München (dpa) - Musik, Theater, Film - Hans Korte war in vielen Künsten bewandert. Als Mephisto stand er in Goethes "Faust" auf der Bühne, für Regisseur Dieter Wedel gab er den "König von St. Pauli" im gleichnamigen Sat.1-Mehrteiler.

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Er schauspielerte, führte Regie, musizierte und inszenierte sogar eine Oper. Und noch vor einigen Jahren sprach er Hörbücher mit seiner präzisen Stimme ein, mit der er so hervorragend modulieren konnte, dass die Kritiker begeistert waren, etwa von "Das Parfüm" von Patrick Süskind. Über die Aufnahme von Antonio Tabucchis Roman "Erklärt Pereira" schrieb 2008 die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", Korte habe mit der Lesung "die Bildmacht des Kinos besiegt". Nun ist der Schauspieler und Regisseur am 25. September in München gestorben.

Das Markenzeichen Kortes: Seine markante Brille. Seine Charaktere waren mal liebenswert-grummelig, verschroben, verschmitzt, dann wieder ernst. Geboren wurde er am 8. April 1929 in Bochum, ein musikalisches Kind, das begeistert sang. Schon früh hatte er erste Auftritte mit dem Kinderchor bei Gastspielen der Kölner Oper. Bald bekam er kleinere Rollen. Nach dem Abitur studierte Korte Musik in Köln und Detmold, spielte aber auch am Theater, zunächst in Augsburg.

In den 1960er Jahren wurden die Münchner Kammerspiele auf ihn aufmerksam, später spielte er am Bayerischen Staatsschauspiel oder am Hamburger Thalia Theater. Korte war der Mephisto in Goethes "Faust" ebenso wie der Dorfrichter Adam in "Der zerbrochene Krug" von Heinrich von Kleist. Immer wieder führte er auch Regie - so etwa "Die Geschichte von Soldaten" von Igor Strawinsky an der Bayerischen Staatsoper oder Strindbergs "Der Vater" am Stuttgarter Alten Schauspielhaus.

Einem breiten Publikum bekannt wurde Korte durch seine Auftritte im Fernsehen. 1988 erhielt er den Deutschen Darstellerpreis für die Rolle des Oberstudiendirektors Himmler in "Der Vater eines Mörders" von Alfred Andersch. Auch in Serien spielte er mit, darunter "Haus am See" oder "Leib und Seele". Für seine Rolle in "Der große Bellheim" erhielt er zudem den Adolf-Grimme-Preis und die Goldene Kamera.

Korte war interessierter Hobby-Historiker, und er liebte das Klavier, auf dem er oft mehrere Stunden spielte. "Es ist eine echte Herausforderung, eine Bruckner-Partitur durchzuarbeiten", sagte er der Deutschen Presse-Agentur anlässlich seines 80. Geburtstages im Jahr 2009. Er war fünfmal verheiratet, zuletzt mit der Schauspielerin Barbara Rath. Einer seiner beiden Söhne, Thomas Korte, hat sich als Puppenspieler einen Namen gemacht.  © dpa

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