habe nie behauptet, dass er mich vergewaltigt hat.“

Rammstein reagierte auf Vorwürfe mit Statement

Nach den Ausführungen von Lynn in Litauen hatten sich zum einen in den sozialen Netzwerken zahlreiche weitere Frauen gemeldet und schwere Vorwürfe gegen Lindemann erhoben. Auch die "Süddeutsche Zeitung", der "NDR" sowie der "Spiegel" sprachen mit Frauen, die von ihren Erlebnissen auf Rammstein-Konzerten erzählten.

Vor rund einer Woche veröffentlichte die Band ein Statement, in dem unter anderem steht: "Durch die Veröffentlichungen der letzten Tage sind in der Öffentlichkeit und vor allem bei unseren Fans, Irritationen und Fragen entstanden. Die Vorwürfe haben uns alle sehr getroffen und wir nehmen sie außerordentlich ernst."

Die sechs Musiker verweisen darauf, auf "öffentlichen Vorverurteilungen" zu verzichten. "Wir verurteilen jede Art von Übergriffigkeit und bitten euch: Beteiligt euch nicht an öffentlichen Vorverurteilungen jeglicher Art denen gegenüber, die Anschuldigungen erhoben haben. Sie haben ein Recht auf ihre Sicht der Dinge", heißt es im Post.

Weiter heißt es: "Wir, die Band, haben aber auch ein Recht – nämlich ebenfalls nicht vorverurteilt zu werden." Laut dpa hat Rammstein nach dem Start der Tour in Vilnius eine Anwaltskanzlei eingeschaltet mit dem Ziel, die Sachlage aufzuklären. Dabei geht es etwa um den Einsatz von Drogen ohne Wissen der Beteiligten im Umfeld des Konzertes. Die Russin Alena Makeeva, die Lindemann Frauen zugeführt haben soll, soll aus dem Umfeld der Band entfernt worden sein.

Seit Mittwoch, 7. Juni, führen Rammstein ihre Europatour in München fort und haben bislang drei Konzerte im ausverkauften Olympiastadion gespielt. Am Sonntag, 11. Juni, findet das letzte Konzert in München statt, dann geht es weiter nach Trencin in die Slowakei.

Verwendete Quellen:

  • NDR.de: Vorwürfe gegen Rammstein und Lindemann: Worum geht es?
  • lyrtas.lt: Polizei von Vilnius hat entschieden: Gegen die Vorwürfe gegen Rammstein-Sängerin wegen sexueller Gewalt durch eine Irin wird kein Strafverfahren eingeleitet (Übersetzung)
  • Bild.de: Litauische Polizei bestätigt: Kein Ermittlungsverfahren gegen Till Lindemann
  • mit Material von dpa

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